Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7
zum Ende des Flurs, wo soeben der fünfte Mann zusammen mit Mabel und Teddy aufgetaucht war.
„Sie haben ja so recht, Edward”, gab Mabel begeistert zurück.
Elvi wunderte sich über den schwärmerischen Tonfall, wo das doch überhaupt nicht Mabels Art entsprach. Das war dieser Edward, von dem die beiden gesprochen hatten. „Ich glaube, er hat sich in ihren Verstand geschlichen, um Einfluss auf sie auszuüben”, hatte der Blonde gesagt. Was er damit meinte, wusste Elvi nicht, doch sie wollte das auf jeden Fall in Erfahrung bringen. Sie würde nämlich nicht zulassen, dass sich irgendjemand Spielchen mit ihrer Freundin erlaubte.
„Ich sollte wohl besser auch meinen Wagen holen”, sagte Edward, als er vor der Tür stand, durch deren Schlüsselloch Elvi ihn beobachtete.
„Teddy kann Sie doch hinfahren”, schlug Mabel vor, was Elvi noch misstrauischer werden ließ. Es war nicht Mabels Art, andere für eine Arbeit vorzuschlagen, ohne sich wenigstens zu vergewissern, ob der Betreffende damit einverstanden war. Wenn schon, hätte sie vorgeschlagen, dass sie ihn selbst zu seinem Wagen fuhr.
„Ahm.... ja, sicher”, erklärte sich Teddy einverstanden, der sich über Mabels Verhalten ebenfalls wunderte.
Dann richtete Elvi sich auf und wandte sich von der Tür ab, während sich ihre Gedanken überschlugen. Hatte Edward die Kontrolle über Mabels Verstand übernommen? Und was hatte dieser Victor vor, wenn sein Freund glaubte, er benötige jemanden, der auf ihn aufpasste? Was hatte Mabel ihnen bloß damit eingebrockt, als sie diese Männer hierher einlud? Die Einzigen, die nichts im Schilde zu führen schienen, waren bislang der Blonde mit dem nordischen Einschlag und der kleinere Italiener. Da sie nichts herausfinden würde, wenn sie die ganze Zeit über in ihrem Zimmer blieb, straffte Elvi die Schultern und ging zur gegenüberliegenden Tür, überquerte die dunkle Terrasse und benutzte die Treppe, um ins Erdgeschoss zu gelangen.
7
„Elvi? Bist du das? Was machst du da im Gebüsch?”
Leise fluchend kam Elvi hervor und ging zu Teddy, der an seinem Polizeiwagen stand. „Hi Teddy”, sagte sie und gab sich Mühe, nicht allzu verlegen zu klingen, weil sie von ihm entdeckt worden war. Sie überlegte, wie sie ihr Verhalten am besten erklären sollte. Tatsache war, dass sie nach unten auf die Terrasse und dann um das Haus herum geeilt war, weil sie sehen wollte, was dieser Victor wohl vorhatte. Als sie um die Ecke gelaufen kam, musste sie aber feststellen, dass er bereits einen halben Block weit in Richtung Main Street entfernt war. Elvi wollte ihm folgen, doch da verließen der Blonde und der Italiener das Haus, und sie musste sich zwischen den Büschen verstecken, um nicht entdeckt zu werden. Dummerweise kam in dem Moment Teddy vorbei, um zur Straße zu fahren, und natürlich bemerkte er sie.
„Ich habe nur nach.... äh.... Blattlausbefall gesucht”, brachte sie als einzige Antwort heraus.
„Oh.” Er sah sie unschlüssig an und schaute zum Haus, wo soeben Edward aus der Tür kam, der Blonde mit dem britischen Akzent. Als sie ihn sah, wandte sie sich zur Seite. Ihr stand wirklich nicht der Sinn danach, ihm jetzt schon zu begegnen.
„Tja”, fuhr sie gut gelaunt fort und wich einen Schritt nach hinten. „Ich muss mir auch die Pflanzen auf der anderen Seite des Hauses ansehen. Bis später, Teddy.” Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und lief an der Garage entlang. Als sie auf diesem Weg die Straße erreichte, entpuppte die sich als menschenleer. Da war niemand mehr, den sie hätte verfolgen können.
„Verdammt”, murmelte sie, während sie um das Haus herum bis zum Zugang zur Sonnenterrasse ging und das Zimmer durchquerte, um wieder auf die Terrasse zu gelangen. Ein Blick zur Auffahrt ließ sie Teddy und Edward erkennen, die soeben das Grundstück verließen.
„Ach, da bist du!” Mabel kam aus der Küche und lächelte sie an. „Ich hatte mich bereits gewundert, wo du bist. Geht es dir wieder besser?”
„Ja”, log sie. In Wahrheit hatte sie leichte Kopfschmerzen, aber vermutlich war ihr Frust der Grund dafür.
Mabel nickte und sah hinauf zum Sternenhimmel. Ihr Blick wanderte weiter zum Hof hinter der großen Terrasse, und sie sagte: „Ich hatte überlegt, ob ich ein Feuer anzünden sollte.”
„Das würde den Gästen wohl gefallen”, murmelte Elvi.
„Ich glaube, die haben alle das Haus verlassen”, entgegnete Mabel. „Die holen ihre Wagen.”
Elvi war sich sicher, dass Victors
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