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Ein Vampir ist nicht genug - Roman

Titel: Ein Vampir ist nicht genug - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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menschlichen Einsatz zurückgebracht worden war und nicht durch einen golden strahlenden Typ mit Bürstenhaarschnitt, stellte ich ihn in eine Reihe mit Miles. Vayl, Cassandra und ich … nun, das war eine ganz andere Sache. Eine andere Sache, die inzwischen offenbar auch David mit einschloss. Zu. Viel.
    Cassandra riss mich aus diesen Gedanken. Sie und Bergman waren fertig damit, sich gegenseitig mit Schimpfworten einzudecken, und sie war zu ihren halblauten Enthüllungen zurückgekehrt. »Denkt, ich könnte dieses Ding nicht mit Magie bekämpfen, wie? Tja, dem werde ich es zeigen!« Sie blätterte heftig in einem Buch, wie eine ungeduldige Kundin im Schönheitssalon.
    »Und, schon Glück gehabt?«, fragte ich.
    Sie rollte genervt mit den Augen. »Ich kann nichts finden, was mir mehr über die Tor-al-Degan sagt, als ich bereits wüsste. Es ist so ärgerlich! Was ist das überhaupt für ein Name? Ich habe ihn sogar gegoogelt. Und weißt du, was ich gefunden habe? Gar nichts!« Sie blätterte weiter, wechselte die Bücher, und fuhr mit ihrer Suche fort.
    »Auch wenn ich damit riskiere, wie Sherlock Holmes zu klingen«, sagte Vayl, der gerade hereinkam, »aber Jaz
und ich scheinen einen eindeutigen Hinweis gefunden zu haben.« Cole kam hinter ihm hereingewankt und brach auf der Couch zusammen.
    Cassandra starrte ihn an, dann Vayl, dann wieder Cole. »Wie kannst du dich über Hinweise unterhalten, wenn dir ein verletzter Mann an den Fersen klebt?«
    Vayl warf Cole einen abschätzenden Blick zu. »Er wird es überleben. Und jetzt sag mir, was du davon hältst.« Er zog die Pyramide aus der Manteltasche und hielt sie hoch, so dass alle sie sehen konnten.
    Bergman sah sie einmal an und entschied, dass sie unwichtig war. Nach seinen früheren Kommentaren und Cassandras Beschwerde zu urteilen, interessierte sie ihn nicht, weil er glaubte, dass sie vielleicht magisch sein könnte. Stattdessen schnappte er sich den Erste-Hilfe-Kasten, den er unter der Spüle verstaute hatte, und setzte sich zu Cole, wo er die nächsten zehn Minuten damit verbrachte zu reinigen, zu tupfen und zu verpflastern, wobei er Cole dazu drängte, ins Krankenhaus zu gehen, bevor seine Nase schief zusammenwuchs.
    Cassandra reagierte völlig anders. Sie legte die Hände flach auf das geöffnete Buch, wobei ihre Finger und Daumen das Bild eines gehörnten, geflügelten Zyklopen mit Fangzähnen einrahmten. Doch ihre Aufmerksamkeit galt nicht dem Bild. Sie konzentrierte sich ganz auf den Schlüssel, den Amanda uns übergeben hatte. Er lag in Vayls Handfläche wie ein Kinderspielzeug, das in den Dreck gefallen war.
    »Ich glaube, ich habe das ganz falsch angepackt«, sagte Cassandra schließlich. »Die ganze Zeit habe ich mich auf die Tor-al-Degan konzentriert, während ich nach dem Schlüssel hätte suchen sollen. Obwohl ich bis jetzt keine Ahnung hatte, wie er aussieht.« Sie warf Bergman einen
wütenden Blick zu und nahm ein neues Buch von dem Stapel auf dem Tisch.
    Ich schloss daraus, dass Bergman die Beschreibung, die ich ihm von der Pyramide gegeben hatte, nicht vollständig weitergegeben hatte. Wenn man bedachte, wie wichtig solche Informationen waren, überlegte ich ernsthaft, ein paar Typen mit Handschellen und Einsatzfahrzeugen anzurufen. Vielleicht würde ihn der Schreck von seinen idiotischen Vorurteilen kurieren. Aber das musste warten. Jetzt schien Cassandra einen Lauf zu haben. Sie las mit zunehmendem Interesse in dem Buch, während die Männer sie mit zunehmendem Interesse beobachteten. Gerade als ich erwartete, dass sie aufspringen und »Heureka« schreien würde, oder zumindest etwas mit ähnlich viel Begeisterung, aber weniger Idiotisches, klingelte mein Handy. Es dauerte einen Moment, in dem meine nicht existierenden Hände in meine nicht existierende Tasche greifen wollten, bis mir klar wurde, dass Vayl es hatte. Er begegnete meinem Blick und hob eine Augenbraue, als wollte er fragen: Soll ich drangehen? Ich nickte.
    »Hallo, Sie sind mit Jaz Parks’ Mobiltelefon verbunden. Hier spricht Vayl.« Er hörte aufmerksam zu. »Nein«, sagte er dann. »Ich fürchte, Jasmine kann nicht an den Apparat kommen. Kann ich etwas ausrichten? … Oh, hallo, Mr. Parks.«
    Verdammte Scheiße im Würfelformat! Mein Dad redet mit meinem untoten Boss! Kann das hier noch seltsamer werden?
    Offensichtlich ja. Denn als Vayl auflegte, sagte er: »Du hast mir nie erzählt, wie nett dein Vater ist, Jasmine.«
    Nett? Das war der Mann, der mit seinem Einkaufswagen

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