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Ein verboterner Kuss

Titel: Ein verboterner Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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hatte er sich geschworen, ihn endgültig zu zerstören.“
    „Das freut mich.“ Sie bückte sich, um ihr Gepäck aufzuheben.
    Er riss es ihr aus den Händen. „Pah! Fragen Sie sich einmal selbst, was der Grund für diese Veränderung ist, Sittl“
    Sie schüttelte den Kopf und gab sich bewusst begriffsstutzig.
    Er schnaubte. „Sie, nur Sie allein! Sie rühren an etwas in ihm, Sie wecken eine Seite an ihm, die ich noch nie gesehen habe. Und deshalb müssen Sie bleiben und kämpfen. Kämpfen um Ihr Glück, um seinen Besitz und um das Herz und das Glück von Dominic Wolfe! “
    Sie sah ihn lange Zeit schweigend an. „Ich habe Dominic Wolfe bereits mein Herz geschenkt“, sagte sie ruhig. „Es hat nichts geändert. Und jetzt muss ich gehen, bitte.“ „Selbstverständlich, Sitt“, sagte er höflich, als hätte ihr Gespräch niemals stattgefunden, und trug ihr Gepäck hinaus.
    Grace sah hinauf zu dem Wasserspeier. „Lebwohl“, flüsterte sie ihm zu. „Pass auf ihn und die Menschen hier auf. Schenke ihm die Einsicht, wie sehr er hier hingehört.“ Tränen brannten in ihren Augen. „Mach ihn glücklich.“
    Sie eilte nach draußen und blieb wie angewurzelt stehen. Alle Bediensteten hatten sich an den Stufen zum Eingang versammelt, um sich von ihr zu verabschieden, dabei war der Tag noch nicht einmal richtig angebrochen.
    Mrs Stokes und Enid traten vor und reichten ihr einen Korb. Mrs Stokes Gesicht war rot und verquollen, Enid weinte ungeniert. „Nur ein paar Sachen, falls Sie unterwegs hungrig werden, Miss.“
    Die drei Tickel-Mädchen schenkten ihr einen Beutel mit Äpfeln und noch ein paar Zitronen von ihrer Mutter. Denn die Zitronen haben wirklich gut gegen Ihre Sommersprossen geholfen, Miss.“ Sie brachen in Tränen aus.
    Billy Finn, der eine Uniform von leicht orientalisch anmutendem Aussehen trug, hielt ihr einen selbst gepflückten Wildblumenstrauß hin. „Da ist auch Rosmarin dabei, Miss, damit Sie nicht vergessen, zu uns zurückzukommen.“
    Grace dankte ihm und umarmte ihn. „Ich werde dich vermissen, Billy“, flüsterte sie.
    Alle stellten sich in einer Reihe auf, schüttelten ihr die Hand, überreichten ihr kleine Geschenke und wünschten ihr eine gute Reise. Sogar der alte Großvater Tasker humpelte herbei und drückte ihr einen Topf mit einer eingepflanzten Rose in die Hand. „Solche Rosen hat die Mutter Seiner Lordschaft immer gezüchtet. Sie liebte Rosen, und ich glaube, Sie tun das ebenfalls“, sagte der alte Mann. Grace dankte ihm mit brüchiger Stimme.
    Zum Schluss kam Granny Wigmore. Sie sah frisch und rosig aus, und von allen Leuten hier war sie die Einzige, die nicht traurig wirkte. Sie umarmte Grace. „Auf Wiedersehen, gute Dame. Sie werden zu uns nach Wolfestone zurückkehren, haben Sie keine Angst. Ich weiß es, hier.“ Sie legte sich die Hand auf ihr Herz und reichte Grace einen kleinen Beutel aus Seide. „Schlafen Sie darauf, und Sie werden süße Träume haben.“ Grace küsste sie auf die Wange. „Passen Sie auf ihn auf, Granny.“
    „Das werde ich, Mädchen, das werde ich.“
    Abdul half ihr beim Einsteigen in die Kutsche, was auch nötig war, da Grace vor lauter Tränen kaum etwas sehen konnte. „Könnten Sie bitte Lord DAcre von mir Lebwohl sagen, Abdul?“, bat sie ihn. „Ich habe es gestern Abend nicht mehr geschafft.“
    „Selbstverständlich, Sitt.“ Und auf Arabisch fügte er hinzu: „Gott gewähre Ihnen eine sichere und angenehme Reise.“ Er wickelte eine Reisedecke um sie und verstaute die vielen Geschenke, die sie erhalten hatte, bis auf Billy Finns Blumen, die sie nicht aus der Hand geben wollte. Die ganze Zeit über starrte sie aus dem Fenster und betrachtete die Gesichter der  Menschen, die ihr in so kurzer Zeit so ans Herz gewachsen waren.
    Sie sah zu den oberen Fenstern des Schlosses und entdeckte hinter einem Melly in ihrem Nachthemd, die unglücklich zu ihr hinunterblickte. Grace hob die Hand. Melly begann zu weinen und drückte ihre Handfläche an die Fensterscheibe.
    Ein paar Fenster weiter stand Frey in einem wunderbar bestickten Morgenmantel. Er musste durch das Rollen der Kutschenräder auf dem Kies geweckt worden sein. Als sich ihre Blicke trafen, hob er ernst die Hand und schlug das Zeichen des Kreuzes - ein letzter Segen für ihre Reise. Sie dankte ihm stumm, und dann setzte sich die Kutsche mit einem Ruck in Bewegung.
    Wie gebannt sah sie zu einem dritten Fenster, doch es war dunkel, leer und abweisend. Keine Bewegung war dahinter zu

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