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Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7

Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7

Titel: Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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sich Mut angetrunken haben, doch die werden von mir nicht gebissen. Trotzdem kommen sie alle mit mir in mein Büro und lassen sich ein Pflaster auf den Hals kleben, damit jeder glaubt, sie haben das durchgezogen, auch wenn es gar nicht stimmt.”
    Sie strich mit einem Finger über den Glasrand. „Ich würde sagen, ungefähr jeder Fünfte lässt sich tatsächlich beißen, trotzdem kriegt jeder von ihnen den Kuchen und ein Pflaster.”
    „Und das Recht zu prahlen”, fügte Victor hinzu.
    Elvi zuckte mit den Schultern. „So sind Jungs nun mal.”
    Victor dachte nach. Diese Information war von Bedeutung, weil sie ihr womöglich den Kopf retten würde. Ganz sicher war er sich allerdings nicht. Es gab Bisse zwischen Unsterblichen und ihren sterblichen Liebhabern, die von beiden Seiten gewollt waren. Darüber sah der Rat meistens geflissentlich hinweg. Aber auch wenn diese Jungs mit den Bissen einverstanden gewesen waren, durfte man sie nicht mit Liebhabern gleichsetzen. Zudem war die große Zahl an Gebissenen ein Faktor, der den Bat in Aufruhr versetzen konnte. Und dann war da ja auch noch die Tatsache, dass sie ihr Leben nicht entsprechend gestaltete, um eine Entdeckung zu vermeiden. Jeder in dieser Stadt schien genau zu wissen, was sie war.
    Jemand klopfte an die Tür, und Elvi horchte auf. Sie stellte das Glas weg und machte auf. Draußen stand das Geburtstagskind Owen.
    „Mabel hat gesagt, ich soll herkommen”, erklärte der Junge nervös und sah kurz zwischen ihr und Victor hin und her.
    „Ja, natürlich”, murmelte Elvi und ließ ihn eintreten. Dann warf sie Victor einen entschuldigenden Blick zu. „Wenn Sie uns bitte allein lassen würden?”
    Victor zögerte kurz, dann verließ er das Büro und zog die Tür hinter sich zu, blieb aber im Flur stehen, um die Unterhaltung der beiden zu belauschen.
    Elvi starrte voll Bedauern auf die geschlossene Tür. Es gab tausend Fragen zum Leben als Vampir, die sie ihm hatte stellen wollen, doch nun fürchtete sie, dass sie die Gelegenheit verpasst hatte, von ihm die Antworten auf diese Fragen zu erhalten. Er war nicht von hier, und er konnte nur auf der Durchreise sein. Warum er in ihr Restaurant gekommen war, wusste sie nicht, aber vielleicht waren die Männer in seiner Begleitung ja normale Menschen, die etwas hatten essen müssen. Vermutlich würde sie es nun niemals erfahren. Der Mann würde zweifellos längst mit den anderen gegangen sein, bis sie fertig war. Zum ersten Mal in fünf Jahren traf sie mit einem anderen Vertreter ihrer Art zusammen, und was tat sie? Sie plauderte aufgedreht darüber, wie es zu dem Geburtstagsbiss gekommen war. Zugegeben, er hatte sie auch danach gefragt, aber wäre sie nicht so durcheinander gewesen, hätte sie vielleicht doch daran gedacht, wenigstens ein paar Fragen zu stellen. Zum Beispiel, was genau sie jetzt eigentlich war. Und ob sie ihre Seele zurückbekommen und wie sie ihrem Dasein ein Ende setzen konnte.
    Stattdessen hatte sie wie ein Wasserfall über diese verdammten Geburtstagsbisse geredet.
    Dabei hatte sie nicht nur die Tatsache so aus der Fassung gebracht, dass er ein Vampir war. Es hatte auch an dem Mann selbst gelegen. Er war groß und gut aussehend, er roch gut, und sie hatte ihn bereits als unglaublich attraktiv wahrgenommen, bevor sie wusste, dass er ein Vampir war. Allein diese Erkenntnis war sehr beunruhigend gewesen, denn seit Jahren hatte kein Mann mehr eine so heftige Reaktion in ihr ausgelöst.
    Genau genommen war das sogar noch nie in ihrem ganzen Leben vorgekommen. Ihr Ehemann war ihre Highschool-Liebe gewesen, und sie beide verband eine angenehme, ruhige Beziehung, doch sie konnte sich nicht daran erinnern, dass sie je mit jeder Faser ihres Körpers auf seine Gegenwart so reagiert hatte, wie es bei diesem ihr völlig fremden Mann der Fall gewesen war. Es hatte sie so durcheinandergebracht, nur in seiner Nähe zu sein, dass ihr ihre Reaktion auf sein Blut erst in dem Moment bewusst wurde, als ihre Zähne zum Vorschein gekommen waren. Und dann war sie nur noch von dem einen Gedanken beherrscht gewesen, Abstand zu ihm zu halten. Das ließ zwar ihren Hunger etwas schwächer werden, änderte jedoch nichts an ihren sonstigen körperlichen Reaktionen auf ihn. Elvi hatte sich wie ein nervöser Teenager beim ersten Date benommen und dummes Zeugs geredet, anstatt die wirklich wichtigen Dinge anzuschneiden.
    Jetzt fühlte sie sich verwirrt und hin-und hergerissen. Einerseits war sie froh, den Mann nicht wiederzusehen,

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