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Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7

Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7

Titel: Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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weil sie sonst gezwungen gewesen wäre, sich mit ihrer Reaktion auf ihn auseinanderzusetzen. Andererseits war sie verärgert, weil der Gedanke sehr entmutigend war, dass sie womöglich wieder fünf Jahre würde warten müssen, bis sie einem weiteren Angehörigen ihrer Art begegnete, der all ihre Fragen beantworten konnte.
    Seufzend wandte sie sich Owen zu.
    „Also.... ” Sie betrachtete ihn, bemerkte sein blasses Gesicht und das Fehlen jeglicher Vorfreude oder Begeisterung. Der Junge starrte auf den Boden und zitterte leicht.
    Sie schüttelte den Kopf und sagte sanft: „Wir müssen das nicht tun, Owen.”
    Hoffnungsvoll sah er sie an, dann verlor er aber gleich wieder den Mut. „Wenn wir es nicht machen, werden die anderen mich ewig damit aufziehen”, erwiderte er deprimiert. „Wir müssen es machen.”
    Elvi dachte kurz darüber nach, dass Gruppenzwang etwas Schreckliches war. Andererseits wollte sie auch niemanden beißen, den allein der Gedanke daran in Panik versetzte. „Die anderen müssen nichts davon erfahren”, versicherte sie ihm und ging zum Schreibtisch, um aus der obersten Schublade eines der Pflaster zu nehmen, die sie speziell für diesen Anlass dort aufbewahrte. Sie entschied sich für eines mit dem Aufdruck Happy Birthday in Lila und hielt es Owen hin. „Kleb das hier einfach auf deinen Hals, und wir werden beide gegenüber den anderen so tun, als wäre es passiert.”
    Owen starrte auf das Pflaster, als sei es ein Rettungsring, fragte dann aber zögerlich: „Und was soll ich sagen, wenn die anderen mich fragen, wie es war?”
    „Sag einfach, ein Gentleman genießt und schweigt”, riet sie ihm.
    „Genießt was?’” fragte Owen und sah sie mit neu erwachtem Interesse an.
    „Nein”, wehrte sie hastig ab und musste flüchtig lächeln, als sie seine abermalige Enttäuschung bemerkte. „Das ist nur ein Sprichwort, das bedeutet, dass du über eine Sache nichts sagen wirst.”
    „Oh.” Wieder kam er ihr enttäuscht vor. Wenn es nichts zu genießen gab, dann war er offenbar auch nicht interessiert. Hätte sie ihm gesagt, er würde es genießen, beispielsweise weil es mit einem Kuss vergleichbar war, wäre er sicherlich sofort einverstanden gewesen. Aber sie würde ganz sicher nicht einen jungen Mann von gerade mal achtzehn Jahren in Versuchung führen, denn auch wenn sie aussah wie fünfundzwanzig, war ihr wahres Alter von zweiundsechzig Jahren ihr viel zu deutlich bewusst.... was schon recht eigenartig war, wenn sie genauer darüber nachdachte.
    Vor ihrer Wandlung war sie sich stets vorgekommen wie eine Sechzehnjährige im Körper einer alten Frau. Äußerlich war sie gealtert, hatte Falten bekommen, und sie war schwächer geworden, doch in ihrem Innern hatte sie nie eine Veränderung feststellen können. Sie hatte sich stets gleich optimistisch und jung gefühlt, ob sie nun sechzehn, achtzehn oder zwanzig gewesen war. Jetzt aber kam sie sich vor wie eine zweiundsechzigjährige Betrügerin, die sich im Körper einer jungen Frau versteckte.
    Offenbar konnte man es ihr einfach nicht recht machen.
    „Hier, nimm das.” Elvi gab ihm das Pflaster, dann ging sie zum Schreibtisch und trank noch einen Schluck Blut. Anfangs hatte der Geschmack sie angeekelt, auch wenn sie nicht ohne Blut auskommen konnte. Inzwischen störte es sie nicht mehr, dennoch würde sie in Owens Gegenwart nicht so tun, als ob sie Blut mit Genuss trinke. Sie wusste von Mabel, dass so etwas als widerwärtig angesehen wurde, aber sie konnte nun einmal nichts daran ändern, dass Blut ihre einzige Nahrungsquelle war.
    „Wie schmeckt das?”, fragte Owen neugierig.
    Sie ließ das Glas sinken und überlegte einen Moment, was sie ihm antworten sollte. „Du hast dir doch bestimmt schon mal in den Finger geschnitten und dann den Finger in den Mund genommen, oder?”
    .Ja.”
    „Na siehst du.” Sie stellte das Glas ab und goss den Rest aus dem Blutbeutel hinein. „Dann weißt du ja, wie es schmeckt.”
    Owen verzog das Gesicht. „Schmeckt es Ihnen denn nicht anders, seit Sie Vampirin sind?”
    „Nur ein kleines bisschen”, sagte sie widerstrebend. Das Thema behagte ihr nicht, weil es sie daran erinnerte, dass sie von den anderen für einen Freak gehalten wurde, also zeigte sie auf die Tür. „Du solltest jetzt gehen und deinen Kuchen essen. Ich habe ihn selbst gebacken.”
    Owen nickte und ging zur Tür, blieb aber noch einmal stehen und sah sie über die Schulter hinweg an. „Danke”, sagte er und strich über das

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