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Ein verführerischer Pakt

Ein verführerischer Pakt

Titel: Ein verführerischer Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
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Einbruch der Dunkelheit, auf sie warten würden …
    "Hier versteckst du dich also!"
    Vor Schreck ließ Lily den gerüschten Petticoat fallen, den sie gerade zusammenfalten wollte. "Großer Gott, Guy! Kündige dich beim nächsten Mal doch bitte vorher an!"
    Lachend schlenderte er ins Zimmer. "Sieh an, ganz die brave Hausfrau! Ich dachte, du hättest wenigstens eine Zofe, die deine Wäsche sortiert!"
    "Die habe ich auch, aber ich wollte nur Platz für deine Kleidung machen und meine Trauersachen wegschließen."
    "Stimmt, du hast gerade erst wieder angefangen, Farben zu tragen." Er ließ sich auf das Bett fallen und hob den blassblauen Unterrock mit dem handgeklöppelten Spitzenbesatz auf. "Machst du solche Handarbeiten?"
    "Liebe Güte, nein. Ich habe für so etwas keinerlei Geduld." Und auch keine Mutter, die mir das hätte beibringen können, dachte sie traurig. "Aber ich male ein wenig, also bin ich, was bestimmte Fertigkeiten mit den Händen angeht, nicht gänzlich unbegabt. Und ich spiele auch recht gut."
    Da war es wieder, dieses durchtriebene Schmunzeln, das ihr Herz immer wieder höher schlagen ließ. "Das tust du allerdings."
    Verlegen über diese möglicherweise schlüpfrige Anspielung fuhr sie fort, Wäsche zusammenzulegen. "Ich weiß gar nicht, was du meinst. Du hast mich doch noch niemals spielen hören."
    Er strich beinahe liebkosend über das duftige Kleidungsstück. "Lass mich raten. Geige?"
    "Wohl kaum." Sie hielt ein Mieder hoch. Als ihr plötzlich bewusst wurde, wie intim dieses Tun in Gegenwart eines Mannes war, legte sie es hastig zusammen und verstaute es in einer Schublade.
    Guy stieß prompt einen leisen, bewundernden Pfiff aus. "Oboe?"
    Lily lachte. "Du weißt genau, dass es das Klavier ist. Schließlich ist es das einzige Instrument hier im Haus. Und ich wette, du hast dich bereits gründlich umgesehen."
    Er tat tödlich beleidigt. "Glaubst du wirklich, ich wäre so dreist, hier herumzuschnüffeln?"
    Sie neigte den Kopf zur Seite und sah ihn an. "Ich an deiner Stelle hätte es jedenfalls getan."
    Seufzend ließ er sich nach hinten auf das Bett fallen und breitete weit die Arme aus. Durchaus ein verlockender Anblick, fand Lily. "Gott sei's gedankt. Ich habe eine Ehefrau, die mich versteht." Er hob kurz den Kopf. "Eigentlich schlagen wir uns bis jetzt ziemlich gut, findest du nicht auch?"
    Lily lächelte und genoss diesen Moment trauter Zweisamkeit. Die Versuchung war groß, sich neben ihn zu legen, aber da das am helllichten Nachmittag natürlich nicht infrage kam, wandte sie sich ab. "Ja, es sieht ganz so aus."
    Er richtete sich auf und strich glättend über sein Jackett. "So, jetzt werde ich dich wieder deinen Aufgaben überlassen und mich um meine kümmern." Er erhob sich vom Bett, ging geradewegs auf sie zu, und ehe sie sich's versah, nahm er ihren Kopf zwischen die Hände und küsste sie stürmisch. Genauso schnell gab er sie wieder frei, verließ das Zimmer und ließ sie atemlos und aufgewühlt zurück.
    Dieser unmögliche Mann. Mit bebenden Fingern berührte sie ihre Lippen. Tat er denn nie das, was man erwartete?
     
    Den restlichen Nachmittag erledigte Guy alle möglichen Dinge, nur um Lily aus dem Weg gehen zu können. Dafür gab es einen Grund. Vorhin hätte er sich beinahe nicht mehr zurückhalten können. Und sie hätte ihn bereitwillig gewähren lassen, dessen war er sich sicher. Dann hätte sie wieder so dagelegen wie schon einmal und alles über sich ergehen lassen. Das war für ihn aber nicht genug. Er konnte das passive Verhalten kaum noch ertragen, das sie auf Sylvana Hall an den Tag legte.
    Vielleicht lag das an der allgegenwärtigen Erinnerung an Bradshaw. In London und auf dem Weg hierher hatte sie jegliche Zurückhaltung fallen lassen. Die Tatsache, dass sie Männerkleidung getragen hatte – obwohl Guy sie deswegen ausgelacht hatte –, war möglicherweise ausschlaggebend dafür gewesen. Wenn das wirklich der Fall war, dann sollte er ihr am besten neue Breeches besorgen – und zwar so schnell wie möglich.
    Doch Lilys freundliche Sanftheit hatte ihren ganz eigenen Reiz. Wenn sie nur ihrem leidenschaftlichen Naturell etwas freieren Lauf lassen würde, dann wäre sie bestimmt glücklicher. Er auf jeden Fall. Selbst wenn ihn dieses Warten fast umbrachte – eines Tages würde er Lily zeigen, welche Freuden sie einander schenken konnten.
    Je länger er mit ihr flirtete und das nächste Mal hinauszögerte, desto williger würde sie ihm entgegenkommen und dann wohl auch ihre

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