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Ein Vampir für alle Fälle

Ein Vampir für alle Fälle

Titel: Ein Vampir für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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ins Wohnzimmer kam, und auch, dass sie sich über Bills Anwesenheit gar nicht wunderte. Sie war also noch wach gewesen, als Bill Pam abgelöst hatte. Amelia war Frannie noch nie zuvor begegnet, unterbrach ihren Redefluss aber nicht.
    »Nun, in Las Vegas gibt es jedenfalls ein großes Vampirkartell, weil man dort reiche Beute machen kann«, erzählte Frannie. »Sie haben Mom noch vor der Polizei aufgespürt, und sie haben wieder alle Spuren beseitigt. Es kam heraus, dass Whispering Palms, von wo Mom abgehauen war, alle Supras der Umgebung alarmiert und gebeten hatte, Ausschau nach ihr zu halten. Als ich in das Casino kam, wo sie Mom aufgegriffen hatten, erzählten die Vampire Quinn gerade, dass sie sich bereits um alles gekümmert hätten und er jetzt wieder in ihrer Schuld stehe. Und als Quinn sagte, dass er noch eine schwere Verletzung auskuriere und nicht in die Kampfarena gehen könne, schlugen sie vor, dass ich stattdessen als Blutspenderin oder Hure für Vampirtouristen einspringen könnte. Herrgott, Quinn hätte den, der das gesagt hat, fast umgebracht.«
    Bill und ich wechselten einen Blick. Der Vorschlag, Frannie »einspringen« zu lassen, war natürlich nur ein Schachzug gewesen, damit alle das Gesicht wahren konnten.
    »Dann sagten sie, sie hätten von einem geschwächten Königreich gehört, das leicht zu haben sei - Louisiana. Quinn erzählte ihnen, dass sie es quasi umsonst bekommen könnten, wenn der König von Nevada Sophie-Anne heiratete, denn die habe sowieso keinen Verhandlungsspielraum mehr. Da gab sich der König von Nevada plötzlich zu erkennen und sagte, er hasse Krüppel und würde unter keinen Umständen eine Vampirin heiraten, die ihren letzten Ehemann getötet hatte, egal, wie schön ihr Königreich sei, auch dann nicht, wenn's Arkansas noch obendrauf gebe.« Sophie-Anne war nicht nur Königin von Louisiana, sondern auch von Arkansas, da sie von einem Vampirgericht vom Mord an ihrem Ehemann (dem König von Arkansas) freigesprochen worden war. Wegen des Bombenattentats hatte Sophie-Anne allerdings noch keine Gelegenheit gehabt, ihre Ansprüche geltend zu machen. Aber ich hätte schwören können, dass das ganz oben auf ihrer To-Do-Liste stand.
    Bill klappte noch mal sein Handy auf und wählte eine Nummer. Aber wen immer er auch erreichen wollte, es nahm keiner ab. Seine dunklen Augen glühten, er war vollkommen aufgewühlt und griff nach seinem Schwert, das am Sofa lehnte. Richtig, er war vollständig bewaffnet erschienen. Solche Dinger bewahrte ich jedenfalls nicht in meinem Geräteschuppen auf.
    »Sie werden uns heimlich und schnell ausschalten wollen, damit die Presse der Menschen es nicht mitbekommt. Und mit irgendeiner erfundenen Geschichte werden sie dann erklären, warum all die vertrauten Vampirgesichter plötzlich fremden gewichen sind«, sagte Bill. »Und Sie - welche Rolle spielt Ihr Bruder in all dem?«
    »Die Vampire haben ihn gezwungen zu verraten, wie viele Leute Sie hier haben und alles, was er sonst noch über die Lage in Louisiana weiß«, erwiderte Frannie. Und um das Ganze noch perfekt zu machen, begann sie zu weinen. »Er wollte es nicht, er wollte einen Deal aushandeln. Aber sie hatten ihn dort, wo sie ihn haben wollten.« Inzwischen sah Frannie fast zehn Jahre älter aus. »Eine Million Mal wollte er Sookie anrufen. Doch sie haben ihn überwacht, und er hatte Angst, sie direkt zu ihr zu führen. Aber sie haben Sookie ja auch so gefunden. Und als er wusste, was sie vorhatten, ging er ein - für uns beide - großes Risiko ein und hat mich losgeschickt. Gott sei Dank hatte ein Freund von mir vor einiger Zeit mein Auto hier bei Sookie abgeholt.«
    »Wenigstens einer von euch hätte mich anrufen oder mir schreiben können, irgendwas.« Trotz der sich anbahnenden Katastrophe konnte ich meine Verbitterung nicht einfach herunterschlucken.
    »Quinn konnte dir nicht mitteilen, in was für einer schlimmen Lage er steckte. Er sagte, du würdest nur versuchen, ihn da irgendwie herauszuholen. Aber es gab keinen Ausweg.«
    »Klar hätte ich versucht, ihn da herauszuholen«, sagte ich. »Das tut man nun mal, wenn ein anderer in Schwierigkeiten steckt.«
    Bill schwieg, aber ich spürte, dass sein Blick auf mir ruhte. Ihn hatte ich auch schon aus Schwierigkeiten gerettet. Manchmal bedauerte ich das.
    »Und warum ist Ihr Bruder noch bei denen?«, fragte Bill scharf. »Die Informationen haben sie doch jetzt. Es sind Vampire. Wozu sollten sie ihn brauchen?«
    »Sie bringen ihn mit, weil er

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