Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein verboterner Kuss

Titel: Ein verboterner Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
Vom Netzwerk:
Urinstinkte vielleicht. Er unterdrückte sie energisch.
    Mit den Zähnen drückte er gegen die Stelle, an der der Splitter saß. Das musste ihr wehtun, aber sie ließ sich nichts anmerken. Mit der Zunge zog er kleine, beruhigende Kreise um die Stelle. Der Körper des Mädchens wurde nachgiebiger, und Dominic merkte, wie es erschauerte, obwohl es das so krampfhaft vor ihm zu verbergen versuchte. O ja, schon bald würde es sein werden.
    Er strich noch einmal zart mit der Zunge über die Haut dieser jungen Frau, ehe er unvermittelt kräftig zu saugen begann. Sie gab einen erstickten Laut von sich, teils vor Schmerz, teils vor unerwarteter Lust, dann bekam er das Ende des Splitters mit den Zähnen zu fassen und zog ihn heraus.
    Er spuckte ihn in seine andere Hand. „Der ist wirklich groß. Lassen Sie mich nachsehen, ob auch wirklich alles davon heraus ist.“ Er hob ihre Hand wieder ans Licht. „Es darf nicht das kleinste Stück drinnen bleiben. Ich kannte einmal einen Mann, der an einem Splitter gestorben ist. Er bekam eine Blutvergiftung, die ihn schließlich umbrachte.“
    „Vielen Dank, das beruhigt mich sehr“, erwiderte sie trocken.
    Ihre Bissigkeit gefiel ihm. Sie war nervös und verlegen, aber dennoch fest entschlossen, sich nichts davon anmerken zu lassen. Das Raubtier in ihm lächelte. Er freute sich, dass sie keine leichte Eroberung sein würde.
    Sachlich betrachtete er ihren Handballen. „Ich kann nichts mehr finden“, teilte er ihr schließlich mit, „aber baden Sie die Hand in heißem Wasser, so heiß Sie es aushalten können, und das zehn Minuten lang. Und behalten Sie die Stelle im Auge. Wenn sie rot wird und wehtut, hat sie sich entzündet, und wir müssen einen Umschlag darum machen.“
    Grace dankte ihm und ging mit unsicheren Schritten zur Tür. Auf ihre Beine schien eindeutig kein Verlass zu sein.
    Was war da eben bloß geschehen?
    Einen Kuss konnte man das nicht nennen, aber ... großer Gott! Sie freute sich darauf, die frische, vom Regen gereinigte Luft einzuatmen. Sie wusste nicht, was in diesem dunklen Nebengebäude über sie gekommen war. Ihre Knie hatten beinahe nachgegeben, als er ... an ihrer Hand gesaugt hatte.
    Wieder überlief sie ein Schauer. Vielleicht hatte sie sich ja doch eine Erkältung zugezogen. Ihr war heiß, sie zitterte und ihr Puls raste. Er hingegen wirkte wie die Ruhe selbst. Sie versuchte, ihre Fassung wiederzugewinnen.
    Er folgte ihr. „So, ich reite jetzt ins Dorf. Ich werde dafür sorgen, dass morgen ein paar Dorfbewohner zum Arbeiten auf dem Schloss erscheinen. Haben Sie schon eine Ahnung, wie viele Hilfskräfte Sie benötigen werden?“ Sie starrte ihn nur fassungslos an, und aus diesem Grund fuhr er ungeduldig fort. „Ach, das ist nicht nötig, dass Sie mir eine Antwort geben. Ich schicke einfach ein Dutzend Leute hierher, dann können Sie entscheiden, wen Sie gebrauchen können. Die Leute sollen nur zwei Wochen auf diesem Anwesen bleiben. Ich habe nicht die Absicht, mich hier dauerhaft häuslich einzurichten.“
    Grace traute ihren Ohren nicht. Er erwartete von ihr, dass sie seine Bediensteten aussuchte?
    „Und bis dahin lassen Sie sich von mir nicht mehr dabei erwischen, dass Sie etwas so Törichtes tun wie Holz hacken!“
    Sein Befehlston machte sie wütend. Glaubte er etwa, sie hackte aus reinem Vergnügen Holz? „Sie sagten, ich soll meine Hand in heißem Wasser baden?“, fragte sie betont artig.
    Er nickte kurz. „Ja, in sehr heißem Wasser sogar.“
    „Und ich darf kein Holz mehr hacken?“
    „Nein, natürlich nicht!“
    Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. „Und wo soll ich Ihrer Meinung nach heißes Wasser herbekommen?“ Sie genoss seinen Gesichtsausdruck, als ihm verspätet einzufallen schien, warum sie überhaupt Holz gehackt hatte.
    Er zog seinen Mantel aus und krempelte die Hemdsärmel hoch. Seine Unterarme waren so tief gebräunt wie sein Gesicht, und sein weißes Hemd war aus so feinem Leinen, dass es beinahe durchscheinend war. Er stellte ein großes Holzscheit aufrecht auf den Hauklotz. „Gehen Sie ein Stück zurück“, forderte er sie auf, und Grace gehorchte, fasziniert über diese neue Seite an ihm.
    Lord D Acre, der Holzhacker!
    Er spuckte in die Hände und schwang die Axt. Rums! Das Scheit spaltete sich in zwei Teile. Er nahm das größere Stück, stellte es zurück auf den Klotz und schwang erneut die Hacke. Wieder zerfiel das Holz säuberlich in zwei Teile. Er stapelte die gehackten Scheite ordentlich aufeinander, dann

Weitere Kostenlose Bücher