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Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft

Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft

Titel: Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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schmalen Kleiderschrank.
    »Warum sollte sie die Papiere von jemand anderem … Ach du heilige Scheiße!« Ich sah Peter an. »Der Name meiner Mutter steht auch drauf.«
    »Tatsächlich?« Er setzte sich neben mich, und ich reichte ihm die Urkunde.
    »Da unten, wo ›Name der Mutter‹ steht.« Ich zeigte darauf. »Das ist ihr Name. Miranda Benson.«
    »Ist das vielleicht doch deine Geburtsurkunde? Mit einem anderen Namen? Manchmal ändern Eltern den Namen ihres Kindes noch mal. Vielleicht war das dein ursprünglicher Name.«
    »Alphonse de Marco – das ist nicht mein Vater!« Ich bekam eine Gänsehaut auf den Armen, als mir klar wurde, was ich da gefunden hatte. Das Geburtsdatum des Kindes lag fast zehn Jahre vor meinem. »Göttin im Himmel! Meine Mutter hat noch ein Kind! Ich habe eine Schwester!«
    Peter sah mich ziemlich schockiert an. »Mir gegenüber hat sie nie eine andere Tochter erwähnt.«
    Ich studierte die Urkunde noch einmal. »Sie war erst sechzehn, als sie dieses Baby bekommen hat. Und hier steht nicht, dass sie verheiratet waren. Mannomann! Ich bin … Ich weiß gar nicht, was ich bin. Völlig baff, nehme ich mal an. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass ich nicht ihr einziges Kind bin. Warum hat sie es mir nicht erzählt?«
    Peter nahm mir die Urkunde aus der Hand und legte sie zusammen mit den anderen beiden zurück in die Kiste. »Das hat wahrscheinlich gar nichts mit dem Wochenendausflug nach Heidelberg zu tun.«
    »Sie war zwar erst sechzehn und anscheinend nicht mit diesem Mann verheiratet, aber hat sie gedacht, ich würde sie dafür verurteilen? Ich habe irgendwo da draußen eine Halbschwester, von deren Existenz ich überhaupt nichts wusste!« Eine merkwürdige Vorstellung – das musste ich erst einmal verdauen. Ich war zwar auch ein bisschen verletzt, weil mir meine Mutter so etwas Wichtiges vorenthalten hatte, aber ich war vor allen Dingen ziemlich verwirrt.
    »Fran.«
    »Hmm? Ach so. Natürlich, du hast bestimmt recht. Das ist etwas, worüber ich mit ihr reden muss, wenn ich sie gefunden habe. Es ist nur … Ich wusste es nicht. Ich verstehe nicht, warum sie es mir verheimlicht hat. Und überhaupt: Wo ist diese Petra jetzt?«
    »Vielleicht war das Baby krank und ist nicht lange am Leben geblieben«, sagte Peter und tätschelte mir mitfühlend den Arm. »Ich denke, wir haben genug herumgeschnüffelt. Du wirst später mit deiner Mutter darüber sprechen, ja?«
    »Sie muss sich geschämt haben, aber … « Ich konnte mir eigentlich nicht vorstellen, dass meine Mutter sich dafür schämte, ein Baby bekommen zu haben, selbst wenn es ein uneheliches war. »Ja, im Augenblick ist es wohl nicht so wichtig. Aber ich denke, ich muss doch zur Polizei, weil wir keinen Hinweis darauf gefunden haben, wo sie sein könnte. Ich rede einfach mit denen. Mal sehen, was sie dazu sagen.«
    »Wenn du darauf bestehst. Wie lange willst du eigentlich bleiben?« Er ging mit mir zur Tür. »Oh, das klang unhöflich, nicht wahr? War nicht so gemeint. Es ist nur so, dass der Stand deiner Mutter immer viele Leute anzieht, und wenn du noch ein bisschen bleibst … «
    »Ich weiß nicht, wie lange ich bleibe«, sagte ich zögernd. »Meine Pläne haben sich geändert.«
    »Aha?« Er sah mich lange an, dann nickte er. »Naomi.«
    »Ja.« Ich betrachtete meine Handschuhe und biss mir fest auf die Lippen, denn mir drohten schon wieder die Tränen zu kommen.
    »Es war ein Fehler, sie einzustellen, aber wir waren unterbesetzt, und Benedikt hat mehrfach beteuert, wie gut sie zu unserer Truppe passen würde.«
    »Ben hat ihr den Job besorgt?«, fragte ich, und die Splitter, in die mein Herz zersprungen war, zerfielen in noch kleinere Partikel.
    Peter wirkte verlegen. Er senkte den Blick und spielte an dem Türgriff herum. »Ich hatte keine Ahnung, dass er … dass sie … «
    »Ist schon gut.« Ich brachte den Anflug eines Lächelns zustande. »Wahrscheinlich bleibe ich noch eine Weile. Wenn du also willst, kann ich so lange an Moms Stand arbeiten. Aber ich kann nur die Sachen verkaufen, die sie schon hergestellt hat – neue kann ich nicht machen.«
    »Nein, nein, natürlich nicht. Aber du weißt, wie man mit den Kunden umgeht, und du kennst Mirandas Warenangebot. Es wäre wirklich eine große Hilfe. Dieser Wagner-Wettbewerb hat unheimlich viele Leute in die Gegend gelockt, und das muss man ausnutzen. Du brauchst nicht jeden Tag arbeiten, aber wie wäre es, wenn du dich jeden zweiten Abend um den Stand kümmerst? Du bekommst

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