Ein verfuehrerischer Handel
Nicht, wenn sie es nicht auch wollte. Inzwischen kannte sie ihn so gut, um zu wissen, dass sie ihm vertrauen konnte.
»Verlangst du wirklich so sehr nach mir, Justin?«
Seine Kinnmuskeln spannten sich an. Ein Ausdruck, der heiß und voller Sehnsucht war, huschte über sein Gesicht. »Das weißt du doch.«
»Dann liebe mich! Jetzt. Heute Abend.«
Einen Augenblick lang wurden die Pupillen seiner Augen größer, dann schüttelte er langsam den Kopf. »Du weißt nicht, was du sagst.«
Sie streckte die Hände nach ihm aus, legte sie auf seinen Oberkörper. »Du irrst dich, Justin. Ich weiß es genau.« Und erst jetzt begriff sie, was sie dazu getrieben hatte, zu ihm zu gehen; auf einmal erkannte sie das Risiko und auch seine Unausweichlichkeit. »Du hast meine Schulden als getilgt erklärt und mir meine Freiheit zurückgegeben. Du hast es mir ermöglicht, meine eigene Wahl zu treffen, meine eigenen Entscheidungen zu fällen. Ich wähle das, was wir beide wollen.«
Justin starrte sie an, als sei sie eine Erscheinung - sein Blick war besorgt und eindringlich. »Du kannst das nicht wirklich meinen. Du hast dich dagegen gewehrt, seit dem Tag, an dem wir uns kennen lernten.«
»Ich will es mehr als je etwas in meinem Leben. Liebe mich, Justin ... bitte!« Lange, beunruhigende Sekunden vergingen, dann durchrann ihn ein Schauder. Er streckte die Hände aus, legte sie um ihre Taille und zog sie in seine Arme.
Sein Oberkörper war noch feucht vom Regen. Sie spürte, wie sein Herz raste. Die Nässe seiner Hose drang durch ihren Morgenmantel, doch das kümmerte Ariel nicht. Irgendwann in den langen Stunden des Abends war alles überdeutlich für sie geworden. Von diesem Augenblick an würde sie der Stimme ihres Herzens folgen, ganz gleich, wohin es sie führen oder was es sie kosten würde.
Justin sah in ihr Gesicht, er musterte sie prüfend, schaute ihr in die Augen, wie um ihre Seele zu untersuchen. Dann senkte er den Kopf und küsste sie - es war der herrlichste, schmerzlich zärtlichste Kuss, den sie je erlebt hatte. Ein Kuss, der all die Dinge sagte, nach denen sie sich sehnte und die sie wahrscheinlich niemals von ihm hören würde. Ariel erwiderte seinen Kuss mit all der Liebe, die sie gerade erst entdeckt hatte, und, lieber Gott, es fühlte sich so richtig an, so gut. Kleine, sanfte Küsse drückte sie in seine Mundwinkel, an seinen Hals, und auf seine nackten Schultern - unter denen er erzitterte.
Justin holte tief Luft, dann nahm er sanft ihr Kinn in die Hand und zwang sie, ihn anzusehen. »Ariel, bist du dir ganz sicher?«
Absolut, dachte sie. Ich liebe dich. Aber sie sprach diese Worte nicht aus. Er konnte ja nicht wissen, wie er mit dieser Art von Gefühlen umgehen sollte - noch nicht. Sie hatte gerade erst selbst gelernt, sie zu akzeptieren. »Es ist richtig so, Justin!«
Sie legte die Arme um seinen Hals und vergrub die Finger in seinem feuchten schwarzen Haar; dann zog sie seinen Kopf zu sich hinunter und küsste seinen harten Mund, bis er ganz weich wurde, atmete tief seinen männlichen Duft ein. Justin küsste sie voller Leidenschaft, als könne er nicht genug von ihr bekommen; sein warmer Atem vermischte sich mit dem ihren, ihre Lippen waren feucht. Ariel schwankte und stellte voller Verwunderung fest, wie perfekt ihre Körper zueinander passten - sein harter, beschützender Brustkorb lockte sie.
Jetzt hob er sie hoch, trat durch die Tür in sein Schlafzimmer und legte sie auf das große Bett, von dem er die seidene Tagesdecke gezogen hatte. Er griff nach dem Band, mit dem ihr Morgenmantel am Hals geschlossen war, und zog ihn ihr über die Schultern. Eine heiße Röte der Verlegenheit stieg in ihre Wangen; doch versuchte sie nicht, sich zu bedecken. Nicht, als sie das anerkennende Aufblitzen in seinen Augen sah, die wie silberne Feuer leuchteten. Er entfernte das Band aus ihrem Haar, das den Zopf zusammengehalten hatte; dann fuhr er mit den Fingern hindurch und breitete das Haar auf dem Kissen aus.
»Du bist wunderschön«, flüsterte er mit rauer Stimme. »Noch viel bezaubernder, als ich es mir vorgestellt habe.« Er fuhr mit einem Finger über ihr Kinn, dann hinunter über ihren Hals und ihre Schultern, immer tiefer, über die rosigen Spitzen ihres Busens, und eine beglückende Wärme hüllte Ariel ein. Justin senkte den Kopf und küsste sie ausgiebig; dabei umfasste er eine Brust, streichelte die rosige Spitze, bis sie prickelte.
Er verließ sie gerade lange genug, um die Lampe auf seiner Kommode
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