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Ein verboterner Kuss

Titel: Ein verboterner Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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könnte so lange unter Wasser ausharren.“ Sie musste sich an seiner Schulter festhalten, denn sie vermochte an dieser Stelle nicht mehr stehen.
    Er zuckte die Achseln. „Nicholas hat seine Kindheit wahrscheinlich nicht damit verbracht, nach den Geldmünzen zu tauchen, die reiche Leute von ihren Booten aus ins Wasser warfen. Dabei lernt man, immer länger die Luft anzuhalten.“ „Wie bitte? Warum haben Sie nach Münzen getaucht?“
    „Sie läpperten sich zusammen. Manchmal bekam ich genug, um eine Mahlzeit kaufen zu können.“
    „Eine Mahlzeit? Sie meinen, Sie brauchten das Geld, um zu essen ?“
    „Jeder braucht Geld. “ Er strich ihr eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht.
    Aber doch nicht so, dachte sie. Das bedeutete, dass er als Kind Hunger gelitten haben musste. „Wo war das?“
    „Die meiste Zeit in Neapel. Und später ein paar Mal in Alexandria, da allerdings eher zum Spaß.“ Er sah ihr in die Augen. „Nun machen Sie kein so entsetztes Gesicht, Greystoke“, sagte er sanft. „Mir hat das damals ziemlich viel Spaß gemacht. Ich war sehr ehrgeizig. Ich tauchte mit der Zeit tiefer und schwamm schneller als die anderen Jungen, daher wurde ich für meine Anstrengungen ganz gut belohnt.“
    Sie legte eine Hand an seine Wange, obwohl sie wusste, dass es sinnlos war, einen Jungen trösten zu wollen, den es längst nicht mehr gab. „Armer kleiner Junge“, flüsterte sie.
    „Unsinn“, wehrte er ab. „Ich war ein zäher kleiner Bursche.“ Er drehte das Gesicht zur Seite und küsste ihre Handfläche. Grace spürte diesen Kuss bis in die Zehenspitzen. „Ich war der König der Straßenkinder.“ Mit der Hand streichelte er unablässig ihre Taille und ihre Hüfte, aber sie war so abgelenkt von seiner Geschichte, dass sie ganz vergaß, seine Hand wegzuschieben. Außerdem fühlte es sich so wunderbar an.
    „In Neapel? In Alexandria?“ Sie suchte in seinem Gesicht nach irgendeinem Anzeichen von dem kleinen Jungen, der nach Münzen hatte tauchen müssen, um überleben zu können. „Aber wie kam das? Sie waren - Sie sind - der Erbe von Wolfestone. Kein Lord D’Acre ist jemals arm gewesen. Hat Ihr Vater Sie nicht ... “
    „Ich bin in Italien geboren worden und im Ausland aufgewachsen“, fiel er ihr ins Wort.
    Ihr war schon vorher aufgefallen, dass er nicht gern über seinen Vater sprach. Ganz am Rande nahm sie wahr, dass seine Hände unter ihrem Hemd auf ihrer nackten Haut lagen, aber auf eine seltsame Weise war ihr das inzwischen gleichgültig. „Deshalb fanden Sie sich an jenem ersten Tag im Schloss nicht zurecht!“
    „Das wissen Sie also noch.“ Wieder blitzten seine Zähne. „Und deshalb bin ich auch so geschickt im Wasser“, murmelte er und legte die Hände auf ihre Brüste. Mit den Daumen strich er über die empfindsamen Spitzen. Sie erschauerte und spürte, wie sich in ihrem Innern etwas zusammenzog. Er wiederholte die Bewegung, und dieses Mal zuckte sie so heftig zusammen, dass sie beinahe untergegangen wäre. „Legen Sie die Beine um meine Hüften“, forderte er sie auf. „Dadurch haben Sie mehr Halt.“
    Sie gehorchte benommen und ohne ihn zu hinterfragen, doch erst als sie seinen warmen, festen Körper an den Innenseiten ihrer Schenkel spürte, wurde ihr bewusst, wie offen und ungeschützt sie in dieser Stellung war. Sie wollte zurückweichen, aber er hinderte sie daran.
    „Bleiben Sie, wo Sie sind“, murmelte er und schob die Hände unter ihre Oberschenkel. „Bei mir sind Sie in Sicherheit.“ Sicherheit war wohl kaum das richtige Wort. Sie fühlte sich über alle Maßen exponiert und verwundbar. Ehe sie jedoch etwas sagen konnte, begann er sie zu küssen, mit einer sanften, forschenden Zärtlichkeit, als wollte er sie ehrfurchtsvoll erkunden. In dem Moment war sie verloren.
    Durch die geschlossenen Lider nahm sie das Sonnenlicht rötlich wahr. Dann fiel ein Schatten über ihr Gesicht, und Dominic küsste ihre Augenlider mit einer solchen Zartheit, dass sie am liebsten geweint hätte.
    Sie schlug die Augen wieder auf und blickte ihn an. Sie betrachtete ihn, als hätte sie ihn noch nie zuvor gesehen. Seine goldbraunen Augen leuchteten, und er küsste sie erneut, genauso sanft wie zuvor. Unwillkürlich nahm sie seinen Kopf zwischen ihre Hände und erwiderte seinen Kuss vorsichtig, in der vagen Hoffnung, sich selbst - wenn schon nicht ihn - beherrschen zu können.
    Es war eine törichte Hoffnung. In dem Moment, als sie seinen Kuss erwiderte, stöhnte Dominic auf - Triumph

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