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Ein verfuehrerischer Handel

Titel: Ein verfuehrerischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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schickst mich weg?«
    »Betrachte es eher als eine Art Ende deiner Beschäftigung!«
    Sie sah ihn entsetzt an. »Aber was ist mit... mit dem, was wir gerade getan haben?«
    »Ich habe dich nicht rufen lassen, um mit dir hier Geschlechtsverkehr zu haben - aber es ist doch eine recht nette Erinnerung zum Abschied, findest du nicht auch?«
    Ein ersticktes Keuchen drang aus ihrem Mund. Ariel wurde kreidebleich, sie griff nach der Tischkante, um sich festzuhalten. »Du sagst mir, dass es zwischen uns aus ist? Du sagst, dass du mich ... dass du mich nicht länger willst?«
    Er zuckte die Schultern. »Du bist ein nettes kleines Ding. Mit dir zu schlafen war nicht unbedingt eine Last. Es gibt da ganz einfach nur jemanden, den ich momentan lieber hätte.«
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Große, glänzende Tränen begannen über ihre Wangen zu rinnen. In der Vergangenheit hätte dieser Anblick ihn gepeinigt. Doch jetzt nicht mehr.
    Mit zitternder Hand wischte Ariel sich das Gesicht trocken und hob das Kinn. »Ich muss eine Unterkunft finden. Gib mir einen Tag Zeit oder zwei ...«
    »Es wäre besser, wenn du auf der Stelle gehen würdest.«
    Er griff in die Tasche seiner Weste, holte eine einzelne Goldguinee heraus und drückte ihr diese in die Hand. »Das sollte dir für eine Weile reichen - lange genug, um einen neuen Beschützer zu finden.« Da Marlin schon wartete, würde es überhaupt keine Verzögerung geben.
    Der Gedanke, dass sie zu ihm zog, ließ seine Galle hochsteigen. Justin biss die Zähne so fest zusammen, dass sich ein Muskel in seiner Wange verkrampfte.
    Ariels Finger schlossen sich um die Münze, und sie hob den Blick zu seinem Gesicht. »Ich hatte doch Recht mit meinem ersten Eindruck von dir«, murmelte sie. »Du bist boshaft und grausam. Du bist der herzloseste Mann, den ich je getroffen habe. Wie konnte ich nur ein solcher Dummkopf sein?«
    Dazu sagte Justin nichts; er sah nur, wie sie das Kinn hob, die Schultern reckte und mit ruhiger Würde den Raum verließ.
    Wenn irgendjemand ein Dummkopf war, so er! Aber das würde ihm nie wieder passieren. Er dachte an den wunderschönen Ring, den er gekauft hatte, an das Leben, das er sich mit Ariel ausgemalt hatte - und verspürte wieder den scharfen, stechenden Schmerz in seiner Brust. Dieser verhärtete sich zu einer neuerlichen Eisschicht, die alle anderen Gefühle blockierte; indessen entschwand sie seinen Augen.
    Ariel kämpfte mit den Tränen; sie war ganz benommen vor Schock und Schmerz, als sie die Tür des Schrankes in ihrem Schlafzimmer schloss und all die teuren Kleidungsstücke zurückließ, mit denen Greville sie ausgestattet hatte. Nur ein paar Dinge hatte sie zusammengepackt, die sie brauchen würde; sie hatte sich von einer völlig aufgelösten Silvie verabschiedet, ihren kleinen Koffer genommen und das Haus verlassen.
    Als sie schließlich auf der Straße stand, flossen die Tränen, gegen die sie bisher angekämpft hatte, mit aller Macht; sie verschleierten ihr den Blick, bis sie kaum noch etwas sah.
    Herr im Himmel, wie konnte er nur? Ein bitteres Aufschluchzen kam aus ihrem Mund. Sie hatte geglaubt, ihn zu kennen, hatte ihm vertraut ... hatte sich in ihn verliebt.
    Aber den kalten, abweisenden, rücksichtslosen Chauvinisten kannte sie nicht, dem sie vorhin in seinem Arbeitszimmer begegnet war. Das war ein Mann, der sie benutzt hatte, um seine augenblickliche Lust zu stillen und sie dann wie einen ausgetretenen Schuh beiseite zu werfen.
    Oh, lieber Gott! Ariel schlang die Arme um sich und sank leise aufstöhnend zusammen. In all den Jahren, in denen ihr Vater sie misshandelt hatte, hatte sie niemals eine solche Pein gefühlt wie jetzt, niemals eine solche Qual erlebt, solch unerträgliches Leid. Nie hatte sie sich so vollkommen verloren gefühlt, so ohne jegliche Zukunft. Sie wusste nicht, wohin sie gehen sollte, besaß nur das wenige Geld, das er ihr gegeben hatte und war absolut ratlos. Höchstens ihre einzige Freundin hätte sie um Hilfe bitten können - Kassandra Wentworth -, und Kitt war irgendwo in Italien, Hunderte von Meilen entfernt. Vormals hätte sie vielleicht Phillip aufgesucht; aber nach der jüngsten Begegnung war sie klüger.
    Phillip - genau wie Justin, grob und gefühllos! Lügnerisch und ein Betrüger. Vielleicht kam der Hass, der zwischen den beiden Männern schwelte, ja daher, dass sie einander so ähnelten.
    Sie schwankte unsicher, ihr Herz tat ihr weh, die Augen standen voller Tränen. Ariel stolperte und wäre

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