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Ein Vampir ist nicht genug - Roman

Titel: Ein Vampir ist nicht genug - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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letzten Test?«
    Der Vampir nickte ebenfalls und strich sich das Haar aus dem Gesicht, mit einer Geste, die ich beunruhigend
fand, da sie so anmutig war. Die schlimmsten Monster sind auch immer die hübschesten.
    »Ich wünschte, wir könnten es heute Nacht machen«, merkte Assan an, doch der Vampir schüttelte den Kopf.
    »Nein, wir müssen uns an den Plan halten. Wir müssen erst die Tödlichkeit des Virus bestätigen, bevor wir die letzte Übertragung vornehmen können.«
    »Und dann?«
    »Das wissen Sie doch«, antwortete der Vampir milde.
    Assans Grinsen hätte besser zu einem Hai gepasst. »Dann beginnt die Säuberung.«
    Der Vampir ließ in begeisterter Zustimmung seine Fangzähne aufblitzen. Dann sah er auf seine Uhr. »Svetlana und Boris werden in dreißig Minuten eintreffen. Wir sollten gehen.«
    Vayl und ich tauschten einen entsetzten Blick. Mit erhobenen Augenbrauen deutete ich mit dem Kopf auf den Chirurgen und seinen untoten Freund. Lass sie uns jetzt schnappen. Versuchen wir, sie zum Reden zu bringen, bevor das Virus freigesetzt werden kann. Ich hätte nichts lieber getan als diese Bastarde zu packen und sie mit den Köpfen gegeneinanderzuknallen.
    Vayl schüttelte den Kopf. Ich wusste, was er gerade dachte. Was ist, wenn sie lange genug den Mund halten, dass das Virus auf die Bevölkerung losgelassen werden kann? Auch wenn es schwerfiel, es zuzugeben, er hatte Recht. Gott allein wusste, welche lebenswichtigen Informationen uns entgingen, wenn wir sie jetzt schon festnagelten. Also folgten wir den beiden Männern zur Rückseite des Hauses. Als wir erkannten, dass sie auf dem Weg zur Garage waren, schalteten wir einen Gang rauf.
    Vayl nahm meine Hand, und seine Kraft durchfuhr mich, als hätte ich mir gerade ein Sixpack Frapuccinos
reingezogen. Wir stahlen uns wieder ins Esszimmer, verließen es über den Poolbereich und rannten zu unserem Auto. Wir flogen durch die Nacht wie Phantome, denn Vayls Kraft trieb uns so an, dass unsere Füße kaum den Boden berührten. Noch nie hatte ich mich so stark gefühlt, als würde das gesamte komplexe System, das mir erlaubte zu existieren, mit einer solchen Perfektion funktionieren, dass ich Wunder vollbringen könnte, wenn ich nur wollte. Schicke Gabe , dachte ich. Und wenn Vayls wildes Grinsen ein Zeichen dafür war, stimmte er mir wohl zu.
    Für den Fall der Fälle hatte ich den Wagen unverschlossen gelassen. Die Schlüssel lagen bereits in meiner Hand, noch bevor ich bewusst daran gedacht hatte, und so rollten wir Sekunden später die Auffahrt hinunter.
    »Keine Scheinwerfer im Rückspiegel«, meldete ich.
    »Gut. Weißt du, wo du hinfährst?«
    »Ja. Eines der Nachbarhäuser steht leer. Die Zufahrt ist offen, aber es gibt neben der Straße eine Reihe von Nadelbäumen, die den Rest des Vorplatzes und das Haus verdecken. Da können wir auf sie warten.« Vayl brachte durch ein Nicken seine Zustimmung zu dem Plan zum Ausdruck.
    Die Wachen am Tor winkten uns ohne weiter hinzusehen durch. Ich bog links ab als wollten wir zur Schnellstraße. Sobald das Tor hinter uns außer Sicht war, bog ich rechts ab und schaltete die Scheinwerfer aus. Nach einer schnellen Fahrt mit etlichen Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung erreichte ich die Auffahrt des leerstehenden Hauses, fuhr auf die Wiese und parkte hinter den Bäumen. Da ich meine Nachtsicht aktiviert hatte, konnte ich problemlos Assans Anwesen sehen, wo wenig später ein Paar Scheinwerfer auftauchte und sich
vom Haus zum Tor bewegte. Vayl sagte mir nicht extra, dass jetzt alles in meiner Hand lag. Obwohl ich vor nicht mal einer Stunde solchen Mist gebaut hatte, vertraute er darauf, dass ich meinen Job beherrschte. Das war nicht immer so gewesen.
    Normalerweise folgen unsere Missionen dicht aufeinan der. Wenn eine nach dem Frühstück zu Ende geht, beginnt die nächste noch vor dem Mittagessen. Doch zwischen unserem ersten und zweiten gemeinsamen Auftrag hatten wir eine zweiwöchige Pause gehabt. Damals hatte ich gelernt, dass Vayl meinen Fahrstil nicht mochte.
    »Das werden wir üben«, hatte er angekündigt, als er herausfand, dass wir ein wenig Freizeit haben würden. Mist. So viel zu dem Besuch bei Evie. »Wir treffen uns jeden Abend am Parkplatz neben dem Büro, und dann üben wir.«
    »Ich bin ein hervorragender Fahrer«, teilte ich ihm mit und versuchte dabei nicht so zu klingen wie Dustin Hoffman in Rain Man . »Ich war die Beste in meinem Kurs …«
    »Kurse sind nie wie das wirkliche Leben«, unterbrach

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