Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7
gesellte.
„Ich fürchte, ich muss mich Victors Meinung anschließen, Ellen”, sagte Edward und betonte auffallend ihren Namen. „Du hast diese schreckliche Neigung, dich in Schwierigkeiten zu bringen. Ich glaube, im Haus wärst du besser aufgehoben, bis wir dieser Sache auf den Grund gegangen sind.”
„Wir werden gar keiner Sache auf den Grund gehen”, machte Brunswick ihm mit frostiger Stimme klar. „Ich bin der Cop, und das ist meine Stadt. Sie sind hier nur zu Besuch. Ich werde diesen Fall übernehmen, nachdem ich jetzt endlich erfahren habe, dass es überhaupt einen Fall gibt.”
„Wenn du wenigstens mir etwas davon gesagt hättest, Elvi, dann hätte ich nach zwielichtigen Gestalten, die herumschleichen, Ausschau halten können”, fügte Mike hinzu.
Elvi betrachtete einen Moment lang die wütenden Gesichter um sich herum, dann stand sie auf und zwängte sich zwischen den Männern hindurch. „Ich muss mich um meine Kuchen kümmern, bevor die im Ofen noch schwarz werden.”
„Gut gemacht, Gentlemen”, kommentierte Harper, als sie ihr nachsahen, wie sie geknickt ins Haus ging. „Es ist immer sehr wirkungsvoll, auf ein Opfer einzuprügeln, das schon am Boden liegt.”
Victor warf dem Deutschen einen warnenden Blick zu, ließ dann aber den Kopf sinken, als ihm klarwurde, dass er genau das getan hatte. Schlimmer noch, er hatte ihr auch noch die Schuld zugeschoben. Das war nicht seine Absicht gewesen, doch die ganze Angelegenheit bereitete ihm schreckliche Angst. Als er erkannte, dass Elvi in dem brennenden Schuppen gefangen war, kam die Erinnerung an den Tod seiner Frau wieder hoch. Victor war nicht Zeuge gewesen, als Marion ums Leben gekommen war, doch man hatte ihm davon erzählt, und seitdem wurde er von Albträumen verfolgt. Er würde es nicht ertragen, sollte er Elvi auch durch ein Feuer verlieren. Sie war für ihn das Wichtigste in seinem Leben, und er würde nicht zulassen, dass er sie verlor.
„Ach, verdammt!” Brunswick fuhr sich durch sein schütteres Haar. „Ich schätze, wir sollten uns bei ihr entschuldigen.”
„Das sehe ich auch so”, stimmte Harper ihm zu.
„Na, dann kommen Sie, Argeneau”, forderte er ihn auf und wandte sich ab. „Wir können das hinter uns bringen, bevor sie sich so sehr hineinsteigert, dass sie anfängt zu weinen. Für mich gibt es nichts Schlimmeres als weinende Frauen. Elvi ist normalerweise nicht so, aber in letzter Zeit hat sie eine Menge durchgemacht und.... ” Brunswick drehte sich um, nur um festzustellen, dass ihm niemand gefolgt war. Victor lag noch immer im Gras, die anderen Männer sahen ihn schweigend an.
„Was ist? Können Sie nicht aufstehen?” Brunswick kehrte zu der Gruppe zurück.
„Nicht im Augenblick”, zischte Victor tonlos.
„Warum sagen Sie mir das nicht gleich?” Er hockte sich neben ihn. „Wo tut’s denn weh? Soll ich es mir mal ansehen?”
„Wohl kaum”, wehrte Victor ab.
„Ich glaube, die Vogeltränke ist auf seinen.... ” Allessandro blickte Hilfe suchend zwischen Harper und Edward hin und her. „Wie sagt man? Auf seine Nüsse gefallen?”
„Die Vogeltränke hat ihn im Lendenbereich getroffen”, korrigierte Edward voller Entrüstung die Ausdrucksweise des anderen Mannes.
„Oh.” Brunswick richtete sich auf, da er offenbar kein Interesse mehr daran hatte, die Verletzung zu begutachten, was Victor ohnehin nicht zulassen würde.
„Si.” Allessandro nickte bestätigend. „Ich habe gehört, wie etwas kaputtgegangen ist, als die Tränke ihn getroffen hat. Ich glaube, er hat starke Schmerzen.”
„Vielen Dank, Allessandro”, konterte Victor ironisch.
„Und was machen wir nun?”, wollte Mike Knight wissen.
„Wir warten”, gab Harper achselzuckend zurück. „Es wird von selbst heilen, allerdings dauert es seine Zeit. Bis dahin wird er aber keine große Lust zum Aufstehen haben.”
„Und er muss etwas trinken”, warf Edward ein. „Gut, dass ich genug Vorrat mitgebracht habe”, meinte Brunswick. Die Unsterblichen tauschten nur flüchtige Blicke und sahen dann zu den Feuerwehrleuten. Die hatten den Schuppen noch einmal gründlich unter Wasser gesetzt und räumten mittlerweile ihre Ausrüstung zusammen.
„Mike”, sagte Harper plötzlich. „Ich glaube, Sie sollten sich zusammen mit Teddy den Schuppen genauer ansehen, ob Sie irgendwelche Spuren finden können.”
Mike schaute überrascht drein. „Ich.... jawohl.” Sein Gesicht wurde schlaff, er drehte sich um und ging zum Schuppen. Harper
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