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Ein Vampir für alle Fälle

Ein Vampir für alle Fälle

Titel: Ein Vampir für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Viecher nicht ausstehen.«
    Bobs Blick wanderte zu Amelia. Niemand kann einen so anstarren wie eine Katze.
    »Dad! Das ist doch Jahre her! Dies hier ist Bob, er ist wunderbar.« Amelia nahm den schwarz-weißen Kater auf den Arm und drückte ihn an ihre Brust. Selbstzufrieden sah Bob sie an und begann zu schnurren.
    »Hmmm. Nun, ich werde dich anrufen. Pass bitte auf dich auf. Es gefällt mir gar nicht, dass du dich hier oben am anderen Ende von Louisiana aufhältst.«
    »Es sind doch nur ein paar Autostunden«, sagte Amelia und klang dabei wie eine Siebzehnjährige.
    »Auch wieder wahr«, erwiderte er und versuchte, seinen Worten eine Art reumütigen Charme zu verleihen. Da würde er wohl noch etwas üben müssen. »Sookie, danke für den schönen Abend!«, rief er mir über die Schulter seiner Tochter zu.
    Marley war im Merlotte's gewesen und hatte versucht, etwas über mich in Erfahrung zu bringen, das las ich deutlich in seinen Gedanken. Es war ein ziemliches Sammelsurium an Informationen zusammengekommen. Er hatte mit Arlene geredet (was schlecht war), mit unserem neuen Koch und unserem Küchenjungen (was gut war) sowie mit einigen der Gäste. Tja, er würde seinem Boss wohl einen recht gemischten Bericht erstatten.
    Die Lincoln-Limousine war kaum abgefahren, als Amelia auch schon erleichtert aufs Sofa sank. »Gott sei Dank, er ist weg«, seufzte sie. »Weißt du jetzt, was ich meine?«
    »Ja«, gab ich zu und setzte mich neben sie. »Er ist ein cleverer Macher und Strippenzieher, was?«
    »Immer schon gewesen«, sagte Amelia. »Er versucht, den Kontakt zwischen uns nicht abreißen zu lassen, aber unsere Vorstellungen passen überhaupt nicht zusammen.«
    »Dein Vater liebt dich.«
    »Das tut er. Aber er liebt auch die Macht und die Kontrolle.«
    Das war noch harmlos ausgedrückt.
    »Und er weiß nicht, dass du eine eigene Art Macht besitzt.«
    »Nein, er glaubt es einfach nicht«, sagte Amelia. »Er behauptet, er sei ein strenggläubiger Katholik - dabei stimmt das überhaupt nicht.«
    »So schlecht ist das doch gar nicht«, erwiderte ich. »Wenn er an deine Hexenkünste glauben würde, müsstest du vermutlich alle möglichen Dinge für ihn tun. Und manches davon würdest du ganz sicher nicht tun wollen, wetten?« Ich hätte mir auf die Zunge beißen mögen, aber Amelia war nicht beleidigt.
    »Du hast recht«, sagte sie. »Ich würde ihm nicht helfen wollen, seine Angelegenheiten durchzusetzen. Das kann er auch ohne meine Hilfe. Wenn er mich nur in Ruhe lassen würde, dann wäre ich schon zufrieden. Aber er versucht ständig, meinen Lebensstandard nach seinen Vorstellungen zu verbessern. Dabei komme ich doch bestens klar.«
    »Wer ist diese Frau, die dich in New Orleans angerufen hat?« Auch wenn ich's schon wusste, ich musste wenigstens so tun als ob. »Fant hieß sie, oder?«
    Amelia schauderte. »Octavia Fant ist meine Mentorin«, erzählte sie. »Ihretwegen habe ich New Orleans verlassen. Mein Hexenzirkel würde mir etwas Schreckliches antun, wenn das mit Bob herauskäme. Octavia ist das Oberhaupt meines Zirkels. Oder dessen, was davon übrig ist. Wenn überhaupt etwas übrig ist.«
    »Au weia.«
    »Ja, so ein Mist. Jetzt werde ich wohl den Preis zahlen müssen.«
    »Glaubst du, sie kommt hierher?«
    »Ich wundere mich, dass sie noch nicht hier ist.«
    Trotz ihrer Angst war Amelia nach Katrina vor Sorge um ihre Mentorin fast verrückt geworden. Sie hatte größte Anstrengungen unternommen, um etwas über ihren Verbleib zu erfahren, auch wenn sie selbst von ihr nicht gefunden werden wollte.
    Amelia fürchtete sich vor allem deshalb vor Entdeckung, weil Bob immer noch ein Kater war. Ihr Herumdilettieren in Transformationsmagie galt deshalb als äußerst verwerflich, hatte sie mir erklärt, weil sie noch Praktikantin war oder so ähnlich ... kaum mehr als eine Anfängerin jedenfalls. Über die Hierarchie in der Hexenwelt ließ Amelia sich nie genauer aus.
    »Hast du deinem Vater denn nicht gesagt, dass er nicht verraten soll, wo du dich aufhältst?«
    »Wenn ich das getan hätte, wäre er so neugierig geworden, dass er mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt hätte, um herauszufinden, warum. Ich hätte nie gedacht, dass Octavia ihn anruft. Sie weiß doch, wie schwierig unsere Beziehung ist.«
    »Schwierig« war wirklich sehr freundlich ausgedrückt.
    »Da wir gerade von Telefonaten sprechen, ich muss dir noch was sagen. Das hatte ich ganz vergessen!«, rief Amelia plötzlich. »Eric hat

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