Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft
bisschen.
Natürlich nicht! Ich bin ein Dunkler. Wir schwanken nicht!
Ich musste über seine Empörung lachen.
»Die Göttin muss Loki besänftigen«, meinte Isleif.
»Du meinst, ich soll mich gut mit ihm stellen?« Ich schüttelte den Kopf. »Und wie soll das gehen?«
»Er hat es gern, wenn man ihm etwas darbringt«, sagte Eirik und steckte sein Schwert in die Scheide auf seinem Rücken. »Das fand er schon immer gut. Mit einem schönen Opfer könntest du ihn für dich gewinnen.«
»Und wie soll dieses Opfer aussehen?«, fragte ich und dachte an die Unmengen von Fast Food, mit denen die Wikinger Loki damals dazu gebracht hatten, sich beschwören zu lassen.
Das kann nicht dein Ernst sein!
Na ja, es hat schon mal funktioniert, als wir in Schweden waren, erinnerst du dich? Die Wikinger haben einen McDonald’s geplündert und Loki das ganze Zeug geopfert. Wer weiß, vielleicht ist der Typ ja süchtig nach Fast Food. Nachdem es schon mal geklappt hat, kann es nicht schaden, es noch mal zu versuchen.
»Überlegen wir doch mal, wen wir gern als Opfergabe sehen würden«, schlug Isleif vor.
Alle drei Wikinger drehten sich zu Ben um.
»Hey!« Ich nahm sie grimmig ins Visier. »Hört auf, ihn so anzusehen!«
Ben verdrehte die Augen.
»Sie hat recht«, räumte Isleif ein. »Es ist nicht so einfach, einen Dunklen zu opfern. Man müsste ihn enthaupten, und wenn wir das täten, wäre die Göttin sicherlich nicht erfreut.«
»Die Göttin ist im Augenblick auch nicht besonders erfreut, also würde ich mir an eurer Stelle etwas anderes ausdenken. Vielleicht klappt es ja mit ein paar Fischbrötchen oder so.«
Nun wurden die drei zusehends munterer, und nachdem sie mich zuerst um die Schlüssel von Davids Mietwagen gebeten hatten, die ich ihnen natürlich nicht aushändigte, zogen sie ab, um sich ein paar Packpferde zu besorgen, damit sie genug zu essen für Loki und für sich selbst besorgen konnten.
Ben und ich gingen langsam zum Wohnwagen zurück. An der Treppe blieb er stehen und schaute in Richtung von Naomis Wohnwagen. »Ich sollte meine Sachen holen, aber ich glaube, das mache ich später.«
»Gute Idee.« Müde stapfte ich die drei Stufen hoch und schloss die Tür auf. »Ich weiß, du willst keinen, aber ich brauche jetzt unbedingt einen Kaffee.«
»Du brauchst unbedingt ein bisschen Schlaf«, erwiderte er und hob mich mühelos hoch.
»Ben! Ich bin kein Leichtgewicht! Lass mich runter, sonst reißen deine Wunden wieder auf!«
Er lachte, und ich verspürte sofort ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit. »Meine Wunden sind ziemlich gut verheilt. Und selbst wenn sie es nicht wären, könnte ich dich problemlos ins Schlafzimmer tragen. Ich spüre doch, wie müde du bist, Francesca. Du hast mir viel Blut gegeben und musst dich ausruhen.«
Ich protestierte nur, um noch schnell zur Toilette zu gehen, bevor ich ihm erlaubte, mich ins Bett zu packen. Dann legte er sich neben mich. »Wenn du vorhast, mit mir … «
»Wir werden nicht miteinander schlafen«, fiel er mir ins Wort und zog mich an sich. »Ich möchte wirklich, dass du dich ausruhst.«
Ich ließ meine Hand seinen Bauch hinunterwandern und traf unversehens auf etwas Warmes, Hartes. »Möchtest du, ja? Und was ist das hier?«
»Ich habe nicht gesagt, dass ich nicht will, sondern dass wir es nicht machen. Ich würde dich mit dem größten Vergnügen so oft beglücken, wie du willst, aber du bist müde, und es ist besser, du schläfst ein bisschen.«
»Jetzt weiß ich, warum Dunkle und ihre Auserwählten unsterblich sind. Jeder, der dreimal am Tag kann, muss es einfach sein.«
Er lachte und gab mir einen Kuss auf die Stirn. »Ich gebe zu, dass ich vorhin ein wenig enthusiastisch war, aber ich habe ja auch fünf Jahre auf dich gewartet. Es wird eine Weile dauern, bis ich die ganze Vorfreude abgebaut habe.«
»Du wirst keine Beschwerden von mir hören«, entgegnete ich und kuschelte mich an ihn. Die verblassten Kratzer auf seiner Brust zogen meinen Blick auf sich. Ich fuhr mit dem Finger darüber. »Ist dir so etwas auch damals in Schweden passiert?«
»Wie denn? Deine Mutter hätte mich umgebracht.«
Ich zwickte ihn in die Brust, und er lachte. »Bist du in Schweden, als du fast getötet wurdest, von einem Therion angegriffen worden?«
»Ja.« Ich spürte, wie die Belustigung in seinem Inneren einer großen Traurigkeit wich. »Die Frau, die uns angegriffen hat, war wie wild geworden – ich weiß nicht, wie ich es anders sagen soll. Ich nehme an,
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