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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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anhörte. Als sie oben angekommen war, schaute sie hin und konnte sehen, wie Tonys Faust auf Sir Freddies Kinn landete.
    Etwas brach. Sir Freddie fiel nach hinten, auf einen Geröllhaufen. Er sackte zusammen, wand sich, aber blitzschnell hatte er sich einen Stein genommen und warf ihn Tony an den Kopf.
    Der jedoch hatte seinen Gegner nicht aus den Augen gelassen, er duckte sich, sodass das Geschoss ihn verfehlte, dann bückte er sich mit wutverzerrtem Gesicht und zerrte Sir Freddie auf die Füße, versetzte ihm noch einen Fausthieb ins Gesicht, packte ihn erneut, schüttelte ihn - und stieß ihn dann rückwärts in den Minenschacht.
    Es platschte und Wasser spritzte auf.
    Tony blieb schwer atmend stehen, wartete, bis er wieder zu Luft gekommen war, dann machte er einen Schritt vor und schaute in den Krater, gerade als Alicia ihn erreichte.
    Sie warf einen kurzen Blick auf Sir Freddie, der prustend im Wasser nach Halt suchte, verzweifelt an der glitschigen Erdwand irgendetwas zum Festhalten suchte, dann schaute sie Tony an. Sie streckte beide Hände aus und berührte ihn.
    »Geht es dir gut?«
    Er sah ihr in die Augen, betrachtete forschend ihr Gesicht - bemerkte, dass sie sich viel mehr Sorgen um sein Wohlergehen zu machen schien als um ihr eigenes - und spürte etwas in sich nachgeben.
    »Ja.« Er schloss kurz die Augen. Wenn es ihr gut ging, dann ging es ihm auch gut.
    Er öffnete die Augen wieder, griff nach ihr und zog sie an sich. Schlang seine Arme um sie und genoss es, sie so dicht an seinem Körper zu spüren. Seine Wange ruhte auf ihrem seidigen Haar, während er ein von Herzen kommendes Dankgebet zum Himmel sandte. Dann lockerte er seinen Griff um sie und schaute wieder zu Sir Freddie hinab, der sich mühte, den Kopf über dem schlammigen Wasser zu halten.
    »Was, möchtest du, soll mit ihm geschehen?«
    Sie blickte ebenfalls hinab. Ihre Augen wurden schmal.
    »Er hat mir erzählt, er habe Ellicot ermordet, und er wollte auch mich umbringen. Ich bin dafür, wir lassen ihn ertrinken - das wäre doch nur recht und billig.«
    »Nein!« Der Widerspruch ging in einem Gurgeln unter, als Sir Freddie vor Schreck seinen Halt verlor.
    »Nein!«, stieß er wieder hervor, als er sich zurück nach oben gekämpft hatte.
    »Torrington«, keuchte er, »Sie können mich hier nicht zurücklassen. Was wollen Sie Ihren Vorgesetzten sagen?«
    Tony schaute ihn an.
    »Dass Sie untergegangen sind, ehe ich Sie erreichen konnte?«
    Alicia verschränkte die Arme vor ihrer Brust und runzelte die Stirn.
    »Ich sage, wir lassen ihn hier - ein Schluck aus dem Schierlingsbecher seiner eigenen Medizin.«
    »Hmm.« Tony sah sie an.
    »Und was wäre mit einem Verfahren wegen Hochverrats und Mord?«
    »Gerichtsverfahren und Hinrichtungen kosten Geld. Es ist viel besser, wenn wir ihn ertrinken lassen. Wir wissen schließlich, dass er schuldig ist. Denke auch daran - wer hat ihn denn gezwungen, von London herzukommen? Habe ich ihn dazu genötigt, indem ich ihm weisgemacht habe, ich hätte Matthew entführt?«
    Tony versteifte sich.
    »Das hat er dir erzählt?«
    Mit schmalen Lippen nickte sie.
    »Und denk nur an all die tapferen Seemänner, die er in ihr nasses Grab geschickt hat! Er ist ein widerwärtiger, verkommener Wurm.«
    Sie zog an Tonys Arm.
    »Komm, lass uns gehen.«
    Das meinte sie nicht wirklich, aber sie war mehr als wütend auf Sir Freddie und konnte deshalb nicht einsehen, warum sie ihn nicht ein bisschen quälen sollte.
    »Warten Sie! Bitte …« Sir Freddie hustete Wasser. »Ich kenne noch jemanden.«
    Tony erstarrte, dann ließ er sie los und trat näher an den Schachtrand. Er hockte sich hin und blickte Sir Freddie an.
    »Was haben Sie eben gesagt?«
    »Jemand anderen.« Sir Freddie atmete schwer; das Wasser in dem Schacht musste eiskalt sein.
    »Noch einen Verräter.«
    »Wer ist es?«
    »Holen Sie mich hier heraus, dann können wir reden.«
    Tony stand auf und ging ein paar Schritte zurück, zog Alicia mit sich. Er küsste sie flüchtig auf die Schläfe und flüsterte:
    »Spiel mit!« Lauter sagte er:
    »Du hast recht, lassen wir ihn hier.« Mit seinem Arm um ihre Schultern drehte er sie um.
    »Nein!« Erstickte Flüche erklangen aus dem Schacht.
    »Verdammt - ich denke mir das hier nicht aus. Es gibt noch jemanden.«
    »Hör nicht auf ihn«, riet Alicia, »er erfindet dauernd Geschichten - denk nur an das, was er mir über Matthew erzählt hat.«
    »Das hatte ja einen Grund.«
    Sie schaute über den Schachtrand.
    »Und Ihr

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