Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)
hätte dich auf Anweisung des Souveräns hergebracht. Was für ein Schwachsinn! Also, ich kann dir versprechen, wir werden uns ein wenig mit diesem Souverän unterhalten und ihm sagen, was … äh … und ihm alles über dich und Terrin sagen!«
Sally wollte gerade etwas erwidern, als der Aufzug stehen blieb und die Türen sich öffneten. Ein Paar mit einem kleinen Kind stand davor. »Tut mir leid, aber würden Sie bitte warten?«, sag te Sally. »Meine Freunde hier drohen mir mit unsag baren Folterqu alen und ich bin schon ganz gespannt darauf. Ich hoffe, Daumenschr auben sind auch dabei. Ich liebe Daumenschrauben! Sie sehen so harmlos aus und man kann trotzdem wunderbare Erfolge damit erzielen, finden Sie nicht?«
Der Mann nahm rasch das Kind auf den Arm, dann floh das Paar in Richtung Treppe.
»Das werde ich dem Souverän auch erzählen!«, sagte ich zu Sallys Fußknöchel.
»Mit Petzen kommt man nicht weit«, entgegnete sie nur, als der Aufzug sich wieder nach unten in Bewegung setzte.
»Was hast du überhaupt mit uns vor?« Ich gab mein Bestes, damit auch nicht die Spur eines Bebens in meiner Stimme zu hören war.
»Ein Freund von mir will euch dringend sehen und ich tue ihm den Gefallen.«
»Ein Freund? Du hast Freunde? Ich dachte, Leute wie du benutzen andere nur.«
»Undank ist der Welten Lohn«, sagte Sally und zeigte sich völlig unbeeindruckt von meinen schmachvollen Bemerkungen. »Dabei habe ich deinetwegen so viel Mühe auf mich genommen. Ah, wir sind da!«
Entgegen meinen Befürchtungen waren wir weder in den Keller gefahren noch in ein feuchtes Untergeschoss, das nur von Hotelangestellten benutzt wurde. Als sich die Türen öffneten, kam vielmehr ein weiterer Korridor in Creme und Gold zum Vorschein und ich erblickte drei Paar Beine. Männerbeine, zwei Paar in schwarzen Hosen, eins in Jeans. Ich konnte den Kopf nicht bewegen, um mir die Leute genauer anzusehen, aber ich war mir vollkommen sicher, dass Sally Ulfur und mich an Bael ausliefern wollte.
»Dich kriege ich auch noch dran!«, sagte ich zu den Füßen, die mir am nächsten waren. Die Schuhe sahen teuer aus. Sie waren von der Sorte, wie man sie bei milliardenschweren Unternehmern sieht, wenn sie aus ihren Limousinen steigen. »Und wenn nicht, dann kenne ich einen Vampir, der es tun wird!«
»Ach, warum glauben Sterbliche nur immer, sie könnten irgendetwas gegen mich ausrichten?«, fragte eine sonore englische Stimme und die teuren Schuhe traten zur Seite. »Was hast du mit ihnen gemacht, Sally?«
Ich überlegte, ob ich Alec wissen lassen sollte, dass Sally Ulfur und mich gekidnappt hatte, kam jedoch zu dem Schluss, dass es tödliche Folgen haben konnte, wenn ich ihn mit dieser Information ablenkte. Ich wollte lieber warten, bis er Entwarnung gab, und dann würde ich Sally verpetzen, wie sie noch nie verpetzt worden war!
»Du kannst mich mal!«, knurrte ich die Schuhe an und versuchte vergeblich, mich aufzurichten. Was immer Sally mit uns gemacht hatte, es hielt mich am Boden, als wäre ich dort festgenagelt.
»Ach, das ist nur ein kleiner Fixierungszauber, mein Fürst. Sie fing an, Probleme zu machen. Na ja, du weißt ja, wie Sterbliche sind – sie machen oft wegen den geringsten Kleinigkeiten einen Aufstand.«
»Wegen Kleinigkeiten wie Verrat?«, stieß ich entrüstet hervor. »Du hast uns hinters Licht geführt!«
»Nehmt beide mit, die Frau und den Lich! Es wird mir ein Vergnügen sein, ihnen zu zeigen, mit wem sie es zu tun haben.«
Was ich hörte, gefiel mir ganz und gar nicht. Vielleicht war jetzt der richtige Zeitpunkt, um Alec zu sagen, was los war. Aber wenn er immer noch mit Baels Zorndämonen kämpfte, machte ich vielleicht alles nur noch schlimmer.
Viel schlimmer.
»Vorsicht«, sagte Sally. »Die Frau beißt.«
Nein, ich musste die Sache allein regeln, zumindest bis Alec die Hände frei hatte, um Ulfur und mir zu helfen.
»Ja, nehmt euch bloß in Acht!« Ich funkelte wütend die Schuhe an, die direkt vor meiner Nase standen, und auf einmal wurde ich von einem Mann gepackt, der mich auf seine Schulter hievte. Ich knurrte wütend, als ich plötzlich den Rücken seiner Anzugjacke vor meinem Gesicht hatte und nichts mehr sehen konnte. Nur wenn ich die Augen völlig verdrehte, erblickte ich ein Stück Fußboden. »Dafür werdet ihr bezahlen, das schwöre ich bei allem, was mir heilig ist!«
»Sie ist auch ziemlich feindselig, aber das war wohl nicht anders zu erwarten«, hörte ich Sally sagen, die hinter uns
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