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Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7

Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7

Titel: Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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dass mehr Zeit auch nichts an der Situation geändert hätte. Ihr kam es nur so vor, als würde dadurch nur umso stärker hervorgehoben, wie sehr sie sich heute von all den Menschen unterschied, die sie ihr Leben lang gekannt hatte. Diese Andersartigkeit war etwas, das sie nach Kräften zu ignorieren versuchte, was allerdings nur mit Mühe zu verwirklichen war, wenn man in einem Sarg schlief, sich in keinem Spiegel mehr sehen und nicht länger normales Essen zu sich nehmen konnte. Dennoch gelang es ihr die meiste Zeit über, und im Verlauf der letzten fünf Jahre musste sie zu einer wahren Meisterin der Verleugnung geworden sein.
    „Geh nach Hause, zieh dir was an, was dir gefällt, mach Feuer im Kamin und schenk dir ein Glas W.... Blut ein.”
    Elvi wusste, Mabel hatte Wein sagen wollen, und tatsächlich wünschte sie sich von ganzem Herzen, sie könnte zwischendurch Wein trinken. Mit einem Glas Wein vor dem Kamin zu sitzen, hörte sich nach etwas Entspannendem und ganz Normallem an. Ein Glas Blut am Kaminfeuer zu trinken, das klang einfach nicht so reizvoll.
    „Soll ich dich fahren?”, fragte Mabel, während sie die Bürotür öffnete.
    „Sei nicht albern, es sind nur drei Blocks”, gab sie zurück. „Also gut. Du hast dann erst mal das Haus für dich, und ich halte die Männer hier fest, bis wir schließen.”
    Victor trommelte ungeduldig mit den Fingerspitzen auf die Tischplatte, sein Blick war auf den Durchgang im hinteren Teil des Restaurants gerichtet. Irgendwann musste Elvi von dort zurückkommen. Die Frau hatte sie alle den ganzen Abend warten lassen, während sich das Lokal allmählich leerte und sie von Mabel und Brunswick regelrecht verhört wurden. Es war eine ungewöhnliche Erfahrung, das zumindest musste er zugeben.
    Alle fünf waren sie daran gewöhnt, so wenig wie möglich von sich preiszugeben, und nun saßen sie da, rutschten unruhig auf ihren Stühlen hin und her und gaben sich alle Mühe, jede Frage möglichst schwammig zu beantworten. Aber Mabel war geschickt darin, präzise Fragen zu stellen, die nach einer klaren Antwort verlangten. Womit verdienten sie ihren Lebensunterhalt? Waren sie verheiratet? Welche Absichten verfolgten sie?
    Victor fühlte sich mehr als einmal versucht, in den Geist der Frau einzudringen und dafür zu sorgen, dass sie ihre Fragerei beendete. Die Blicke der anderen Männer verrieten ihm, wie sehr sie sich wünschten, er würde genau das tun. Als der Älteste von ihnen, als Jäger im Auftrag des Rats und als Mitglied einer der ältesten Familien überhaupt, war es nur normal, dass sie sich ihm unterordneten.
    Aber er hatte die Frau aus zwei Gründen weitermachen lassen.
    Zum einen fand er, wenn einer von ihnen sich als Lebensgefährte für Elvi Black entpuppte, sollte sie alle Informationen über ihn erhalten, die Mabel für sie zusammenzustellen versuchte. Zum anderen war er neugierig, wie weit diese Frau für ihre Freundin gehen würde. Es wurde immer offensichtlicher, dass ihre Methoden Elvi zwar Probleme mit dem Rat einbrachten, dass sie aber allein aus Liebe und Loyalität zu ihr so handelte. Diese zwei älteren Bürger versuchten wirklich nur, Elvi zu helfen. Wenn er die Erinnerungen an diese Erfahrung an den Rat weitergab, konnte das der Frau den Kopf retten, wenn sie sich letztendlich dort verantworten musste. Victors Finger kamen erst zur Ruhe, als auch der letzte Gast gegangen war und Mabel aus der Küche zurückkehrte, die Tür abschloss und sich dann wieder zu ihnen an den Tisch begab.
    „So”, sagte sie und musterte kritisch jeden der Anwesenden.
    Als das Schweigen seine Geduld über Gebühr strapazierte, fragte Victor: „Werden wir jetzt endlich mit Elvi reden können?”
    Brunswick sah ihn verwundert an. „Elvi ist schon vor Stunden nach Hause gegangen. Haben wir das nicht erwähnt?”
    „Nein, ganz sicher nicht”, konterte Victor schroff. „Wenn das der Fall ist, warum mussten wir dann stundenlang hier sitzen und irgendwelchen Sterblichen beim Essen zusehen? Ich dachte, der Sinn dieser Übung ist, Elvi kennenzulernen.”
    „Das ist der Sinn, und Sie werden sie auch kennenlernen”, erwiderte Mabel schroff, dann fuhr sie fort: „Sie war müde. Ich habe sie nach Hause geschickt, damit sie sich ausruht und damit sie sich damit anfreunden kann, was wir für diese Woche arrangiert haben.”
    Sofort verstand Victor die eigentliche Aussage. „Sie wollen damit sagen, dass Elvi verärgert war, weil Sie das alles hinter ihrem Rücken arrangiert

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