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Ein verfuehrerischer Handel

Titel: Ein verfuehrerischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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sich jedoch mit den Jahren. Ariel hatte ihm einmal erzählt, dass Kitt Wentworth die einzige wirkliche Freundin war, die sie auf der ganzen Welt besaß -der einzige Mensch, dem sie vollkommen vertraute.
    Der Gedanke störte ihn. Ariel mochte seine Frau sein -aber sie hatte inzwischen auch das wenige Vertrauen verloren, dass sie je in ihn gesetzt hatte. Sie traute ihm nicht, würde es vielleicht nie wieder tun.
    »Ich nehme an, du hast bereits gegessen«, wandte er sich an Clay und dachte, dass er besser etwas essen sollte, obwohl er eigentlich gar keinen Hunger hatte.
    »Das habe ich - aber schon vor Stunden!«
    Justin fand, dass er mindestens eine Tasse starken, schwarzen Kaffee gebrauchen konnte; deshalb öffnete er die Tür, und ein rothaariger Wirbelwind sauste an ihm vorbei in das Zimmer. Kitt Wentworth, so stellte er fest, war klein und bezaubernd, mit strahlend grünen Augen, einer hellen Haut und, wie es schien, einer üppigen Figur. Sie starrte Clay an - oder eher starrte sie an ihm vorbei - und suchte in dem Raum nach Ariel. Enttäuscht, sie nicht anzutreffen, wandte sie ihre Aufmerksamkeit Justin zu.
    »Lord Greville, denke ich ...«
    »Das ist richtig, und Ihr seid Lady Kassandra Wentworth, wie ich hörte.«
    »Die bin ich.« Sie starrte zu ihm auf. »Wo ist sie? Was habt Ihr mit ihr gemacht?«
    Justin hätte ihr verraten können, dass er die intimsten Dinge getan hatte, die man sich vorstellen konnte, und dass er sich schmerzlich danach sehnte, sie zu wiederholen. Doch mit äußerster Selbstkontrolle hielt er sich zurück. »Meine Frau ruht noch.« Er konnte es sich aber nicht verkneifen hinzuzufügen: »Immerhin war gestern ihre Hochzeitsnacht.«
    Rote Flecken erschienen auf Kitts Wangen, doch sie wandte den Blick nicht ab. »Ich würde sie gern sehen! Weil ich selbst feststellen möchte, ob es ihr gut geht!«
    Ein Anflug von Ärger stieg in ihm auf. »Ich versichere
    Euch, meine Frau befindet sich bei bester Gesundheit. Und wenn Ihr jetzt Euer Temperament ein wenig zügeln würdet, werde ich dafür sorgen, dass jemand sie weckt - dann könnt Ihr Euch selbst von ihrem Wohlsein überzeugen.«
    Sie betrachtete ihn einen Augenblick, dann nickte sie kurz. Justin trat in den Flur und befahl dem Butler, Silvie zu informieren, dass Lady Kassandra angekommen sei und unten wartete; anschließend ging er zurück in den Salon.
    Er traf auf eisiges Schweigen. Clay stand steif da, Kitt hatte kampflustig das Kinn vorgeschoben.
    »Ich habe meine Pflichten als Gastgeber vernachlässigt«, erklärte Justin verbindlich, als er die feindselige Haltung seiner beiden schlecht gelaunten Gäste bemerkte und sich über den Grund dafür wunderte. »Es ist wohl angebracht, dass ich euch einander vorstelle. Lady Kassandra, darf ich Euch meinen guten Freund ...«
    »Es ist nicht nötig, dass Ihr uns einander vorstellt«, erklärte sie kühl. »Mr. Harcourt und ich sind einander bereits begegnet.«
    Justin lüftete die Brauen. »Ist das so?« Sehr interessant, dass Clay das nicht erwähnt hatte.
    Sein Freund erntete von Kassandra einen missbilligenden Blick. »Mr. Harcourt war am letzten Dienstagabend zum Essen in unser Stadthaus eingeladen.« Sie bedachte ihn mit einem verächtlichen Lächeln. »Später habe ich festgestellt, dass mein Vater wirklich mit dem Gedanken spielte, uns miteinander zu verkuppeln. Natürlich habe ich dieser lächerlichen Idee sofort ein Ende gesetzt.«
    »Wirklich?«, fragte Clay gedehnt, und sein Gesicht hatte einen gefährlichen Ausdruck angenommen. »Das entspricht allerdings nicht meinem persönlichen Eindruck. Ganz besonders nicht, weil mein abtrünniger Erzeuger, Seine Ehren der Herzog von Rathmore, wiederholt erwähnte, wie glücklich ich mich schätzen dürfte, wenn ich einverstanden wäre, Euren Vater von Euch zu erlösen.«
    Kassandra wirbelte zu ihm herum. »Wie bitte?«
    »Der Herzog und der Vicomte scheinen das als eine geschäftliche Vereinigung anzusehen, da sie zusammen in eine ganze Anzahl finanzieller Transaktionen verwickelt sind.«
    »Ihr lügt!«
    »Angeblich soll es noch andere Vorteile bieten. Jetzt, wo er wieder verheiratet ist, möchte Euer Vater seine verwöhnte, impertinente jüngere Tochter loswerden, während der meine es als eine Gelegenheit ansieht, seinen wertlosen Sohn zu retten.«
    Es wurde ganz still im Raum, man hörte nur noch Kassandras schnellen Atem. Wertlos hatte Clay sich selbst genannt. Wohl kaum das richtige Wort für Clay, dachte Justin, obwohl das der Eindruck

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