Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)
rausgeworfen, was ich schon ein bisschen blöd fand, wie ich zugeben muss, weil mir das mit dem Licht ziemlich gut gefallen hat. Aber alles in allem ist es natürlich besser, dass ich nicht mehr der meistgehasste Feind aller Dunklen bin.«
»Gnädige Mutter Maria«, sagte ich und fragte mich, wie um alles in der Welt sie in diese Sache hineingeraten war.
Das ist eine lange Geschichte. Ich werde sie dir irgendwann erzählen, wenn du mich mit deinen Gelüsten müde gemacht hast.
Ich nehme dich beim Wort. Was die Geschichte angeht und die Befriedigung meiner Gelüste.
Er schenkte mir ein sinnliches, verheißungsvolles Lächeln.
»Himmelherrgott noch mal, wenn ihr vier nur hier herumsitzen und euch schöne Augen machen wollt, gehe ich lieber mal gucken, was der italienische Heim-und-Garten-Sender zu bieten hat«, sagte Eleanor und marschierte aus dem Zimmer. »Sagt mir Bescheid, wenn ich wieder nach Hause kann.«
»Nachdem Bruder Ailwin jetzt im Gefängnis ist … Hör auf mich anzusehen, als wäre ich verrückt, Kristoff! Nach den Ereignissen des Nachmittags möchte ich natürlich auch nicht mehr, dass er Ulfur beschwört!«, sagte Pia. »Aber wie sollen wir Ulfur jetzt zurückholen?«
»Wir werden einen anderen Lichmeister besorgen«, sagteKristoff und schaute in meine Richtung.
»Ich bin fast fertig. Ich habe gerade die Website einer Institution gefunden, die sich Wächtergilde nennt. Da ist eine Telefonnummer angegeben.« Ich notierte mir die Nummer und klappte den Laptop zu. »Offenbar kann man über diese Gilde Wächter engagieren. Ich wünschte nur, ich wüsste Noëlles Nachnamen.«
»Es würde nichts nützen, sie anzurufen«, ertönte eine matte Stimme von der Tür.
Kristoff war schneller bei dem Eindringling, als ich gucken konnte, und Alec folgte ihm auf dem Fuße. Während Kristoff den schmächtigen Mann, der schütteres dunkles Haar und dunkle Augen hatte, an die Wand drückte, nahm Alec ihn grimmig ins Visier.
»Wer sind Sie?«, knurrte Kristoff.
»Entschuldigen Sie vielmals«, sagte der Mann mit erstickter Stimme, denn Kristoff hatte ihn am Hals gepackt, wie Alec es mit Bruder Ailwin gemacht hatte. »Ich hätte wissen müssen, dass man Dunkle besser nicht überrascht, wenn ihre Auserwählten anwesend sind.«
»Allerdings«, sagte Alec. »Beantworten Sie die Frage!«
»Ich weiß nicht, ob er das kann«, sagte Pia und klopfte Kristoff auf den Arm. »Sein Gesicht wird ganz rot, Boo. Lass ihn los, bevor er in Ohnmacht fällt.«
Boo?
Das ist Pias Kosename für Kristoff. Weil er, wie sie immer sagt, sie zu Tode erschreckt hat, als sie uns zum ersten Mal begegnet ist.
Das passt! Du hast mir auch wahnsinnig Angst gemacht.
Als du mich zum ersten Mal gesehen hast, habe ich die Frau getötet, die dich enthauptet hat. Das ist ja wohl etwas anderes.
»Wer sind Sie?«, fragte Kristoff noch einmal und ließ den Mann los. Er war einen guten Kopf kleiner als Alec und Kristoff und trug einen braunen Anzug – und er machte, obwohl er gerade ziemlich gewürgt worden war, ein freundliches Gesicht. »Und wie sind Sie hier reingekommen?«
»Was sollte das heißen, dass es nichts nützt, die Wächterin anzurufen?«, fragte Alec.
Während ich aufstand und an seine Seite trat, sagte ich meinem inneren Teufel, dass er sich gar nicht erst als Kuppler zu versuchen brauchte. Ungebundene Auserwählte waren nicht mein Problem. Aber er zwang mich trotzdem zu fragen: »Nur mal so aus Neugier, kennen Sie zufällig Noëlle?«
»Ich heiße Terrin«, beantwortete er zunächst Kristoffs Frage. »Ich bin einfach durch die Tür gegangen. Die Türen der Sterblichen waren noch nie ein Problem für mich. Es nützt nichts, die Wächterin anzurufen – die ich übrigens nicht persönlich kenne – , weil sie Diamond nicht aus dem Akasha holen kann.«
Die Türen der Sterblichen? Also ist der Typ einer von euch?
Nein, er ist kein Dunkler. Aber er ist unsterblich. Alec musterte den Mann neugierig. Sein Name kommt mir bekannt vor, aber ich kann ihn irgendwie nicht einordnen.
»Warum kann Noëlle Diamond nicht aus dem Akasha holen?«, fragte ich, während Kristoff Terrin im selben Moment fragte, was er in seinem Haus zu suchen hatte.
»Das erkläre ich Ihnen gern, aber könnten Sie mir vielleicht erst ein Glas Wasser geben?« Terrin rieb sich den Hals und verzog das Gesicht, als er dabei auf eine schmerzende Stelle traf.
Pia wies auf das Sofa. »Natürlich. Bitte setzen Sie sich. Trinken Sie Tee? Er sollte noch heiß
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