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Ein verboterner Kuss

Titel: Ein verboterner Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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nur, wenn es regnet. Sie liebt es, andere Hunde im Vorbeifahren zu beschimpfen und sich den Wind um die Ohren wehen zu lassen. “ „Andere Hunde ... du meinst doch nicht ... du meinst doch nicht etwa Sheba?“
    „Sie ist eine ausgezeichnete Anstandsdame“, gab er empört zurück. „Sie hat noch nie eine Katze in meine Nähe kommen lassen.“
    Sie starrte ihn an und biss sich auf die Lippen, trotzdem prustete sie los. Er war wirklich unglaublich.
    Sofort zog er sie auf seinen Schoß. „Jetzt entspann dich, Liebste. Ich lasse dich nicht allein fahren, also lass uns einfach die Reise genießen.“
    Grace gab nach. Sie schmiegte sich an Dominics Brust und schlang die Arme um ihn. Sie wusste nicht, was er damit bezweckte, sie zu begleiten. Es ergab keinen Sinn für sie. Aber ihr war ein kleiner Aufschub gewährt worden, und sie hatte nicht die Kraft, Dominic wieder wegzuschicken. Noch nicht.
    „Hiermit verkünde ich öffentlich das Heiratsaufgebot für Dominic Edward Wolfe, Lord D Acre aus der Kirchengemeinde Wolfestone, und Miss Melanie Louise Pettifer aus der Kirchengemeinde Theale in Reading. Wer auch nur einen Grund kennt, warum diese beiden Menschen nicht in den heiligen Stand der Ehe treten sollten, möge ihn jetzt nennen. Dies ist die zweite Verkündigung.“
    Dieses Mal gab es fast gar keine Reaktionen in der Kirchengemeinde auf die Verkündigung. Die Abwesenheit von Lord DAcre und Miss Greystoke hatte kaum jemanden verwundert. Die meisten wussten bereits, dass sie zusammen mit der Kutsche abgereist waren. Nein, das war längst Schnee von gestern.
    Trotzdem war die Gemeinde genauso aufgeregt wie in der Woche zuvor, wenn nicht sogar noch mehr, denn an diesem Sonntag hatte Abdul, in Abwesenheit seines Herrn, Miss Pettifer in die Kirche begleitet.
    Mehr noch, er hatte sie bis zur Familienbank der Wolfes geführt, sich verneigt und sich dann in eine Bank für das gemeine Volk zurückgezogen, flankiert von zwei Tickel-Mädchen.
    Das war äußerst unterhaltend gewesen, stimmten die Dorfbewohner hinterher überein, denn die drei Tickel-Mädchen hatten sich beinahe darum geprügelt, welche von ihnen neben dem großen Fremden sitzen durften. Tansy hatte verloren - und dann während des ganzen Gottesdiensts gekränkt und schmollend neben ihrer Mutter gesessen.
    Abdul hatte dabei erstaunlicherweise mit keiner Wimper gezuckt. An diesem Tag trug er keinen Turban, sondern einen farbenfrohen, exotisch anmutenden Hut, den er - wie es sich gehörte - beim Betreten der Kirche abgenommen hatte. Sein Haar war sehr schwarz, sehr dick und fiel ihm auf beinahe heidnische Art über den Kragen.
    Bei den Kirchenliedern war er aufgestanden und hatte sie sogar mitgesungen. Beim Beten hatte er sich hingekniet, und so weit alle beurteilen konnten, hatte er keinen einzigen Fehler begangen. Außer dass er die Gebete nicht mitgesprochen hatte, obwohl die Tickel-Mädchen ihm ihr Gebetbuch hingehalten hatten. Und zum Abendmahl war er auch nicht gegangen.
    Die Gemeinde verfolgte die Predigt nur mit halbem Ohr. Man spekulierte vielmehr eifrig darüber, ob „der Türke“ nun ein Heide oder doch vielleicht Christ war, und ob man ihn begrüßen sollte oder nicht. Da er größer war als die meisten anwesenden Männer, beschloss man, ihn doch lieber in ihrer Mitte willkommen zu heißen. Schließlich hatten nicht viele Dörfer einen anscheinend echten Türken, mit dem man sich brüsten konnte.
    Hinter dem Vikar und den Ministranten verließen sie die Kirche und waren hocherfreut über das, was ihnen der Morgen geboten hatte. Großvater Tasker sprach wohl für sie alle, als er dem Geistlichen die Hand schüttelte und sagte: „Großartiger Gottesdienst, Herr Vikar. Keine allzu lange Predigt -und dafür jede Menge zu sehen!“
    Draußen wartete Abdul auf Miss Pettifer, um sie zur Kutsche zu begleiten. „Ich gehe lieber zu Fuß, wenn Sie nichts dagegen haben“, teilte Melly ihm mit. Der große Mann machte sie immer noch ein wenig nervös. Jedes Mal, wenn er sie ansah, kam ihr sein Blick ausgesprochen missbilligend vor. „Es ist ein so schöner Morgen. Mr Netterton wird mich begleiten.“
    Sie sah Frey an - und der nickte. „Ja, ich werde Miss Pettifer begleiten.“
    Abdul verneigte sich und ging davon. Als er der Familie Tickel begegnete, blieb er stehen und hob kaum merklich die Ellenbogen an. Es gab eine kurze Balgerei, dann setzte er gelassen seinen Weg fort, an jedem Arm ein triumphierendes Tickel-Mädchen. Tilly blieb zurück und machte ein

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