Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)
sein.«
»Tee ist mir sehr recht, ganz egal, welche Temperatur er hat, vielen Dank! Ich habe eine lange Reise hinter mir«, sagte Terrin, dann hob er beschwichtigend die Hand und schenkte Kristoff ein mattes Lächeln. »Wie ich sehe, wollen Sie Einwände gegen die Freundlichkeit erheben, die mir Ihre Auserwählte entgegenbringt. Fühlen Sie sich vielleicht besser, wenn ich Ihnen sage, dass ich vom Hof des Göttlichen Blutes komme?«
Was ist das denn schon wieder? , fragte ich Alec und setzte mich neben Pia.
»Möglicherweise«, entgegnete Kristoff.
Der Hof ist das, was die Sterblichen mit »Himmel« meinen. Besser gesagt basiert die Vorstellung, die die Sterblichen vom Himmel haben, auf dem Hof des Göttlichen Blutes.
Dann ist Terrin also einer von den Guten?
Vermutlich.
»Himmel?«, sagte Pia verblüfft. Offenbar hatte sie Kristoff gerade das Gleiche gefragt wie ich Alec. »Sie sind aus dem Himmel? Sind Sie ein Engel oder so?«
»Der Hof des Göttlichen Blutes ist nicht der Himmel, obwohl wir oft damit verwechselt werden. Und es gibt keine Engel bei uns, nur Mitarbeiter. – Vielen Dank, ich trinke ihn schwarz.« Terrin nahm erfreut eine Tasse Tee von Pia entgegen, die mich fragend ansah und die Kanne wieder abstellte, als ich den Kopf schüttelte. »Und um alle anderen Fragen zu beantworten: Ich bin hier, weil ich von den Maren geschickt wurde, Corazon um Hilfe zu bitten. Sie haben doch nichts dagegen, dass ich Sie bei Ihrem Vornamen nenne, oder?«
»Nein. Aber Sie arbeiten nicht zufällig für Bael?«, fragte ich argwöhnisch. Warum sollte mich jemand um Hilfe bitten, wenn es nicht um meine Fähigkeiten als Werkzeug ging? »Und woher wissen Sie überhaupt von Diamond?«
»Wer sind die Maren?«, fragte Pia gleichzeitig. »Und was noch wichtiger ist: Woher wussten Sie, wo Sie Cora finden?«
»So viele Fragen und so wenig Zeit, sie alle zu beantworten. Ich werde alles so schnell erklären, wie ich kann«, entgegnete Terrin und nahm einen Schluck Tee. »Ich bin übrigens unbewaffnet«, sagte er beschwichtigend zu Kristoff, der ihn misstrauisch belauerte. »Und ich will niemandem hier etwas Böses.«
»Sie haben gerade gesagt, Sie brauchen Cora«, warf Alec leise, aber mit unverhohlener Feindseligkeit ein.
»Aber die Maren wollen ihr doch nichts antun!«, erwiderte Terrin, dem seine Erschöpfung immer deutlicher anzusehen war. »Es war ein ziemlich langer Tag. Lassen Sie mich es kurz von Anfang an erzählen, damit wir es schnell erledigen können und mein Besuch nicht vergeblich war. Ich bin der Truchsess des Hofes; ein mittlerer Beamter, wenn man so will. Eine der drei Maren – sie sind direkte Untergebene unseres Souveräns – hat mich geschickt, die Sterbliche Corazon Ferreira um Hilfe zu bitten, die vor zwei Tagen zum Occhio di Lucifer wurde.«
»Sie ist keine Sterbliche mehr. Sie ist jetzt meine Auserwählte«, korrigierte Alec ihn.
Ich bin jetzt wirklich unsterblich?
Ja.
Wow. Ich dachte einen Augenblick darüber nach. Das ist ja wirklich irre! Aber zumindest braucht sich Jas jetzt keine Sorgen mehr darüber zu machen, dass sie ewig jung bleibt und ich irgendwann neben ihr aussehe wie ihre Großmutter.
»Ja, richtig, meine herzlichsten Glückwünsche!«, sagte Terrin.
Alec neigte zum Dank den Kopf.
Seid ihr immer so förmlich und altmodisch?
So sind die Bürokraten nun mal. Ich lebe ja lieber im Hier und Jetzt, aber viele Wesen im Jenseits halten die guten alten Sitten in Ehren.
Verstehe. »Wobei brauchen Sie Hilfe?«
»Ich denke, wir verfolgen dieselben Ziele«, sagte Terrin und stellte seine Tasse ab. »Die besagte Mare – die Mare Disin – will ihre Urenkelin aus dem Akasha befreien, eine gewisse Diamond Reed.«
Ich glotzte ihn fassungslos an, obwohl ich eigentlich viel zu oft glotzte, seit ich Alec kennengelernt hatte. »Diamond hat eine Großmutter, die im Himmel ist?« Ich schüttelte den Kopf. »Oh, das war missverständlich. – Sie hat eine Großmutter, die ein Oberengel ist? Mann, das klingt auch komisch.«
»Diamond hat eine Ur großmutter, die zu den drei Individuen zählt, die am Hof des Göttlichen Blutes sehr viel Macht haben, so ist es«, sagte Terrin und sah auf seine Uhr. »Und uns bleibt nicht mehr viel Zeit für die Rettung ihrer Urenkelin.«
»Ich habe schon von den Maren gehört«, sagte Alec und rieb sich nachdenklich das Kinn. »Wenn sie so viel Macht haben, wie man ihnen nachsagt, warum befreit Disin ihre Nachfahrin dann nicht selbst aus dem Akasha?«
»Die
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