Ein verboterner Kuss
Sie dieselbe Farbe wie dort?“ Sie zeigten ungeniert auf die besagte Stelle.
„Ja.“
Ein Mädchen verschwand und kehrte mit einer übel riechenden Paste zurück. Die Dienerinnen verteilten sie in Grace’ Haar, wickelten ein Handtuch darum und ließen die Masse einwirken.
Grace fand, dass sie sauber war, aber nun ging es erst richtig los. Mit einem kratzigen Waschhandschuh wurde sie abgeschrubbt von den Ohren bis zu den Zehen, bis ihre Haut brannte und prickelte. Ihren Intimbereich durfte sie selbst waschen, wofür sie sehr dankbar war. Aber schließlich hatte sie sich ja ein exotisches Abenteuer gewünscht, nicht wahr? Neben ihr wurden Mouna, Fatima und Kadije derselben Behandlung unterzogen.
Die Dienerinnen wuschen sie ab, seiften sie erneut ein und spülten die Seife ein zweites Mal ab. „Und nun gehen Sie hinein“, sagten sie und führten Grace zu den Stufen, die ins Bassin führten. Das Wasser darin war herrlich warm. Grace hatte das Gefühl zu schmelzen, es war so unglaublich entspannend. Doch nach einer Viertelstunde wurde sie schon wieder herausgeholt, weil man ihr die Paste aus dem Haar waschen wollte. Danach verteilten sie irgendeine wohlriechende Lotion darauf und schickten Grace zurück ins Bassin. Weitere Zeit verging in dem himmlisch warmen Wasser, bis sie ihm abermals entsteigen musste, um sich das Haar ein letztes Mal mit kühlerem Wasser ausspülen zu lassen. Anschließend winkte eine große, ältere Frau sie zu sich.
„Nein“, rief Grace aus. „Nicht noch mehr! Sauberer kann ich gar nicht mehr werden! “
„Eine türkische Massage“, erklärte Kadije. „Danach fühlst du dich wunderbar und ganz entspannt.“
Die ältere Frau trocknete Grace ab, als wäre sie noch ein kleines Kind, und bedeutete ihr, sich mit dem Bauch nach unten auf eine geflieste und mit einem dicken Tuch bedeckte Bank zu legen. Grace spürte eine warme Flüssigkeit zwischen ihre Schulterblätter rinnen, und Rosenduft erfüllte die Luft. Die Frau fing an sie zu massieren, sie drückte und knetete ihre Muskeln. Ihre Hände waren so kräftig wie die eines Mannes. Es dauerte eine Weile, bis Grace sich daran gewöhnt hatte. Aber dann fühlte sie sich wie eine Katze, die sich schnurrend unter diesen Handgriffen rekelte. Jetzt setzte wirklich die Entspannung ein.
Irgendwann nahm sie ganz am Rande wahr, dass Fatima, Mouna und Kadije aus dem Bassin kletterten, sich abtrockneten und in einem angrenzenden Zimmer verschwanden. Stille kehrte ein, nur noch das leise Plätschern des Brunnens war zu hören. Grace achtete kaum darauf, die kräftigen Hände der älteren Frau übten einen magischen Reiz auf sie aus.
In der Ferne fiel eine Tür ins Schloss, doch das Kneten und Massieren ging ununterbrochen weiter. Grace hatte das Gefühl zu schweben. Kraftvolle Hände lösten die Verspannungen in ihren Schultern, drückten, rieben, bis Grace einen Zustand der Schwerelosigkeit erreicht zu haben glaubte.
Der Rosenduft des Öls war berauschend. Ganz allmählich veränderten sich die Griffe der Masseurin. Grace’ Sinne erwachten, und sie hätte sich am liebsten diesen großen, starken Händen entgegengestreckt. Wirklich wie eine Katze, dachte sie benommen. Eher Vergnügen als Entspannung. Irgendetwas regte sich in ihrem Unterbewusstsein, aber sie war zu gelöst, um sich bewegen zu können.
Doch nach einer Weile fand sie, dass die Massage langsam zu angenehm wurde. Sie spürte, dass sie zunehmend erregter wurde, genauso wie damals mit Dominic. Sie machte sich steif. Die beschwichtigenden Hände drängten sie, sich wieder zu entspannen. Doch es kam ihr nicht richtig vor, so sinnlich auf die Berührungen einer älteren Frau zu reagieren. Sie versuchte sich aufzurichten, aber die kräftigen Hände drückten sie wieder nach unten und strichen sanft über ihren Rücken und ihren Po.
Dann spürte sie kurz den Druck von etwas Warmem, Feuchtem auf ihrem Nacken, und gleichzeitig schob sich eine Hand in einer intimen Liebkosung zwischen ihre Schenkel.
Grace trat wütend um sich.
„Ruhig, Grace, ich bin es nur“, ertönte eine tiefe Stimme. Dominic.
Nur! Jetzt verstand sie, warum sie so erregt reagiert hatte. Ihr Körper hatte ihn erkannt, noch vor ihrem Verstand erkannt. Ohne den geringsten Laut und ohne den Rhythmus der Massage zu unterbrechen, hatte Dominic mit der älteren Frau den Platz getauscht. „Wie bist du hier hereingekommen, ohne dass ich dich gesehen habe?“
„Es gibt einen separaten Eingang für Männer.“ Während er
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