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Ein Vampir für alle Fälle

Ein Vampir für alle Fälle

Titel: Ein Vampir für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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angerufen.«
    »Wann?«
    »Oh, gestern Abend. Ehe du nach Hause gekommen bist. Aber du hast so übergesprudelt vor Neuigkeiten, da habe ich's glatt vergessen. Und du hattest ja gesagt, du wolltest ihn sowieso noch anrufen. Ach, ich war einfach so fertig, dass mein Vater kommt. Tut mir echt leid, Sookie. Das nächste Mal schreibe ich es auf, versprochen.«
    Es war nicht das erste Mal, dass Amelia vergaß, mir einen Anruf auszurichten. Ich war zwar nicht gerade erfreut, aber Schwamm drüber, unser Tag war anstrengend genug gewesen. Hoffentlich hatte Eric herausgefunden, was aus dem Geld geworden war, das die Königin mir für meine Dienste in Rhodes schuldete. Ich hatte noch immer keinen Scheck erhalten, wollte sie jetzt, da sie so schwer verletzt war, aber auch nicht nerven. Ich ging in mein Zimmer und rief im Fangtasia an, wo es sicher bereits hoch herging. Der Club war jede Nacht geöffnet, außer montags.
    »Fangtasia, die Bar mit Biss«, sagte Clancy.
    Na, großartig. Der Vampir, den ich am wenigsten leiden konnte. Also wählte ich meine Worte besonders sorgsam. »Clancy, hier ist Sookie. Eric hat mich gebeten, ihn zurückzurufen.«
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen. Ich wäre jede Wette eingegangen, dass Clancy überlegte, ob er mein Gespräch mit Eric noch irgendwie verhindern könnte. Seine Antwort schien »Nein« zu lauten, denn plötzlich sagte er: »Einen Moment.« Eine kurze Pause folgte, in der ich mir › Strangers in the Night ‹ anhören durfte. Dann war Eric am Apparat. »Hallo?«, sagte er.
    »Entschuldige, dass ich jetzt erst zurückrufe. Ich habe deine Nachricht eben erst erhalten. Hast du wegen des Geldes angerufen?«
    Ein kurzes Schweigen. »Nein, wegen etwas vollkommen anderem. Würdest du morgen Abend mit mir ausgehen?«
    Ich starrte den Telefonhörer an. Und weil mir nichts Vernünftigeres einfallen wollte, sagte ich schließlich: »Eric, ich bin mit Quinn zusammen.«
    »Und wann hast du ihn zuletzt gesehen?«
    »In Rhodes.«
    »Und wann hast du zuletzt von ihm gehört?«
    »In Rhodes.« Mein Ton war spröde, ich wollte mit Eric nicht über dieses Thema reden. Aber wir hatten so oft das Blut des anderen gehabt, dass es ein viel stärkeres Band zwischen uns gab als mir lieb war. Ehrlich gesagt, hasste ich diese Verbindung, doch wir waren gezwungen gewesen, sie einzugehen. Und nun fühlte ich mich in Erics Gesellschaft immer wunderbar schön und glücklich - und konnte rein gar nichts dagegen tun.
    »Ich finde, einen Abend könntest du mir schon schenken«, sagte Eric. »Es klingt nicht gerade, als hätte Quinn all deine Termine belegt.«
    »Das ist gemein.«
    »Quinn ist es, der gemein ist. Erst verspricht er dir herzukommen, und dann hält er nicht Wort.« Es lag etwas Düsteres in Erics Stimme, ein wütender Unterton.
    »Weißt du, ob ihm etwas passiert ist?«, fragte ich. »Weißt du, wo er ist?«
    Ein bedeutungsvolles Schweigen. »Nein«, sagte Eric dann sehr sanft. »Das weiß ich nicht. Aber es ist jemand in der Stadt, der dich treffen möchte. Und ich habe versprochen, es zu arrangieren. Ich möchte dich selbst nach Shreveport fahren.«
    Es ging also gar nicht um jene Art der Verabredung.
    »Meinst du diesen Jonathan? Er kam auf die Hochzeit und hat sich selbst vorgestellt. Besonders viel mache ich mir nicht aus ihm, muss ich sagen. Aber ich will niemanden beleidigen, falls er ein Freund von dir sein sollte.«
    »Jonathan? Welcher Jonathan?«
    »Ich rede von diesem asiatischen Typen - vielleicht ein Thailänder -, der gestern Abend auf der Bellefleur-Hochzeit war. Er hat gesagt, er sei gerade in Shreveport und habe schon so viel von mir gehört, dass er mich kennenlernen wolle. Und er hat auch gesagt, dass er wie jeder gute kleine Vampir auf Besuch mit deiner Erlaubnis hier sei.«
    »Ich kenne ihn nicht«, sagte Eric, jetzt in sehr viel schärferem Ton. »Ich werde hier im Fangtasia mal fragen, ob ihn jemand gesehen hat. Und ich spreche die Königin auch auf dein Geld an, obwohl sie zurzeit... nicht sie selbst ist. Wirst du jetzt bitte tun, worum ich dich gebeten habe?«
    Ich schnitt dem Telefon eine Grimasse. »Schätze schon. Mit wem soll ich mich denn treffen? Und wo?«
    »Mit wem du dich triffst, muss vorerst ein Geheimnis bleiben«, sagte Eric. »Und was das Wo betrifft: Wir werden in ein schickes Restaurant gehen. Aber in eins, das man in legerer Kleidung, wie man das heutzutage nennt, betreten darf.«
    »Du isst doch gar nichts. Was willst du dort?«
    »Ich stelle dich

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