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Ein Vampir ist nicht genug - Roman

Titel: Ein Vampir ist nicht genug - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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irgendeinen Weg gibt, um eine Beziehung zu ruinieren, würde ich ihn mit Sicherheit finden. Ich stellte mir vor, wie Cupido in einer schäbigen kleinen Bar sitzt, sturzbetrunken und deprimiert, und dem Barkeeper vorjammert: »Diese Jasmine Parks, Gott, was geht die mir auf die Nerven! Hast du gesehen, was sie gerade wieder gemacht hat? Hat diesen unsterblichen Wahnsinnskerl abgeschossen, um mit einem wankelmütigen kleinen Möchtegern-Cop Küsschen-Küsschen zu spielen. Und warum? Weil sie das dämlichste Huhn auf Gottes
weiter Erde ist! Ich bin inzwischen so weit, dass ich meinen Bogen gegen eine Bazooka eintauschen möchte!«
    »Vayl?«
    »Was?!«
    »Es … tut mir leid. Ich wollte dich nicht verletzen.«
    Er weigerte sich, mich anzusehen und starrte nur so finster durch die Windschutzscheibe, dass ich überrascht war, dass sie nicht riss. »Das willst du nie.«

23
    I n der Zwischenzeit, drüben auf der Ranch , dachte ich, als ich in Bergmans Haus schwebte, nachdem ich Vayl und Cole zurückgelassen hatte, um an dem Türsteher vorbeizukommen. Wie es aussah, hätten wir die Viehtreiber nicht so lange sich selbst überlassen dürfen. Bergman führte sich auf wie ein wütender Großgrundbesitzer, während Cassandra ungefähr so viele schlechte Schwingungen ausstrahlte wie ein Revolverheld, der in die Ecke gedrängt wurde. So wie es aussah, würde es bald eine gute, alte Kneipenschlägerei geben. Auch wenn diese Bar so aussah, als hätte sie in ihrem gesamten Obere-Mittelklasse-Leben noch nie einen Spritzer Whiskey zu Gesicht bekommen, wirkte Cassandra so, als würde sie Bergman am liebsten packen und einmal quer über den Tresen ziehen, so dass dabei die Testplättchen, Chemikalien und kontaminierten Blutbeutel draufgingen.
    Ich schwebte zu ihr hinüber, in der Hoffnung, dann ihr leises Murmeln verstehen zu können. »Lausiger, neuro tischer, egoistischer, bigotter, neurotischer Bastard!« Sie warf Bergman einen Seitenblick zu, als sie sich an den Esstisch setzte, ohne sich der Tatsache bewusst zu sein, dass sie ihn zweimal neurotisch genannt hatte, und dass ich zu achtundneunzig Prozent ihrer Meinung war. Den bigotten Teil hatte ich noch nie miterlebt, aber ich war mehr als bereit, ihm einen Arschtritt zu verpassen - wenn ich erst mal meine Beine wiederhatte -, sollte sich das als wahr er
weisen. Dann wurde mir klar, dass sie sich damit gar nicht auf Hautfarben bezog. »Denkt, Magie sei nur was für Fanatiker, Schlampen und Lesben, was?«, murmelte sie. »Tja, am liebsten würde ich …« Sie ließ den Satz unvollendet, doch ihre Augen verengten sich, wohl weil sie sich gerade eine befriedigende Strafe ausdachte. Dann blickte sie himmelwärts und knurrte: »Was ist nur los mit dir? Man sollte meinen, tausend Jahre der Sühne sollten für eine Frau ausreichen. Aber neeeiiiin, du musst mich noch mehr quälen, indem du mich in eine Bande von Besserwissern und Spinnern steckst!«
    Tausend Jahre? Plötzlich fühlte ich mich wie ein Hardcorekiffer. Alles, was ich noch denken konnte, war: Mann! Die ist aber so richtig, richtig alt! Wow! Cool!
    Dann entdeckte sie mich. Ihr Gesicht verzog sich, als hätte sie gerade in einen unreifen Apfel gebissen, und sie ließ sich so hastig in ihrem Stuhl zurückfallen, dass der nach hinten kippte. Während sie noch um ihr Gleichgewicht kämpfte, versuchte ich dieses neueste Rätsel zu lösen. David, Vayl und Cassandra konnten mich sehen. Cole nicht.
    »Hey, Bergman!«, schrie ich laut, denn der Teil von ihm, der nicht völlig entnervt war, konzentrierte sich gerade auf die Durchführung seiner Experimente.
    Nichts.
    Cassandra keuchte. »Jasmine?«
    Bergman sah hoch, und sein Gesicht war so wutverzerrt, dass er um zehn Jahre gealtert wirkte. »Was hast du gesagt?«, fauchte er.
    Sie brachte wieder alle vier Stuhlbeine auf den Boden, drehte sich auf ihrem Sitz um und starrte ebenso sauer zurück. »Kannst du sie nicht sehen?«
    »Würde ich schon, wenn sie hier wäre.« Sein Ton implizierte
die Vermutung, dass Cassandra nun endgültig durchgedreht hatte.
    »Irgendwann wird dir jemand deinen mikroskopisch kleinen Kopf abschneiden«, erklärte sie ihm. Er hatte schon eine passende Antwort parat, und eine Weile lang zickten sie sich an wie zehnjährige Kinder. Doch nichts, was sie sagten, konnte mich von der Tatsache ablenken, dass Bergman mich ebenfalls nicht gesehen hatte. Bergman und Cole waren definitiv Lebende. Na ja, bei Cole konnte man vielleicht darüber streiten, aber da er durch

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