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Ein verboterner Kuss

Titel: Ein verboterner Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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Miss Pettifer, würde sich hier nicht wohlfühlen. Sie hasst Spinnen.“ So, das würde ihn in seine Schranken weisen.
    „Ach, tatsächlich?“, gab er gleichgültig zurück und konzentrierte sich wieder auf ihren Splitter.
    Sie starrte auf seinen über ihre Hand gebeugten Kopf. Sein Haar war dick, schwarz und ganz leicht gewellt. Er trug es etwas länger, als es zurzeit in Mode war. Eine einzelne Strähne fiel ihm in die Stirn. Grace hob unwillkürlich ihre andere Hand, um die Strähne zurückzustreichen, hielt aber gerade noch rechtzeitig inne.
    Großer Gott. Sie war kurz davor gewesen, die Finger in diesen dicken nachtschwarzen Haaren zu vergraben. Ob sie sich wohl weich oder eher störrisch anfühlten? Sie erschauerte.
    Das wollte sie gar nicht wissen. Er war ein Fremder, der zukünftige Ehemann ihrer Freundin Melly. Was war bloß in sie gefahren?
    Exotisch. Das war die treffende Beschreibung für ihn. Exotisch und irgendwie ... verlockend. Was für ein Unsinn, ermahnte sie sich. Männer konnten nicht verlockend sein.
    Die Fältchen um seine Augen waren sicher durch die Sonne entstanden. Seine Haut war tief gebräunt, geradezu unzeitgemäß dunkel. Und welcher Vorfahr ihm wohl diese eigenartigen, bezwingenden Augen vererbt hatte? Sie waren ... Sie schrak zusammen, als sich die langen, dunklen Wimpern plötzlich hoben und er ihren Blick erwiderte. Seine Augen und sein Mund waren jetzt ganz dicht vor ihr. Sie war wie gebannt und konnte seinem Blick nicht ausweichen. Sie schluckte -und befeuchtete sich die Lippen.
    Nun sah er direkt auf ihren Mund, und sie hatte das Gefühl, nicht mehr richtig atmen zu können.
    „Sie haben wohl nicht zufällig eine Pinzette dabei, oder?“
    Diese Frage kam so unerwartet, dass Grace unsicher auflachte. „Nein, natürlich nicht.“
    Seine goldbraunen Augen schienen plötzlich zu glühen. Er zuckte die Achseln. „Dann muss ich es eben auf die altmodische Art machen.“ Ehe sie sichs versah, presste er die Lippen auf ihren Handballen, genau an der Stelle, wo der Splitter steckte.
    Vor lauter Überraschung krümmte sie unwillkürlich die Finger, sodass sie sich an seine Wange schmiegten. Ehe sie sie zurückziehen konnte, hielt er sie am Handgelenk fest. Dabei sah er Grace wieder tief in die Augen. Sie fühlte sich vollkommen wehrlos und war nicht imstande sich zu bewegen, während sie immer tiefer in diesem goldenen Blick versank.
    Um Himmels willen, er wollte ihr nur einen Splitter herausziehen! Sie schloss die Augen, um ihn auszublenden.
    Das war ein Fehler, denn nun reagierten ihre anderen Sinne umso empfindlicher. Sein unrasiertes Kinn schabte angenehm kratzig über ihre weiche Handfläche. Seine Zunge tastete forschend und beinahe sinnlich über ihre Haut. Jede noch so kleine Bewegung ließ sie tief in ihrem Innern erschauern. Ihre Knie fühlten sich plötzlich ganz weich an, und sie hielt  sich unwillkürlich mit ihrer freien Hand an seinem Arm fest.
    Er veränderte seine Haltung, wahrscheinlich, um bequemer an Grace’ Hand heranzukommen. Aber ... jetzt war er ihr noch näher, er schien sie förmlich einzuhüllen. Sie versuchte es zu ignorieren, genauso wie es ihr eben mit ihren Schmerzen gelungen war. Doch die ungeheure Wärme, die er ausstrahlte, strömte in sie ein und machte sie schwach und unruhig. Seine Haut fühlte sich kühl an, wurde aber unter Grace’ Berührung schnell wärmer. Ihre Finger entwickelten plötzlich ein Eigenleben und strichen zögernd über seinen so angenehm kratzigen Kieferknochen.
    Dominic zog sie noch etwas näher an sich. Sie war so weich und gegen ihren Willen erregt, das spürte er nur zu deutlich. Sein Herzschlag beschleunigte sich, doch er unterdrückte sein Verlangen mit aller Macht. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt dafür - nicht, solange sie Schmerzen hatte.
    Die bezaubernde kleine Gesellschaftsdame würde ihm gehören, das stand für ihn fest. Wieder atmete er ihren Duft ein, er war betörend. Ihre kleine weiche Hand lag federleicht und zögernd an seiner Wange. Er spürte ihre Unsicherheit, spürte, wie ihre Finger leicht zitterten, und lächelte in sich hinein.
    Es würde schön werden mit ihr, mehr als schön. Sie war scheu und sie war unerfahren, doch er wusste, ihr Verlangen war geweckt.
    Er schloss kurz die Augen und betastete mit der Zungenspitze ihren Handballen, um herauszufinden, in welchem Winkel der Splitter in ihrer Haut steckte. Der Geschmack ihrer Haut, ihres Blutes, entfachte irgendetwas in seinem Innern - seine

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