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Ein verboterner Kuss

Titel: Ein verboterner Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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zurück, wo er den Koffer auf den Tisch wuchtete und auf machte. Ohne auf Grace’ Protest zu achten, durchwühlte er den Inhalt und zog alles heraus, was sie für einen vollständigen Kleidungswechsel benötigte. Er zögerte nicht einmal, als er eine spitzenbesetzte Unterhose, ein Musselinhemd und einen Spitzenunterrock zum Vorschein brachte. Er nahm die zarte weiße Unterwäsche in eine große braun gebrannte Hand und zog eine Augenbraue hoch. „Ziemlich extravagant für eine Gesellschaftsdame. Ich kann es gar nicht erwarten, diese Wäsche an Ihnen zu sehen. Oder sie Ihnen auszuziehen, je nachdem.“ Grace war schockiert. Sie wollte ihm die Unterwäsche aus der Hand reißen, aber er hob den Arm, sodass sie nicht mehr heranreichte, und suchte mit der anderen Hand im Koffer nach Strümpfen. Grace war außer sich. „Haben Sie denn gar kein Schamgefühl?“
    Seine goldbraunen Augen funkelten. „Nicht sonderlich viel. Und Sie?“
    Sie errötete heftig, und es gelang ihr, ihm ihre Kleidungsstücke abzunehmen, dessen Bezeichnungen sie nicht in seiner Gegenwart auszusprechen wagte.
    Er lachte leise. „So, welches Kleid wollen Sie anziehen? Dieses graue hier oder lieber das andere graue? Ach herrje, so viel Grau. Sagen Sie Grau wegen Ihres Namens oder ...?“
    Sie klappte den Deckel des Koffers zu. Gerade noch rechtzeitig konnte Dominic seine Hand wegziehen. „Ich kann mir meine Sachen selbst aussuchen“, murmelte sie verärgert.
    „Ja, aber genau das haben Sie nicht getan“, gab er sanft drohend zurück. „Ich weiß nicht, wie viele Male ich Ihnen aufgetragen habe, sich umzuziehen, aber ...“
    „Drei.“
    „Wie bitte?“
    Sie zuckte die Achseln. „Sie haben es mir dreimal gesagt.
    Vielleicht auch viermal. Ich bin etwas vergesslich.“ Sie lächelte ihn betont liebenswürdig an.
    „Und warum haben Sie sich dann nicht umgezogen?“ Wieder zuckte sie die Achseln. „Sie haben mir nicht vorzuschreiben, was ich tun soll. Sie sind nicht mein Herr und Gebieter.“
    Er stemmte die Hände auf die Tischplatte und sah Grace unter finster zusammengezogenen Brauen an. „Nein, noch nicht! Allerdings bin ich Herr dieses Hauses. Als solcher habe ich Ihnen befohlen, sich umzuziehen. Sie werden lernen, kleine Miss Blauauge, dass man meinen Befehlen lieber gehorcht!“
    „Ach, machen Sie doch nicht einen solchen Wirbel daraus! Und nennen Sie mich gefälligst nicht Blauauge! Ich heiße Greystoke. Außerdem habe ich Ihnen gesagt, dass ich mich nie erkälte. Ich habe Ihnen auch gesagt, dass ich mich umziehe, sobald ich Zeit habe. Falls es Ihnen entgangen ist, Sir John ist schwer krank, und in dieser riesigen Scheune von einem Schloss gibt es nicht einen einzigen Bediensteten. Also musste jemand ein Bett für Sir John beziehen. Jemand musste Feuer machen. Jemand musste heißes Wasser für Tee herbeischaffen. Und dieser Jemand scheint“, sie lächelte bissig, „nun einmal die Gesellschaftsdame zu sein!“
    Sie wartete darauf, dass er sich entschuldigte. Stattdessen zog er eine Taschenuhr aus der Hosentasche und klappte den Deckel auf. „Sie haben zehn Minuten Zeit. Ich warte draußen, während Sie sich umziehen. “
    Sie stampfte gereizt mit dem Fuß auf. „Haben Sie mir nicht zugehört? Sir John ist... “
    „Bestens versorgt durch den Arzt. Und niemand stirbt daran, wenn er keinen Tee bekommt. Neun Minuten“, fügte er seelenruhig hinzu und ging zur Tür. „Wenn Sie bei meiner Rückkehr keine trockenen Sachen anhaben, Miss Greystoke, werde ich Ihnen dieses hässliche graue Kleid vom Leib reißen und alles, was Sie darunter anhaben. Dann werde ich Sie abtrocknen - gründlich. Danach - irgendwann - werde ich Ihnen mit Freuden diese bezaubernde weiße Spitzenwäsche anziehen und Sie zum Schluss, zu meinem größten Bedauern, wieder in ein neuerliches hässliches graues Kleid hüllen.“ „Das würden Sie nicht wagen!“ Seine Worte hatten schockierend klare Bilder in ihr heraufbeschworen - Bilder von großen braunen Händen, die weiße Spitze über ihre nackte Haut streiften ... Sie erschauerte.
    Er drehte sich noch einmal um und warf ihr einen funkelnden Blick zu. „O doch, Miss Sommersprossen, und da ich nicht das geringste Schamgefühl besitze, wird es mir sogar ausgesprochen Spaß machen.“ Er betrachtete sie von Kopf bis Fuß. „Sommersprossen wie Ihre habe ich noch nie gesehen, und ich muss ständig darüber nachdenken, ob Sie am ganzen Körper welche haben. Oder auch nicht. Und falls nicht - wo haben Sie

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