Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein verboterner Kuss

Titel: Ein verboterner Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
Vom Netzwerk:
Waldes kaum auszumachen gewesen.
    Ein paar Schritte neben ihm lag ihre ordentlich zusammengefaltete Kleidung. Das meiste davon, zum Glück nicht alles.
    „Wie lange sind Sie schon hier?“, rief sie und trat Wasser.
    Er tat einen Schritt nach vorn. „Guten Tag, Greystoke. Ich  gebe Ihnen recht, das ist der vollkommene Tag für ein Bad.“ Er lockerte seine Krawatte.
    Grace sah sich um, fand aber keine andere Stelle, wo sie aus dem Wasser steigen konnte. Auf ihrer Seite war das Ufer viel zu steil. „Sind Sie schon lange da?“
    „Lange genug.“ Ohne sie aus den Augen zu lassen, zog er sein Jackett aus und legte es auf den Boden. Genauer gesagt, auf ihren Kleiderstapel.
    Lange genug wofür? fragte sie sich. Im Moment war sie durch das Wasser sittsam vor Blicken geschützt, nur ihr Kopf war zu sehen. Aber als sie sich eben hatte treiben lassen? Sie trug nur ihr Hemd und die Pantalons und wusste aus Erfahrung, dass sie in nassem Zustand fast durchsichtig waren.
    Er setzte sich ins Gras und fing an, seine Stiefel auszuziehen.
    „Was machen Sie da?“
    „Ich ziehe mir die Stiefel aus.“
    „Das sehe ich, aber warum?“
    Er sah sie an, als wäre das doch wohl offensichtlich. „Weil ich sie nicht ruinieren will.“
    Er konnte doch wohl nicht das Vorhaben, wonach es aussah! Sie verfolgte, wie er erst den einen, dann den anderen Stiefel auszog, ehe er seine Strümpfe abstreifte, sie neben die Stiefel warf und wieder aufstand. Er öffnete die oberen Knöpfe seines Hemds und zog es sich über den Kopf. Wie schon neulich trug er kein Unterhemd.
    „Hören Sie sofort auf“, verlangte Grace.
    „Womit?“, erkundigte er sich höflich und machte sich am Bund seiner Reithose zu schaffen.
    „Wagen Sie es ja nicht!“, rief sie hilflos.
    „Was soll ich nicht wagen, Greystoke?“ Sie konnte das durchtriebene Funkeln in seinen Augen nicht sehen, wusste aber genau, dass es da war. „Meinen Sie, ich sollte es nicht wagen zu schwimmen? Seien Sie unbesorgt, ich bin ein guter Schwimmer.“ Er streifte die Reithose herunter, und Grace hielt sich die Hände vor die Augen. „Was ist mit Ihnen, Greystoke? Können Sie auch gut schwimmen oder beherrschen Sie nur das Treiben im Wasser?“
    Sie presste die Hände fest vor die Augen. Er konnte unmög-lich sehen, dass sie durch die Finger spähte. Der Teufel. Er hatte noch seine Unterhose an. „Wenn Sie schwimmen wollen, dann drehen Sie sich um, und ich komme heraus.“
    „Ach, es ist doch genügend Platz da.“
    „Darum geht es nicht!“ Gemischtes Baden war skandalös, es sei denn, man war verheiratet, und selbst dann war es äußerst gewagt.
    Er schüttelte die Reithose aus und legte sie ebenfalls über ihre Sachen. „Machen Sie doch keinen solchen Wirbel, Greystoke. Niemand kann etwas sehen.“
    Das war schon einmal gelogen, denn sie konnte sehen! Mit den Händen vor den Augen und kaum merklich gespreizten Fingern konnte sie sich gar nicht sattsehen an ihm.
    Er streckte sich, als wollte er seine angespannten Muskeln lockern. Ihr Mund wurde ganz trocken. Der Mann war prachtvoll gebaut, feste Muskeln, breite Schultern und schmale Hüften. Seine Beine waren lang und kräftig, und der Kontrast zwischen seiner weißen Unterhose und der gebräunten Haut zog ihre Blicke nur noch mehr an.
    Er war überall braun. Wahrscheinlich schwamm er meistens nackt. Kaum hatte sie das gedacht, da hakte er seine Daumen in den Bund der Unterhose.
    „Wagen Sie es nicht!“, schrie sie auf.
    Er grinste, weiße Zähne blitzten. „Greystoke, Sie unartiges Mädchen, Sie haben ja doch hingesehen. Ts, ts.“
    Glut schoss ihr in die Wangen, und sie tauchte unter, um sie zu kühlen. Als sie wieder an die Oberfläche kam, stand er immer noch mit gespreizten Beinen am Ufer und beobachtete sie. Abrupt wandte sie ihm den Rücken zu.
    „Meinetwegen brauchen Sie sich nicht umzudrehen. Mich stört es nicht, wenn Sie mich betrachten. Ich fühle mich sogar geschmeichelt, dass Sie mir beim Ausziehen zusehen wollen.“ „Das tue ich doch gar nicht“, gab sie schockiert zurück, auch wenn sie insgeheim wusste, dass das nicht stimmte. „Und ich habe Sie auch nicht betrachtet! Ich habe nur einen ganz kurzen Blick auf Sie geworfen, weil ich Ihnen nicht traue!“
    „Sie trauen mir nicht?“
    „Nein, ganz und gar nicht! Jetzt drehen Sie sich bitte um und lassen mich heraus.“
    Sofort trat er einen Schritt zurück und vollzog eine einladende Handbewegung. „Wenn Sie herauskommen wollen, dann lassen Sie sich nicht von

Weitere Kostenlose Bücher