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Ein verführerischer Akt

Ein verführerischer Akt

Titel: Ein verführerischer Akt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Callen
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aufzunehmen, und genauso eindeutig missfiel ihr der Gedanke, er könnte sich ihrer Schwester und ihrer Cousine in der gleichen Weise wie ihr nähern.
    Später am Abend, während ihre Zofe ihr beim Ablegen der Kleider half, dachte Rebecca wieder an Julians Drohung, sich auch ihre Schwester und ihre Cousine vorzunehmen. Sie liebte Susanna und Elizabeth von Herzen, doch die beiden waren weniger resolut und vertrauensseliger als sie, weshalb sie befürchtete, sie könnten sich von Parkhurst austricksen lassen.
    Beim Ball waren sie von Peter und Leo zum Tanzen aufgefordert worden. Elizabeth hatte eingewilligt, während Susanna es vorzog, Leo einen Korb zu geben. Und wie um ihre Verachtung derartiger Lustbarkeiten zu demonstrieren, hatte sie ihre alberne Brille herausgezogen. Allerdings blieb der gewünschte Effekt aus, denn Leo haftete sich für den Rest des Abends an ihre Fersen, und aus der Ferne beobachtete Parkhurst die Szene mit sichtlichem Vergnügen und warf Rebecca herausfordernde Blicke zu. Er schien absolut siegesgewiss zu sein.
    Warte nur ab, Mylord, noch ist nicht aller Tage Abend, dachte sie und wollte sich schlafen legen, als die Tür geöffnet wurde und Susanna eine gähnende Elizabeth ins Zimmer zerrte, die sogleich auf das Himmelbett sank und sich in die Kissen kuschelte.
    » Ihr hört euch jetzt beide meinen Plan an«, erklärte Susanna bestimmt.
    Rebecca griff nach ihrer Bürste und fing an, sich das Haar zu kämmen. »Natürlich. Leg los.«
    »Wir können nicht in London bleiben und uns von diesen Männern ausfragen und sie nach Schwachstellen suchen lassen, die sie am Ende miteinander vergleichen.«
    Elizabeth setzte sich mit gerunzelter Stirn auf. »Aber jeder versucht doch, die anderen auszustechen.«
    »Und uns auch. Allmählich bekomme ich das Gefühl, dass es für sie reizvoller ist, uns zu besiegen, als dass sie einander ernstlich übertrumpfen wollen.« Rebecca lächelte Elizabeth an. »Sie nimmt es an, weil sie weiß, was in einem Mann vorgeht und wie ein Mann denkt.«
    Susanna lächelte, als dieses leidige Thema ihrer mangelnden Erfahrung wieder zur Sprache kam. »Das habe ich nicht gesagt. Aber ich glaube, wir können unser Geheimnis am besten bewahren, indem wir getrennte Wege gehen, sodass es für sie nicht mehr so leicht ist, uns gegeneinander auszuspielen.«
    »Getrennte Wege?«, wiederholte Rebecca mit gerunzelter Stirn.
    »Irgendwann wird eine von uns einen Fehler machen. Diese Gefahr verringern wir, wenn wir ihnen die Möglichkeit nehmen, auf jede von uns Zugriff zu haben.«
    »Das ist ja, als würde man aus dem Spiel aussteigen«, meinte Rebecca, und Enttäuschung machte sich in ihr breit.
    Doch wenngleich sie sich gegen den Vorschlag sträubte, wusste sie im Grunde ihres Herzens, dass ihre Schwester recht hatte – dass die Männer sie irgendwie austricksen würden. Parkhurst hatte das schließlich bereits ganz offen angekündigt.
    »Nein, es ist eher so, als würde man den Spielort verlegen«, widersprach Susanna, und ein Lächeln breitete sich langsam auf ihrem Gesicht aus. »Wenn sie beschließen, uns nicht zu folgen, dann gewinnen wir … Siehst du das denn nicht?«
    »Ich kann nicht weg«, erklärte Elizabeth zögernd. »Meiner Mutter geht es nicht so gut, und ich muss bei ihr bleiben.«
    »Das ist in Ordnung«, versicherte Susanna. »Wir müssen schließlich nicht alle zusammen weg. Ich bin zu einem Fest auf dem Land eingeladen worden und werde daran teilnehmen.«
    »Mutter hat es erwähnt«, ergänzte Rebecca. »Sie wird darauf bestehen, dass ich ebenfalls hingehe.«
    »Nicht wenn du zu Großtante Rianette fährst.«
    Rebeccas Miene gefror zu einem Ausdruck höchsten Entsetzens, und fassungslos starrte sie ihre Schwester an. »Wie bitte?«
    »Sie hat darum gebeten, dass eine von uns sie besucht, und Mama plagen Schuldgefühle, weil wir alle zu beschäftigt sind. Du siehst, der Plan ist perfekt«, schloss sie triumphierend.
    Mit großen Augen drückte Elizabeth ein Kissen gegen ihr Gesicht, als würde sie ein Grinsen verbergen.
    »Du amüsierst dich auf einer Feier, und ich soll eine alte Verwandte besuchen, die zu allem Überfluss am Ende der Welt im Lake District wohnt?«, fuhr Rebecca sie an.
    Susanna schreckte zurück, um gleich darauf mit den Schultern zu zucken. »Fällt dir etwas Besseres ein? Du hast doch gesehen, wie die Männer sind. Wenn du in London bleibst, werden sie dich und Elizabeth hereinlegen. Sieh es außerdem mal so: Lord Parkhurst wird dir

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