Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6
nichts mehr zu sich genommen seit.... Sie war sich nicht einmal sicher, wann sie zum letzten Mal etwas Vernünftiges gegessen hatte, wenn sie mal von den Donuts absah. Das mochte mit ein Grund dafür sein, dass sie so viel schlief.
Soweit sie beobachten konnte, aß Lucian gar nichts, und es schien ihm auch nichts auszumachen. Dennoch war ihr Körper immer noch an richtiges Essen gewöhnt, nicht nur an Flüssignahrung. Auf dem Weg in die Küche begegnete sie niemandem, aber durch die geschlossene Wohnzimmertür war der Fernseher zu hören, also hielt sich Lucian vermutlich dort auf. Nachdem sie das Wasser aufgesetzt hatte, begab sie sich ins Wohnzimmer, um ihm einen guten Morgen zu wünschen.
Lucian saß auf der Couch, die Füße übereinandergeschlagen auf dem Tisch, während sein Kopf nach hinten weggekippt war und er lautstark schnarchte. Amüsiert sah sie zu Julius, der neben ihm auf der Couch lag und sich auf den Rücken gedreht hatte, sodass alle vier Pfoten in die Luft ragten. Den Kopf hatte er gegen Lucians Bein gedrückt, und er winselte leise. Allem Anschein nach durchlebte er gerade einen netten Hundetraum. Leigh ging zum Fernseher und schaltete ihn aus, doch die plötzliche Stille war genau das, was Lucian weckte. Abrupt hob er den Kopf, sah sich verschlafen um und fragte benommen „Was?”, als habe sie etwas zu ihm gesagt.
„Entschuldigung”, meinte sie kleinlaut. „Ich habe nur den Fernseher ausgemacht.”
Einen Moment lang starrte er sie nur ausdruckslos an, und selbst Julius drehte den Kopf gerade weit genug zur Seite, um ihr einen müden Blick zuzuwerfen. Dann setzte Lucian sich aufrecht hin und genug zur Seite, um ihr einen müden Blick zuzuwerfen. Dann setzte Lucian sich aufrecht hin und schüttelte energisch den Kopf, während Julius sich seitlich vom Sofa rollte. „Nicht so schlimm. Ich habe sowieso nicht geschlafen.”
„Ja, ganz sicher”, entgegnete sie und machte keinen Hehl aus ihren Zweifeln.
„Doch, wirklich. Ich hatte nur die Augen geschlossen, um in Ruhe nachzudenken.”
„Mhm”, murmelte sie und lächelte ihn an. „Sie können ruhig noch weiter nachdenken. Ich will nur eine Einkaufsliste zusammenstellen.”
„Eine Einkaufsliste?”, wiederholte er verwundert.
„Für Lebensmittel”, erklärte sie. „Heute wird meine Handtasche eintreffen, und da wollte ich eine Einkaufstour machen. Ein paar Lebensmittel, neue Kleidung.... Wäre das okay?”, fügte sie etwas unsicher hinzu. Sie brauchte ihn nicht, um ihre Einkäufe zu erledigen - sie konnte ein Taxi nehmen -, aber sie wusste nicht, ob er es für eine gute Idee hielt, dass sie das Haus verließ. Wie sie gestern herausgefunden hatte, war es im Augenblick womöglich nicht ratsam, sie auf ahnungslose Sterbliche loszulassen.
Zu ihrer großen Erleichterung nickte er zustimmend. „Oh ja, verstehe. Ja, das ist in Ordnung. Ich fahre Sie.”
„Ich kann doch ein Taxi nehmen. Sie müssen nicht....” „Ich fahre Sie”, wiederholte er etwas nachdrücklicher und stand auf. „Ich muss nur noch.... Haben Sie schon was getrunken?”
„Drei Beutel.”
„Gut.... gut.” Er wandte sich zur Tür. „Ich werde mir auch einen Beutel holen und in der Bibliothek ein paar Telefonate erledigen. Falls Sie Langeweile haben, Marguerite hat eine gute Auswahl an Büchern im Haus.”
Sie sah ihm nach, bis Julius ihre Hand anstieß. „Ich wette, du hast Hunger, mein Großer”, sagte sie zu ihm, tätschelte seinen Kopf und ging dann mit ihm in die Küche. Es überraschte sie nicht, dass der Futternapf leer war. Lucian war offenbar sehr vergesslich, was das Essen anging.
Gerade eben hatte sie dem Hund einen vollen Napf hingestellt, da steckte Lucian den Kopf zur Tür herein. „Haben Sie Hunger?” Seine Frage überraschte sie, dann nickte sie. Ihr Magen knurrte, seit sie die Dose für Julius geöffnet hatte. Hätte sie nicht gewusst, dass sie Hundefutter vor sich hatte, wäre sie glatt in Versuchung gekommen, einen Bissen zu probieren.
„Okay”, meinte er. „Ich wasche mich nur schnell und ziehe mich um, dann gehen wir frühstücken.”
„Aber wenn der Kurier kommt.... ”, wandte Leigh ein.
„Es ist noch nicht mal sieben Uhr, Leigh. Ausgeliefert wird nicht vor acht. Bis dahin sind wir längst wieder hier. Geben Sie mir nur zehn Minuten.”
Lucian verließ die Küche und verspürte Schuldgefühle, weil seine Worte ein so breites, dankbares Lächeln auf ihre Lippen gezaubert hatten. Er wünschte, er hätte diese Dankbarkeit
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