Ein verfuehrerischer Handel
Heiß stieg es in ihr auf, wie ein wildes Feuer rann es durch ihr Blut. Sie klammerte sich an ihn, ihre Fingernägel krallten sich in seine Schultern, ihr Körper hob sich ihm entgegen. Härter, tiefer, schneller, der Rhythmus der Ekstase raubte ihr den Verstand und versprach ihr so viel ... alles ...
Ihr Körper spannte sich an, schloss sich fester um seine Härte. Glühende Hitze durchzuckte sie, im gleichen Augenblick, als auch draußen vor dem Fenster ein weißer Blitz aufzuckte; dann erging es ihr wie den Regentropfen, die gegen die Fensterscheiben prasselten.
»Justin ...!« Mit aller Kraft klammerte sie sich an ihn, wagte es nicht, ihn loszulassen, weil sie sonst vergehen müsste. Sie fühlte, wie sich sein Körper anspannte, fühlte, wie etwas Heißes, Feuchtes in ihren Leib rann. Mit einem Aufstöhnen sank er in ihren Armen zusammen.
Lange lagen sie so beieinander, lauschten dem Gewitter draußen und dem rhythmischen Schlagen ihrer Herzen.
Es war richtig, zu ihm zu gehen, dachte sie. Nichts Verbotenes könnte so vollkommen sein!
Justin küsste sie inbrünstig. Er schob sich von ihr, legte sich neben sie und zog sie in seine Arme. »Es hat doch nicht zu sehr wehgetan?«
Ariel lächelte in der Dunkelheit. »Es war wundervoll.«
Sie ahnte, dass sich seine Mundwinkel hochzogen. »Das finde ich auch.«
»Hast du es dir ungefähr so vorgestellt?«
»Ungefähr - trotzdem war es tausend Mal besser!«
Sie räkelte sich und stimmte ihm insgeheim zu. Eigentlich wollte sie jetzt schlafen; doch neben ihm zu liegen, mit dem Kopf an seiner Schulter und ihrer Hand auf seinem Oberkörper, spürte sie, wie sich seine Muskeln bewegten, wenn er atmete. Sie fuhr mit der Hand über seine Rippen, glitt die Konturen entlang und erneut stieg Hitze in ihr auf.
»Du spielst mit dem Feuer, kleines Mädchen!«
Es lag ein Schalk in seiner Stimme, etwas, das sie noch nie zuvor gehört hatte, und es erregte sie. Kühn fuhr sie mit der Fingerspitze um seine Brustwarze. »Wirklich?«
Justin hielt ihr Handgelenk fest, zog es über seinen Bauch und schloss dann ihre Finger um sein Glied, das schon wieder hart war und unter ihren Fingern pulsierte.
»Oje!«
Sie hörte, wie er kicherte, das Geräusch gefiel ihr. Sie begann, seine Größe zu untersuchen, seine Länge, und fand, dass er genauso hart und groß war, wie er sich in ihr angefühlt hatte.
»Ich habe dich gewarnt«, brachte er krächzend heraus.
»Das hast du«, bestätigte sie, doch hörte sie nicht auf, ihn zu berühren. Dabei verspürte sie die gleiche heiße Ruhelosigkeit, die sie soeben gefühlt hatte, als er sie liebte. Doch jetzt wusste sie, dass sie ihn in sich haben wollte.
Ariel keuchte auf, als er sich über sie schob, ihre Schenkel auseinander drängte und mit einer einzigen schnellen Bewegung in sie stieß. »Das hättest du nicht tun sollen«, murmelte er. »Jetzt wirst du dich verbrennen.« Er senkte den Kopf und küsste sie.
Ariel erwiderte seinen Kuss, insgeheim frohlockte sie. Morgen war ihr neunzehnter Geburtstag. Als Kind hatte man sie gelehrt, sich vom Feuer fern zu halten. - heute Nacht hatte sie jedoch nichts dagegen, sich zu verbrennen.
13
Morgen ist mein Geburtstag. Ich werde sechzehn Jahre alt sein, obwohl ich mich in gewissen Dingen schon viel älter fühle. Die Eltern der anderen Mädchen schicken ihnen zur Feier Geschenke; aber wenn ich die Wahl hätte, würde ich lieber ein Picknick veranstalten oder vielleicht eine hübsche Reise irgendwohin machen. Ich habe es schon immer gemocht, neue Orte kennen zu lernen, obwohl ich nur sehr selten die Möglichkeit dazu hatte. Ich kann es kaum erwarten, London zu sehen. Bestimmt werde ich die Stadt lieben. Sie muss wirklich berauschend sein.
Justin stieg treppab, und verzog seinen Mund ein wenig bei der Erinnerung an Ariels Brief. Das fragliche Datum war der 27. Oktober. Er erinnerte sich ganz deutlich daran, weil er dafür gesorgt hatte, dass sie danach stets ein Geschenk an diesem Tag erhielt: einen hübschen, blauen Kaschmirschal mit Fransen im ersten Jahr, ein paar feine Chevreau-Handschuhe im nächsten. Er konnte sie damals nicht mit auf die Reise nehmen, die sie sich gewünscht hatte - doch heute hatte er die Absicht, das zu ändern.
Die Freude, die ihn erfüllte, steigerte sich noch, als er an diese Nacht der Liebe dachte. Ariel war all das gewesen, was er sich vorgestellt hatte und noch viel mehr - ihre unschuldige Leidenschaft war verlockender als die Künste der erfahrensten Kurtisane.
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