Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein verführerischer Pakt

Ein verführerischer Pakt

Titel: Ein verführerischer Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
Vom Netzwerk:
werde Mutter fragen, ob sie vielleicht mit will."
    "Sie schläft."
    "Ist sie krank?" Wie angewurzelt blieb der Junge stehen, seine Stimme war in ein erschrockenes Flüstern übergegangen.
    "Aber nein, sie ist einfach nur erschöpft nach dem langen Ritt und dem Eintreffen Ihrer Besucher."
    "Dann sollte ich sie lieber nicht allein lassen." Beau war sichtlich hin und her gerissen zwischen dem Wunsch auszureiten und dem Bedürfnis, sie zu beschützen. Wie viel wusste der Junge von dem, was hier vor sich ging?
    "Sie ist in ihrem Zimmer bestens aufgehoben. Und sie hat die Tür abgeschlossen, damit niemand sie stört", versicherte Guy. "Außerdem müssen wir nicht ewig unterwegs sein."
    Der Junge atmete tief durch und nickte. "Also gut." Er setzte die Reitkappe auf und verließ das Kinderzimmer.
    Guy folgte ihm. Er war nicht gerade begeistert, nach der langen Nacht schon wieder aufs Pferd zu müssen, doch er wollte Klarheit darüber gewinnen, wie er und der Junge miteinander auskommen würden. Das während einer Unternehmung zu tun, die dem Kind Spaß machte, erschien ihm als ideale Gelegenheit.
    Nachdem Beaus Pony und eine Stute für Guy gesattelt worden waren, preschten sie im Galopp hinaus aufs offene Feld. Lily hatte Recht gehabt. Der Junge war ein geborener Reiter.
    Erst als die Pferde langsam müde wurden, machten sie Halt an einem kleinen Bach und saßen ab. "Es ist wunderschön hier", bemerkte Guy.
    "Es gehört mir. Alles", sagte Beau. Eine Warnung?
    "Glückspilz. Das ist eine blühende Landschaft."
    "Sie werden den Besitz nicht erhalten, auch wenn Sie mit meiner Mutter verheiratet sind."
    Tatsächlich eine Warnung. "Ich habe bereits ein Anwesen, vielen Dank. Es grenzt an das von Ihnen", teilte Guy dem Jungen mit und zeigte in Richtung Edgefield, "dort drüben, gleich hinter diesen Bäumen."
    "Warum haben Sie sie dann geheiratet?"
    Guy zupfte einen langen Grashalm aus. "Sie ist eine schöne, bewundernswerte Frau. Ich habe geschworen, mich um sie zu kümmern und sie zu beschützen."
    "Ich bin ihr Sohn. Ich werde sie beschützen!" widersprach Beau.
    Guy zuckte die Achseln. "Sie können also gut mit Ihren Fäusten umgehen? Und gegebenenfalls mit Waffen? Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, Bradshaw, ich dachte mir nur, ich könnte Sie ein wenig unterstützen, bis Sie größer sind."
    "Größer?" schnaubte der Junge. "Stärker und älter, meinen Sie wohl."
    Guy nickte und zerpflückte den Grashalm in kleine Stücke. "Ja, das auch. Und während Sie heranwachsen, werde ich Ihnen alles beibringen, was ich weiß, wenn Sie möchten."
    Beau machte ein nachdenkliches Gesicht. "Und was wissen Sie?"
    Guy warf die Grasteile fort und wischte sich die Hände an seinen Breeches ab. "Wie man das, was einem gehört, verteidigt. Alles, was ein Mann braucht, um sich, seinen Besitz, seine Leute und seinen guten Namen zu schützen. Interessiert?"
    Zumindest nahm sich der Junge Zeit, sein Angebot zu überdenken. Dann sah er Guy unerschrocken wie ein Erwachsener in die Augen. "Ja, aber Sie müssen mir versprechen, dass ich Sie nicht 'Vater' nennen soll."
    Guy riss in gespieltem Entsetzen die Augen auf. "Warum sollte ich das verlangen? Den Erzählungen Ihrer Mutter entnehme ich, dass Sie bereits einen wunderbaren Vater gehabt haben. Nein, ich stelle mir eher vor, dass wir gute Kameraden werden. Ich hatte noch nie einen Freund in Ihrem Alter, nicht einmal, als ich tatsächlich so alt war wie Sie."
    "Ich auch nicht", gab Beau zu. "Dann haben Sie auch nicht vor, mich auf eine Schule zu schicken? Ich bin jetzt sieben."
    "Sie fortschicken?" wiederholte Guy und presste die Hand gegen seine Brust, als sei er vollkommen entsetzt. Und das war er wirklich. "Bestimmt nicht, selbst wenn Sie darauf bestehen würden!"
    "Großmutter hat gesagt, Sie würden das tun. Heute Morgen, als sie ins Kinderzimmer kam. Sie meinte, Sie würden mich so schnell wie möglich abschieben."
    Also hatte die alte Hexe bereits begonnen, den Jungen gegen ihn aufzuhetzen. "Ich gebe Ihnen mein Wort darauf – so etwas wird nicht geschehen. Sie werden hier gebraucht. Wollen wir das mit einem Handschlag besiegeln?"
    "Wenn Sie möchten, Duquesne." Sie gaben sich feierlich die Hand.
    "Da wir uns nun einig sind, würde ich vorschlagen, dass wir uns duzen. Ich heiße Guy", bot er vorsichtig an.
    Der Junge nickte ernsthaft. "Gern, und ich bin Beau. Und jetzt müssen … musst du mir beibringen, wie man schießt!"
    Guy zuckte zusammen. "Deiner Mutter würde das ganz und gar nicht

Weitere Kostenlose Bücher