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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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eine Hand auf den Arm und erwiderte seinen Blick.
    »Wir werden es schaffen.«
    Ihr »wir« schloss ihn ein; das verrieten ihre Augen, ihr Lächeln.
    Seine Miene wurde weicher. Er zögerte, dann beugte er den Kopf. Umfing ihr Gesicht mit einer Hand und küsste sie - kurz, aber … die Verbindung zwischen ihnen war inzwischen so stark, dass selbst die flüchtige Zärtlichkeit Bände sprach.
    Er hob den Kopf wieder und machte einen Schritt nach hinten, hob grüßend eine Hand.
    » Au revoir. «

    Tony kehrte in die Upper Brook Street zurück und fand Nachrichten von Jack Hendon und Gervase Tregarth vor. Beide gingen davon aus, bis Mittag Neuigkeiten für ihn zu haben; Gervase schlug vor, sich mit ihm im Bastion Club zu treffen. Tony setzte sich an seinen Schreibtisch und schrieb Jack ein paar Anweisungen und eine kurze Erläuterung - genug, um seinen Appetit zu wecken.
    Danach ging er im Geiste durch, was sie bislang alles entdeckt und erfahren hatten. Der nächste Zug der Gegenseite stand eindeutig unmittelbar bevor. Warum sonst wurde belastendes Material in Alicias Haus versteckt, wenn nicht geplant war, es dort bald zu finden? Wie und durch wen und wann genau, das konnte er nur ahnen, aber er ordnete vorsorglich alles auf seinem Schreibtisch, alle Angelegenheiten, die in den nächsten paar Tagen seiner Aufmerksamkeit bedurften.
    Er beorderte Hungerford zu sich, gab Anweisungen, die dafür sorgen würden, dass nicht nur der Haushalt selbst, sondern alle Abläufe, die mit seinem Besitz zusammenhingen, reibungslos funktionieren würden, selbst wenn er eine Weile anderweitig beschäftigt wäre. Zudem traf er Vorkehrungen, dass die verschiedenen Mitglieder seiner weitläufigen Dienerschaft - von denen einige alles andere als gewöhnliche Exemplare waren - von seinen Absichten in Kenntnis gesetzt waren und sich daher bereithalten würden, auf jede seiner Anordnungen sofort zu reagieren, wie und wann auch immer er sie ihnen zukommen ließ.
    Um Viertel vor zwölf machte er sich auf den Weg zum Bastion Club.
    Er stieg die Stufen in den ersten Stock empor und hörte Jack bereits, der sich im Versammlungsraum interessiert nach dem Grund und Daseinszweck des Clubs erkundigte. Er spitzte die Ohren, als andere Stimmen antworteten - Christian, Charles und Tristan waren da, ergötzten Jack mit den Vorteilen, die ihnen der Club bot, besonders da er auf die Bedürfnisse von Junggesellen wie ihnen zugeschnitten war.
    »Ich bin bereits in Ehefesseln«, gestand Jack, gerade als Tony auf die Türschwelle trat.
    »Und zwar mit einem echten Hitzkopf.« Tony kam lächelnd herein.
    Jack hob sein Weinglas zum Gruß.
    »Das sage ich ihr, dass du so über sie sprichst.«
    »Bitte, wenn du willst.« Unbeeindruckt nahm Tony ihm gegenüber Platz und grinste.
    »Sie wird mir verzeihen.«
    Jack tat so, als runzelte er die Stirn.
    »Ich bin nicht so dumm, sie auch noch zu ermutigen.«
    Rasche Schritte erklangen auf der Treppe und kündeten von Gervases Ankunft. Er kam flott ins Zimmer, die braunen Locken windzerzaust, und in seinen Augen stand noch das Funkeln der Jagd. Jeder Mann am Tisch erkannte die Zeichen.
    Christian, Charles und Tristan wechselten Blicke; Christian tat so, als wolle er aufstehen.
    »Wir lassen euch dann besser …«
    Tony gab ihm mit einer Handbewegung zu verstehen, sich wieder zu setzen.
    »Wenn ihr Zeit habt, wäre mir eure Meinung zu den Vorgängen wichtig. Wir stehen alle auf die eine oder andere Weise in Verbindung mit Dalziel, und Jack hat seinerzeit für Whitley gearbeitet.«
    Gervase zog sich einen Stuhl hinzu und ließ sich darauffallen.
    »Gut.« Er sah Tony an.
    »Von wem willst du dir zuerst berichten lassen?«
    »Jack hat einzelne Schiffe überprüft.« Tony sah über den Tisch zu ihm.
    »Lasst uns mit ihm anfangen.«
    Jack nickte.
    »Ich habe mich auf die sechzehn Schiffe konzentriert, die in Ruskins Listen genannt wurden und von denen wir wissen, dass sie gekapert wurden. Bislang ist es mir nur gelungen, mir ein ungefähres Bild von ihrer Fracht zu machen - zu viele spezielle Fragen auf einmal zu stellen, würde zu sehr Aufmerksamkeit erregen.«
    »Hatte ihre Ladung irgendetwas gemeinsam?«, fragte Christian.
    »Ja und nein. Ich habe von sechs der sechzehn Näheres in Erfahrung gebracht, und jedes Schiff war mit dem Üblichen beladen - Möbel, Lebensmittel, Rohstoffe. Keine Anzeichen für irgendetwas, was alle sechs Schiffe an Bord hatten.«
    »Sechs«, überlegte Tony halblaut.
    »Wenn die sechs schon nichts

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