Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)
dich aufbringen.«
Wie bitte? Das klang, als hätten die Vampire Bael irgendwie in der Hand. Aber wenn es so war, warum hatte Alec es nie erwähnt? Ich musste ihn unbedingt fragen. Alec? Wie läuft es?
Aaargh!
So gut, ja?
Wir haben die Gestalt von einem der Dämonen zerstört, aber der andere …
Ich spürte den Schmerz, der ihn durchfuhr, als etwas Spitzes seinen Arm aufschlitzte, und hatte sofort ein schlechtes Gewissen, weil ich ihn in so einer gefährlichen Situation abgelenkt hatte.
Entschuldige! Funkstille, bis du fertig bist.
Bael grübelte eine Weile schweigend vor sich hin, dann sagte er: »Ich werde mich selbst um sie kümmern. Einer meiner Stellvertreter ist noch bei ihnen, also werde ich einfach dafür Sorge tragen, dass sie begreifen, dass ihren Ergebenen nicht mehr zu helfen ist. Du bringst die beiden in meinen Palast und wartest auf die Ankunft des Agrippaners.«
Sally neigte den Kopf. »Wie du wünschst, mein Fürst. Ich lebe, wie du weißt, um dir zu dienen.«
Als Bael ging, wartete ich, bis er die Tür hinter sich geschlossen hatte, dann fauchte ich Sally an: »Das wird dir noch leidtun, wenn Alec mit dir fertig ist! Und ich bin nicht Alecs Ergebene!«
Sally verdrehte die Augen und ging ins Badezimmer. »Muss mir mal eben die Nase pudern. Bin gleich wieder da.«
Alec, ich will dich wirklich nicht ablenken, aber ihr bekommt Besuch. Ihr müsst sofort verschwinden.
Besuch? Wer?
Bael.
Alec fluchte fürchterlich. Wo seid ihr eigentlich, du und Ulfur?
Ich hätte ihm so gern gesagt, dass er sofort kommen und mich retten musste, aber er hatte mit dem Zorndämon schon genug zu tun. Wir … Uns geht es gut, log ich. Wo ist Diamond? Alles in Ordnung mit ihr?
Sie hat das Schlafzimmer nicht verlassen. Herrgott noch mal!
Was? , fragte ich und im selben Moment ertönte abermals ein schreckliches Geheul.
Das war knapp, sagte Alec, und obwohl ich mehrere Stockwerke von ihm entfernt war, spürte ich seine Erschöpfung.
Du hast den Dämon erledigt? Gut. Und jetzt mach, dass du wegkommst, bevor Bael dich findet.
Ich komme sofort zu dir. Wo bist du? Ist Sally bei dir?
Jaaah, sagte ich gedehnt. Was sie angeht …
Bleib bei ihr! Wir werden mit Diamond zusammen fliehen. Verdammt, ich glaube, er ist schon da. Ich komme, sobald ich Diamond in Sicherheit gebracht habe.
Er stellte die Kommunikation ein, bevor ich ihm klarmachen konnte, dass Sally nicht so nett war, wie er dachte. »Ich glaube, wir sind noch ein Weilchen auf uns gestellt, Ulfur. Die anderen müssen erst mal vor Bael flüchten. Alles in Ordnung?«
»Ja«, entgegnete er gequält.
»Sie können sich wahrscheinlich nicht bewegen, oder?«
»Nein. Ich wünschte, ich könnte.«
»Ich auch.«
»Cora … «
»Ja.«
Er zögerte einen Moment, dann sagte er: »Es tut mir leid, dass ich Sie in diese Sache hineingezogen habe. Also, das mit Bael und dass Sie zu einem Werkzeug wurden. Ich wusste nicht, dass vor dem Ausgang von Baels Palast Leute waren.«
»Nun, es ist ja nicht so, als hätten Sie eine Wahl gehabt. Ich meine, de Marco hat Sie doch gezwungen, die Werkzeuge zu stehlen.«
»Ja«, sagte er jämmerlich. »Aber es tut mir trotzdem leid.«
»Und das weiß ich zu schätzen. Aber lassen Sie jetzt nicht den Kopf hängen. Wir werden das hier überstehen. Als Erstes müssen wir Sally loswerden. Es muss doch eine Möglichkeit geben, wie wir sie ausschalten oder mithilfe von Baels Energie in die Luft jagen können. Wenn ich nur meine Hand auf Ihre Schulter legen könnte! Dann könnte ich die Energie vielleicht durch Sie hindurchleiten … «
»Ah, viel besser! Ohne Lippenstift fühle ich mich furchtbar nackt«, sagte Sally, als sie frisch zurechtgemacht aus dem Bad kam. »Sollen wir dann los? Bael will, dass ich euch in seinen Palast bringe, aber der nächste Eingang ist in Paris und das ist so eine lange, grauenhafte Reise, dass ich nicht einmal daran denken will! Aber mein Palast hat eine Dependance in Form einer hübschen kleinen Louis-quatorze-Villa in Privas, was nicht allzu weit von hier entfernt ist. Ich bringe euch zuerst dahin und von dort geht es dann weiter zu Baels Schwarzem Palast.«
»Du bringst uns zu deiner Villa?«, fragte ich und in mir keimte Hoffnung auf. »Wie denn? Du kannst uns ja nicht den ganzen Weg tragen, oder?«
»Natürlich nicht«, entgegnete sie lachend.
Sie musste den Fixierungszauber aufheben. Sie musste uns erlösen, damit wir gehen konnten, und dann … Ich seufzte vor Erleichterung. Dann würden wir
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