Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)
durch den Raum, nur knapp an einem Tisch vorbei, und stieß erst mit Eleanor zusammen, dann mit Kristoff, der mich auf einen Sessel zuschob und Alec zu Hilfe eilte. Bruder Ailwin hatte aufgehört zu schreien, denn Alec hatte ihn am Hals gepackt und zog ihn auf die Beine.
»Und jetzt, Lichmeister, werde ich dir zeigen, was ich mit Leuten mache, die sich an meiner Auserwählten vergreifen wollen«, knurrte Alec und seine Stimme klang so drohend, dass ich einen Augenblick innehielt. Es war die Stimme des Mannes, der mit angesehen hatte, wie seine Retterin getötet wurde; der eine Frau umgebracht hatte und von so viel Schmerz erfüllt war, dass jeder andere schon längst wahnsinnig geworden wäre.
»Du liebe Güte, ich glaube, mein Rücken ist kaputt.« Eleanor war nach dem Zusammenstoß mit mir gegen die Wand gekracht, und weil sie sich kaum rühren konnte, half ich ihr auf die Beine. »Im Ernst, Männerdiebin, es ist höchste Zeit für eine Diät! Aua. Und noch mal Aua!«
Ich verfrachtete Eleanor behutsam auf das Sofa und drehte mich nach Alec um.
Der pickelige Mönch, dem Alec eine verpasst hatte, als er auf Bruder Ailwin losgegangen war, stürzte plötzlich schreiend auf mich zu und warf mich zu Boden. »Wenn du ihm Schaden zufügst, werde ich das Werkzeug gegen dich einsetzen, Dunkler!«, rief er, drückte mir sein Knie ins Kreuz und hielt mich an den Haaren fest.
»Einen Dreck wirst du tun«, knurrte ich.»Ich lasse mich nicht benutzen!«
»Du kannst dich nicht verweigern. Du bist ein Werkzeug«, keuchte Bruder Ailwin, den Alec immer noch im Würgegriff hatte, mit knallrotem Gesicht.
Der pickelige Mönch zog mich auf die Beine und hielt mich wie einen Schutzschild vor sich.
»Ach was!«, schleuderte ich ihm entgegen. »Tja, dann benutze ich mich vielleicht einfach selbst!« Geht das?
Nein.
Verdammt! »Oder auch nicht. Aber ich werde mich nicht von euch benutzen lassen!«
»Du kannst dich nicht verweigern«, wiederholte Bruder Ailwin und bekam wieder eine normale Gesichtsfarbe, als Alec den Griff um seinen Hals lockerte. »Du bist ein Werkzeug. Baels Energie strömt durch dich hindurch.«
»Und wenn ich die Energie einfach nicht mehr aus mir herauslasse? Schon mal daran gedacht?«
»Oh, nun lassen Sie ihn endlich machen«, sagte Eleanor und fasste sich an die Stirn. »Ich habe höllische Kopfschmerzen und will nur noch weg von hier. Ich will nach Hause!«
»Nach Hause?«, fragte ich verwundert. »Sie waren doch tot!«
»Auch die Toten haben ein Zuhause«, entgegnete sie spröde und strich ihre Bluse glatt. »Ich hatte ein sehr hübsches kleines Cottage in der siebten Stunde der Unterwelt. Meine Rosen begannen gerade zu blühen, als ich von dort weggerissen wurde. Da Alec offensichtlich den Verstand verloren hat, werde ich zurück zu meinem Cottage und den Rosen und Gregory gehen, meinem attraktiven Nachbarn.«
»Sie haben einen Partner in der Unterwelt und beschimpfen mich, weil ich Ihnen angeblich Alec gestohlen habe?«, fragte ich entgeistert. Die Frau hatte wirklich Nerven!
»Gregory ist nicht mein Partner, er ist ein Freund mit gewissen Vorzügen.« Sie betrachtete Alec einen Moment lang und seufzte. »Er sieht nicht so gut aus wie Alec, aber er ist auch nicht so ein Dreckskerl wie er.«
»Lich!«, wies Bruder Ailwin Eleanor hochmütig zurecht. »Du hältst gefälligst den Mund, wenn Höherstehende reden!«
»Oh, das wird ihr nicht gefallen«, sagte Pia leise.
Als Eleanor endlich damit fertig war, Bruder Ailwin den Kopf zu waschen, war die Stimmung ziemlich gereizt.
»Okay, wir sind vom Thema abgekommen«, warf ich in die Runde und bemühte mich, so grimmig dreinzublicken wie Alec. »Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich Baels Energie nicht durch mich hindurchfließen lassen werde. Das kannst du vergessen!«
Ailwin gab sich denkbar unbeeindruckt. Er zuckte nur mit den Schultern und richtete mit einem verdrossenen Blick in Alecs Richtung seinen Hemdkragen. »Wenn du das versuchst, vernichtest du dich selbst.«
Alec …
Nein! Ich verbiete dir, auch nur daran zu denken! Jetzt machen wir es auf meine Art. »Lass meine Auserwählte los und ich werde dich nicht vernichten«, sagte er zu dem Mönch, der mich festhielt.
»Bruder Godwin ist nicht so dumm, auf dich zu hören«, sagte Bruder Ailwin und nickte dem pickeligen Mann zu. »Vielleicht ist es an der Zeit zu zeigen, wie sehr mir daran liegt, das Werkzeug zu besitzen. Du darfst sie dazu benutzen, den Dunklen zu vernichten,
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