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Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft

Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft

Titel: Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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sie stand auch unter irgendeinem Fluch, den de Marco über sie ausgesprochen hatte. Welcher das war, weiß ich nicht. Vielleicht hat es etwas mit den Experimenten zu tun, von denen Naomi sprach. Möglicherweise hat er einen Weg gefunden, Therions seinem Willen zu unterwerfen.«
    »Warum hast du es mir damals nicht erzählt?«, fragte ich.
    »Weil mich eines von Davids Rudelmitgliedern angegriffen hat. Ich musste ihn töten und David davon in Kenntnis setzen. Seinerzeit sind viele Leute verschwunden, und die Therions waren sehr misstrauisch, also habe ich ihm meine Nachricht zusammen mit einem Zeichen geschickt, damit er wusste, dass sie wirklich von mir ist.«
    »Dein Kreuz«, sagte ich und richtete mich auf, um das wunderschöne keltische Kreuz zu betrachten, das er trug.
    »Ja. David hat es erkannt und wusste, dass die Nachricht von mir war. Er ist dann sofort nach Schweden gekommen. Wir haben zwei Monate lang nach der Person gesucht, die das Mitglied seines Rudels manipuliert hat, aber wir haben sie nicht gefunden.«
    »Ich glaube, ich habe noch nie von einem religiösen Vampir gehört«, sagte ich.
    »Ich bin nicht religiös. Das Kreuz hat meiner Mutter gehört. Es sind viele schöne Erinnerungen mit ihm verbunden.«
    Ich legte einen Finger auf das Kreuz und ließ es zu mir sprechen. Ihm hafteten größtenteils Bens Empfindungen an – Schmerz, Frustration und Geduld – , aber ich nahm auch das Bild einer Frau wahr, die von Zufriedenheit und Liebe für ihren Sohn erfüllt war. »Deine Mutter hat dich sehr geliebt. Sie war sehr stolz auf dich. Sie war froh, dass du nicht … « Ich hielt inne.
    »Dass ich nicht wie mein Vater war?«
    Ich versuchte, die Gefühle, die ich spürte, zu sortieren. »Ja. Aber gleichzeitig hat sie ihn auch geliebt. Aber er hat sie nicht geliebt.«
    »Nein. Mein Vater ist kein liebevoller Mann.«
    »Ist?« Ich setzte mich auf und sah ihn an. »Er lebt noch?«
    Ben öffnete überrascht die Augen. »Ja, natürlich. Ich habe dir doch gesagt, Dunkle sind nicht so leicht umzubringen.«
    »Oh. Ich dachte nur … Es gibt ja auch Unfälle oder so. Ab und zu kommt doch bestimmt einer von euch um, oder?«
    »Das stimmt, durch Unfälle und durch Mord. Aber beides ist nicht so einfach.«
    »Gut. Und wo ist dein Vater?«
    »In Südamerika. Er bevorzugt junge, knackige Frauen, und dort kann er sie ohne Probleme finden.«
    Ich hätte Ben gern noch Abertausende Fragen über seinen Vater gestellt, beschloss aber, es auf später zu verschieben. Mich beschäftigte noch eine andere, viel dringendere Angelegenheit. »Hör mal, was meine Mutter angeht: Wir sind der Antwort auf die Frage, was mit ihr los ist, noch keinen Schritt nähergekommen. In wen hat sie sich verknallt? Warum hat sie mich nicht angerufen, um mir von dem Typen zu erzählen, von dem sie so hin und weg ist? Und wo zum Hottentotten ist sie?«
    Ben legte die Arme um mich. »Du quälst dich völlig umsonst. Sie ist genauso stark wie du, meine Auserwählte. Wir werden die Wahrheit gemeinsam herausfinden.«
    Mit diesem tröstenden Gedanken im Kopf und eng an Ben geschmiegt schlief ich beruhigt ein.

18
    »Hallo, du Schlafmütze! Es tut meinem Ego natürlich unheimlich gut, dass du sieben Stunden lang wie ein Stein geschlafen hast, nachdem du so hingebungsvoll und gleich dreimal deine Pflicht erfüllt hast.«
    Ben sah total süß aus mit seinem zerzausten Haar und den Bartstoppeln im Gesicht. Er blinzelte mich verschlafen an und setzte sich mir gegenüber an den kleinen Tisch, an dem ich gerade gefrühstückt hatte. »Als ich wach wurde, warst du nicht da.«
    »Ich bin vor etwa einer Stunde aufgestanden. Im Unterschied zu dir muss ich nämlich ab und zu mal zur Toilette. Und ich habe nachgedacht.«
    Er fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht. »Oh?«
    »Über Naomi.«
    Er verzog das Gesicht.
    »Ja, mir geht es genauso, aber ich denke, wir müssen über sie reden.«
    »Wenn es um den Tyro geht … «
    »Nein, ich habe dir doch schon gesagt, dass du in meinen Augen alles getan hast, was du konntest, damit die Sache nicht ausufert. Es geht um Schweden. Besser gesagt um den Angriff auf dich vor fünf Jahren. War Naomis Verein daran beteiligt?«
    Ben rieb sich nachdenklich sein stoppeliges Kinn. Das Geräusch, wie die Bartstoppeln seine Finger kratzten, jagte mir kleine Schauer über den Rücken. »Ich vermute es. Es ist eine furchtbare Vorstellung, dass es zwei solche Gruppen in Europa gibt, die Jagd auf die Therions machen.«
    »Allerdings. Und weil de

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