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Ein verfuehrerischer Handel

Titel: Ein verfuehrerischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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bewegte Justin sich, wie ein Panter sprang er vom Bett und ans Fenster. Ein Blitz beleuchtete seinen nackten Körper, die langen, glatten Muskeln in seinen Beinen, die Sehnen auf seinem flachen Bauch. »Zeit ... ja! Wir sind jetzt verheiratet und haben all die Zeit, die wir brauchen.«
    Er stand Augenblicke am Fenster, Augenblicke, die wie Stunden schienen; dann wandte er sich um und kam leise zurück. Behutsam nahm er sie in die Arme und küsste sie zärtlich, doch streichelte er sie nicht mehr und wurde auch nicht mehr intim.

21
    Das Wetter blieb unfreundlich, die Straßen waren viel zu schlammig, um zu reisen; dennoch wagten der Vikar und seine Frau die ungemütliche Fahrt zurück zu ihrem Pfarrhaus im Dorf.
    Erschöpft und etwas deprimiert vom Verlauf seiner Hochzeitsnacht stieg Justin die Treppe hinunter. Im Orientalischen Salon stolperte er über Clay, der wesentlich ausgeschlafener aussah als er selbst.
    »Nun, wie ich sehe, hast du die Nacht überstanden«, meinte Clay und grinste ihn an; er lümmelte in einem Sessel vor dem Kamin, eine Zeitung lag auf der Armlehne. »Wie fühlt es sich an, ein verheirateter Mann zu sein?«
    Justin warf ihm einen düsteren Blick zu. »Um dir die Wahrheit zu sagen, ich bin mir da nicht so ganz sicher.«
    Clay zog eine Braue hoch. »Schon jetzt Misstöne im Paradies?«
    »Ich hätte nicht mit ihr schlafen sollen. Nach allem, was geschehen ist, war das einfach zu früh.«
    Clay stand von seinem Sessel auf und kam auf ihn zu, neben einer Zinnober-Vase blieb er stehen. »Vielleicht hast du Recht. Alles ging so Hals über Kopf, dass Ariel wahrscheinlich ein wenig verwirrt ist. Doch bei ihrer Klugheit wird es nicht lange dauern, bis sie alles begriffen hat.« Clay nahm die Vase in die Hand und betrachtete die kunstvollen Verzierungen. »Übrigens«, meinte er nebenbei - doch Justin glaubte, eine schwache Anspannung in seinen Schultern zu erkennen - »eine Freundin deiner Frau ist heute Morgen eingetroffen. Kassandra Wentworth. Offensichtlich hat sie gerade eine Reise auf dem Kontinent hinter sich. Ich glaube, du kennst ihren Vater.«
    »Lady Kassandra ist hier?«
    Clay nickte. »Seit einer halben Stunde.«
    »Ich kenne Lord Stockton. Wir hatten geschäftlich miteinander zu tun.« Er kannte den Vicomte wirklich, Kassandra Wentworths’ Vater. Bei einer Gelegenheit hatte der Vicomte sogar seiner Verärgerung über seine ungebärdige Tochter Ausdruck verliehen, während er gleichzeitig ihre Schönheit gepriesen und Justin erklärt hatte, dass sie bald in einem Alter sein würde, in dem sie heiraten sollte.
    Justin war nicht so sicher gewesen, ob der Mann ihn um Rat gebeten oder gehofft hatte, in Justin das Interesse an einer Verbindung zwischen ihm und seiner Tochter zu wecken.
    »Ich kenne dieses Mädchen noch nicht«, meinte er. »Aber Ariel spricht oft von ihr. Woher hat sie gewusst, dass wir hier sind?«
    »Laut Auskunft deiner Schwester hat Kassandra in der Zeitung eine Notiz gelesen, dass der Graf von Greville hei-ratet. Ich nehme an, dass sie schon zuvor mit Ariel über eine Verbindung zwischen euch beiden gesprochen hatte. Miss Wentworth hat ganz einfach die Bruchstücke dessen, was sie wusste, zusammengesetzt, ist zu deinem Haus in der Brook Street gefahren und hat deinen Butler beschwatzt, ihr zu verraten, wohin du gereist bist.«
    Justin war neugierig geworden. Knowles ließ sich normalerweise nicht so leicht einschüchtern, und schon gar nicht von einem jungen Mädchen. »Wo ist sie jetzt?«
    »Oben, in dem Zimmer, das deine Schwester ihr brummig überlassen hat. Barbara war nicht gerade begeistert, noch einen Hausgast zu haben - aber Kassandra hat ein gewisses Auftreten.« Ein Lächeln, das ein wenig amüsiert zu sein schien, umspielte seine Lippen. »Sie ist ein recht entschlossenes kleines Ding!«
    Auch Justin kräuselte die Mundwinkel. »In diesem Fall werde ich wohl besser meine Frau rufen. Ariel mag dieses Mädchen wirklich sehr. Sie wird sich freuen, wenn sie erfährt, dass sie hier ist.« Trotzdem waren sie nicht immer Freundinnen gewesen, erinnerte er sich und dachte an eine Stelle in einem von Ariels Briefen.
    Heute ist ein neues Mädchen in der Schule angekommen. Sie heißt Kassandra Wentworth, ist die jüngste Tochter eines Vicomte, reich und schrecklich verwöhnt. Ich schwöre, sie trägt die Nase so hoch, dass sie meiner Meinung nach damit Fliegen fangen könnte. Ich mag sie nicht sehr, und sie scheint auch mich nicht zu mögen.
    Diese Einstellung änderte

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