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Ein verfuehrerischer Handel

Titel: Ein verfuehrerischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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war, den sein Freund erwecken zu wollen schien - ganz besonders seinem Vater gegenüber, der, genau wie Justins verstorbener Erzeuger, sich weigerte, die Geburt seines ältesten Sohnes anzuerkennen. Mit Justins Hilfe hatte Clay das beachtliche Taschengeld und das Geld, das er beim Spiel verdient hatte, in ein kleines Vermögen verwandelt, über das er aber eisernes Stillschweigen bewahrte.
    Justins Blick ruhte auf dem Mädchen. Sie war wütend, ihre Lippen hatte sie zu einem schmalen Strich zusammengepresst; doch in ihrem Blick lag auch Schmerz, als würden Clays Worte ihr Pein bereiten.
    Keiner von ihnen sagte etwas. Clay malte mit den Kiefern, und Kitt sah ihn böse an.
    Endlich öffnete sich die Tür, und Ariel kam hereingestürmt. Sie lächelte strahlend, als sie ihre Freundin entdeckte, die vergnügt mit weit geöffneten Armen auf sie zulief.
    Die beiden Mädchen begrüßten sich glucksend und kichernd, beide wischten sich Freudentränen aus den Augen. »Ich freue mich so, dich zu sehen«, schniefte Ariel. »Woher hast du gewusst, dass ich hier bin?«
    Kassandra wiederholte die Geschichte, die Clay bereits Justin erzählt hatte; allerdings ließ sie aus, dass sie Knowles unter Druck gesetzt hatte und wahrscheinlich auch Barbara.
    »Ich nehme an, du hast meinen Ehemann bereits kennen gelernt«, meinte Ariel und vermied es, ihn anzusehen.
    Kassandra nickte ein wenig steif. »Ja.«
    »Und Mr. Harcourt?«
    Der böse Blick des Mädchens kehrte zurück. »Wir hatten bereits die Ehre.«
    Ariel fing Clays wütenden Blick auf, und Justin sah, dass ihre Gedanken angesichts der Feindseligkeit zwischen den beiden zu arbeiten begannen. Sie ignorierte Clays Empörung und Kitts Verachtung, streckte die Hand aus und packte ihre Freundin am Arm.
    »Gentlemen, wenn ihr nichts dagegen habt, werdet ihr uns sicher entschuldigen. Wir haben uns sehr lange nicht gesehen. Da gibt es eine ganze Menge zu erzählen!«
    Die beiden Herren stimmten mit einer höflichen Verbeugung zu, obwohl Justin bemerkte, dass Clay noch immer mit den Zähnen knirschte.
    Ariel schenkte Justin ein zögerndes Lächeln, dann strahlte sie Kassandra warm an. »Ich kann es kaum erwarten, alles über Italien zu hören«, sagte sie, als sie gemeinsam hinausstrebten.
    Kitt warf Justin noch einen letzten, forschenden Blick zu. »Und ich kann mir vorstellen, dass auch du mir eine ganze Menge zu berichten hast.«
    Justin bestätigte das wortlos. Er fragte sich, was Kassandra Wentworth wohl von einem Mann hielt, der dafür verantwortlich war, dass man ihre beste Freundin ins Gefängnis gebracht hatte.
    Die beiden saßen sich in dem kleinen, von der Sonne erwärmten Salon, von dem aus man in den Garten sehen konnte, gegenüber. Es war das Lieblingszimmer der früheren Lady Greville gewesen, gemäß Perkins. Mary Ross hatte sich immer in diesen bezaubernden Salon zurückgezogen, vielleicht, so dachte Ariel, als Zuflucht vor ihrem Ehemann, einem Mann, der öffentlich mit seinen Liebesaffären prahlte.
    Das Zimmer war in sanften Schattierungen von Gelb und Creme eingerichtet und weniger üppig möbliert als der Rest des Hauses. Es wurde von den Familienmitgliedern nur selten benutzt; doch seine feine Eleganz hatte es auch zu Ariels Lieblingsraum gemacht.
    »Nun, der Mann sieht wirklich ausgesprochen gut aus«, meinte Kitt und räkelte sich auf dem Sofa vor dem Kamin. »Nach allem, was ich von ihm gehört habe, stellte ich mir Greville als so eine Art Monster vor.«
    Ariels Hände zitterten, als sie die Teekanne aus Porzellan in die Hand nahm; eine plötzlich Szene stieg in ihr auf, wie Justin sie an jenem Morgen aus dem Haus gewiesen hatte. War er wirklich der fürsorgliche Ritter, der er so oft zu sein schien - oder der herzlose Schuft, der sie benutzt und dann ohne die geringsten Skrupel davongejagt hatte?
    Sie umfasste die Kanne fester und goss ihnen beiden Tee ein. »Justin hat eine schwierige Vergangenheit zu bewältigen. Er hat sich selbst Härte beigebracht, um zu überleben; aber ich kenne mittlerweile auch seine weichere Seite.« Sie stellte die Kanne wieder zurück auf den Servierwagen. »Er ist nicht leicht zu verstehen. Selbst ich bin mir noch nicht vollkommen sicher über sein Wesen.«
    »Aber warum hast du ihn dann geheiratet?«
    Ariel schüttelte den Kopf und fragte sich, wie sie das wohl erklären konnte, wo sie selbst noch am Rätseln war. Sie setzte sich neben Kitt und begann, ihr die Ereignisse zu schildern. Dabei sah sie, dass die Augen ihrer Freundin bei

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