Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)
Teufel. Er ist verletzt, weil er denkt, du würdest ihn nicht wollen.
Will ich ja auch nicht, hätte ich gern gesagt, aber das glaubte ich inzwischen selbst nicht mehr.
Eigentlich hätte ich mir denken können, dass ich den einzigen Mann auf der Welt, den ich haben wollte, nicht bekommen konnte. Vielen Dank, Leben!
»Wieso weiß Kristoff davon?«, fragte ich in die Runde und versuchte, mein Gewissen zu übertönen. »Warum wissen Sie von Eleanor?«
»Es war seine Frau, die meine Auserwählte getötet hat«, entgegnete Alec. Seine Augen hatten einen hellgrünen Farbton angenommen. »Seine erste Frau.«
Ich sah Kristoff mit großen Augen an. »Die Frau mit dem Ochsenkarren, das war Ihre Frau? Die, die mich enthauptet hat?«
Kaum hatten die Worte meinen Mund verlassen, verfluchte ich mich auch schon. Mein kleiner Teufel jubelte.
»Dich?«
Ich drehte mich langsam zu Alec um.
Dich? , fragte er abermals.
Äh …
»Was wollen Sie damit sagen?«, fragte Pia und lehnte sich an Kristoff an, als er sich neben sie setzte.
»Genau!« Eleanor wurde rot vor Wut und sprang auf. »Was wollen Sie damit sagen? Ich war diejenige, die enthauptet wurde, nicht Sie! Sie wollen ihn mir wegnehmen, nicht wahr?«
Cora?
»Sie wollen mir Alec wegnehmen!«
Alec machte so einen gequälten Eindruck, dass ich die Knie anzog, sie umklammerte und mich ganz klein machte. Ich konnte ihn nicht ansehen.
»So ein Miststück! Sie benutzt dich nur, Alec! Sie hatte eine Vision von dem Tag, an dem ich getötet wurde – das hat sie selbst gesagt – und nun versucht sie, dich damit zu verwirren. Ich bin deine Auserwählte, nicht sie. Ich bin diejenige, an die du gebunden bist, ganz egal, was Kristoff sagt.«
»Corazon?«, sagte Alec leise und voller Wärme. Er kniete sich vor mich und strich mir sacht über den Kopf, während ich mein Gesicht an meinen Knien barg. Ich war hin- und hergerissen zwischen dem Bedürfnis, ihm die Wahrheit zu sagen, und dem Wissen, was das für uns beide zur Folge haben würde. Und für Eleanor. Konnte ich einer arglosen Frau so etwas antun?
Diese arglose Frau bist du! , schrie mein inneres Ich. Sie ist eine frühere Ausgabe von dir!
»Also, ich habe dir doch erzählt, dass ich eine Vision davon hatte, wie ich … wie deine Auserwählte getötet wurde«, sagte ich zu Alec. Ich konnte es nicht mehr aushalten, wie er litt.
»Wie Kristoffs erste Frau meine Auserwählte getötet hat? Ja«, entgegnete er.
Ich hob den Kopf und sah ihn an, weil ich seine Wärme brauchte und seine Kraft. Er schaute mir prüfend ins Gesicht und ich spürte, wie er mein Bewusstsein zu erkunden versuchte. Ich sperrte ihn aus, denn es widerstrebte mir zwar zu sagen, was gesagt werden musste, aber mein Stolz verbot es mir, ihn die wahre Geschichte einfach aus meinem Kopf herausfischen zu lassen.
»Nun, es war eigentlich keine Vision. Es war … « Ich schluckte und sah die anderen nervös an. »Es war eine Rückführung in ein früheres Leben.«
»Eine Rückführung?«, wiederholte er verdutzt.
»Ja. Ich war die Frau, die von der Verrückten mit dem Ochsenkarren überfahren wurde. Oh, entschuldigen Sie, Kristoff. Ich wollte damit nicht sagen, dass sie gaga war oder so, nur ein wenig … Nun ja … «
»Nein!«, schrie Eleanor und sprang auf. »Sie lügt!«
»Oh mein Gott, Sie sind wirklich Alecs Auserwählte«, sagte Pia verblüfft. »Und Sie … Sie wurden wiedergeboren? Wie ist das möglich? Und wie konnten wir Eleanor wieder zum Leben erwecken, wo Sie doch jetzt hier sind? Kristoff?«
»Ich habe keine Ahnung«, sagte er und schaute von mir zu Alec. »Aber ich freue mich trotzdem für Alec. Wie dem auch sei, er hat allem Anschein nach wieder eine Auserwählte.«
Ich sah Alec ebenfalls an. Seine Miene war unergründlich und in seinen Augen lag ein Funkeln … Aber was hatte es zu bedeuten?
»Das ist doch lächerlich! Ein einziges Lügengespinst!«, rief Eleanor, lief zu Alec und klammerte sich an ihn. »Wie könnt ihr nur so dumm sein, irgendetwas davon zu glauben? Ich war seine Auserwählte, nicht sie. Ihr habt mich von den Toten zurückgeholt. Sie bedeutet uns nichts, gar nichts!«
»Es tut mir leid«, sagte ich zu Alec, ohne Eleanor zu beachten.
»Was?«, fragte er.
Ich machte eine hilflose Handbewegung. »Dass … dass ich die Dinge verkompliziert habe.«
»›Verkompliziert‹ ist milde ausgedrückt. Ich verstehe einfach nicht, wie ihr beide hier sein könnt, wenn ihr tatsächlich … ein und dieselbe Person seid«, sagte
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