Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6
Diner, das über zwölf kleinere Tische und sechs Sitzecken verfügte. Diese Sitzecken waren offenbar sehr beliebt, da sie die letzte freie erwischten. Eine kleine, dürre Kellnerin mit kurzen schwarzen Haaren tauchte fast augenblicklich an ihrem Tisch auf und überreichte ihnen lächelnd zwei Speisekarten.
„Soll ich Ihnen schon einen Kaffee bringen?”, fragte sie.
„Ja, bitte”, erwiderte Leigh freudestrahlend. Lucian bekam das Gefühl, dass die Aussicht auf ein richtiges Frühstück sie sehr belebte, und er hätte sich treten können, weil er sich nicht um ihre Bedürfnisse gekümmert hatte. Als die Kellnerin ihn ansah, zögerte er, nickte dann aber. Er hatte noch nie Kaffee getrunken, doch nach den Filmen und Büchern zu urteilen, mit denen er sich die Zeit vertrieb, musste es ein sehr beliebtes Getränk sein.
Leigh hatte ihre Speisekarte aufgeschlagen, noch bevor die Kellnerin sich abwenden konnte. Mit einem Schulterzucken folgte er Leighs Beispiel, damit er nicht völlig untätig dasaß. Interessiert las er die Namen der Gerichte und betrachtete die dazugehörigen Fotos. Er wusste zwar nicht, dass Pall der Hersteller einer Hundefuttermarke war, einige der Speisen waren ihm jedoch dem Namen nach sehr wohl vertraut. Omeletts, Speck, Eier, Toast.... diesen Begriffen war er hier und da schon begegnet, auch wenn er nichts davon je probiert hatte. Er studierte noch immer die Karte, als die Kellnerin mit dem Kaffee zurück an den Tisch kam.
„Haben Sie schon etwas ausgesucht?”, erkundigte sie sich.
„Danke”, murmelte Leigh und griff sofort nach ihrer Tasse. „Ja, ich nehme die Frühstücksquiche, dazu Würstchen und Vollkorntoast mit Butter.”
Die Kellnerin notierte kommentarlos die Bestellung und sah dann Lucien an. „Und Sie, Sir?”
„Ich esse nichts”, erwiderte er reflexartig. Die Frau steckte den Stift hinter ihr Ohr, nahm die Speisekarten an sich und zog davon.
„Haben Sie schon mal Kaffee getrunken?” Leighs Frage lenkte seine Aufmerksamkeit zu ihr zurück. Er starrte auf die Tasse und schüttelte den Kopf.
„Versuchen Sie mal”, forderte sie ihn auf.
Lucian zögerte, nahm die Tasse hoch, nippte daran und spuckte den Schluck sofort angewidert aus. „Und das wollen die Leute morgens unbedingt trinken?”
„Mit Milch und Zucker schmeckt er besser. Soll ich?” Er nickte und beobachtete, wie sie in beide Tassen je einen Löffel Zucker und etwas Milch tat und Er nickte und beobachtete, wie sie in beide Tassen je einen Löffel Zucker und etwas Milch tat und das Ganze umrührte. Dann probierte er abermals. Der Kaffee schmeckte noch immer bitter, aber nicht mehr ganz so übel wie beim ersten Versuch.
„Mit der Zeit gewöhnen Sie sich daran”, meinte sie amüsiert. Lucian verzog das Gesicht und fragte sich insgeheim, warum er sich an dieses Gebräu gewöhnen soll Lucian verzog das Gesicht und fragte sich insgeheim, warum er sich an dieses Gebräu gewöhnen sollte, als ihm auffiel, dass Leigh ungeduldig und sichtlich hungrig in Richtung Küche schaute.
„Tut mir leid”, sagte er ernst. „Ich wollte gestern für Sie einkaufen, aber ich habe es vergessen. Ich hätte Sie wenigstens in ein Restaurant einladen sollen.”
„Ein paar Lebensmittel im Haus wären nicht schlecht”, gab sie beiläufig zurück. „Ein Restaurant wäre allerdings wohl keine gute Idee gewesen, sonst hätte ich vermutlich die Kellnerin gebissen, anstatt ihr ein Trinkgeld zu geben.”
„Ich hätte dafür sorgen können”, erwiderte er lächelnd, „dass Sie vorher genug trinken.”
„Da wären wir schon”, verkündete in dem Moment die Kellnerin und stellte zwei Teller auf den Tisch, einen mit einer Quiche und Würstchen, den zweiten mit gebuttertem Toast.
„Das ging aber fix”, bemerkte Leigh, die gebannt auf das Essen starrte.
„Sie haben ja auch genau das Richtige bestellt, Herzchen. Unsere Frühstücksquiche ist so beliebt, dass wir sie im Voraus zubereiten und dann warm halten. Würstchen sind auch immer genug da, nur der Toast hat ein bisschen gedauert. Lassen Sie es sich schmecken.”
Beiläufig bedankte sich Leigh bei der Frau und griff wie hypnotisiert nach dem Besteck. Lucian beobachtete, wie sie sich auf die Quiche stürzte, als auf einmal das Aroma des Essens in seine Richtung geweht wurde. Es hatte etwas Verlockendes an sich, das sein Interesse weckte. Er beugte sich vor und folgte dem Duft.... bis ihm sanft eine Gabel gegen die Nasenspitze gedrückt wurde.
Er hielt inne, sah hoch und
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