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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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mir, dass es das Richtige ist, wenn ich mich an Sie wende. Gerade, als wir heute Abend zu den Carmichaels aufbrechen wollten, trafen Konstabler zusammen mit einem Ermittler von der Bow Street ein. Sie haben Alicia mitgenommen.

    Hier brach das Schreiben ab, ein Tintenklecks verunzierte das Blatt. Dann fuhr Adriana fort: Helfen Sie uns bitte! Wir wissen nicht, was wir tun sollen.
    Sie hatte einfach mit Adriana unterschrieben.
    Geoffrey fluchte leise.
    »Was, zum Teufel, geht da vor?«
    Tony steckte sich den Brief in die Tasche.
    »Ich habe keine Ahnung.« Er blickte Geoffrey an.
    »Kommst du mit?«
    Sein Freund aus Kindertagen bedachte ihn mit einem beinahe grimmigen Blick.
    »Als ob du da fragen müsstest.«
    Sie gingen rasch die Eingangstreppe hinab und kamen unten an, gerade als Tonys Stadtkutsche anhielt.
    Tony griff nach dem Türschlag und öffnete ihn, winkte Geoffrey hinein.
    »Waverton Street! So schnell Sie können«, rief er dem Kutscher zu, folgte Geoffrey ins Innere und warf die Tür hinter sich zu.
    Sein Kutscher nahm ihn beim Wort. Sie wurden ziemlich durchgerüttelt, während die Kutsche über das Kopfsteinpflaster raste, die Straßenecken schwungvoll in beinahe halsbrecherischem Tempo nahm. Nach etwa fünf Minuten wurde die Kutsche langsamer und blieb dann mit einem Ruck vor Alicias Eingangstür stehen.
    Tony und Geoffrey waren schon auf dem Bürgersteig, ehe die Kutsche richtig zum Stehen gekommen war. Maggs öffnete ihnen die Tür, bevor Tony anklopfen konnte.
    »Was geht hier vor?«, fragte Tony scharf.
    »Will verflucht sein, wenn ich das weiß«, brummte Maggs zurück.
    »Seltsamste Sache, die ich je gesehen habe. Ist doch wirklich nett, wenn eine feine Dame sich gerade bereit macht, zu einem Ball zu gehen, und dann in ihrer eigenen Eingangshalle verhaftet wird. Ich frage Sie, wo soll es mit der Welt nur hinkommen?«
    »Genau. Wo ist Adriana - und wissen die Jungs von dem hier?«
    »Sie sind alle im Salon. Ließ sich nicht verhindern, dass die Jungs es mitbekommen haben - es war ein rechtes Theater. Mrs. Carrington hat den Nichtsnutzen hübsch den Kopf gewaschen, aber sie wollten nicht gehen und auf später warten. Ich denke, sie ist am Ende mit ihnen gegangen, nur um sie aus dem Haus zu bekommen, nachdem es Miss Adriana und die Jungs so aufgeregt hat.«
    Tonys Züge verhärteten sich. Er ging zum Salon voraus. Sobald er die Tür öffnete, richteten sich vier Augenpaare auf ihn.
    Eine Sekunde später hatte sich Matthew auf ihn gestürzt und umklammerte seine Mitte wie ein Äffchen.
    »Sie holen sie zurück, nicht wahr?«
    Die Worte, ziemlich kläglich gesprochen, klangen durch Tonys Mantel gedämpft.
    David und Harry waren nur wenige Schritte hinter ihrem kleinen Bruder. Harry fasste Tonys Arm und hielt sich einfach daran fest, dieselbe Frage in seinem emporgewandten Gesicht. David, der Älteste des Trios, zupfte an Tonys Ärmel. Als Tony ihn ansah, schluckte er und sah ihm in die Augen.
    »Sie müssen irgendeinen Fehler gemacht haben. Alicia würde nie etwas tun, das falsch ist.«
    Tony lächelte beruhigend.
    »Selbstverständlich nicht.« Eine Hand legte er Matthew auf den Kopf, zauste ihm die weichen Locken. Mit seinem freien Arm drückte er Harry an sich und drängte sie alle zurück in das Zimmer.
    »Ich werde gleich schnurstracks zu ihr fahren und sie zurückholen. Aber erst …«
    Ein Blick in Adrianas weißes Gesicht verriet ihm, dass sie ebenso aufgeregt und besorgt war wie ihre Brüder, aber da sie vor allem die Jungen beruhigen musste und ihren eigenen Schrecken irgendwie verdrängen, hatte sie sich besser im Griff. Trotz des Entsetzens, obwohl sie ihre Finger immer wieder zur Faust ballte und dann wieder streckte, war sie gefasst, nicht hysterisch.
    Ihre Augen waren weiter aufgerissen, als er es je bei ihr gesehen hatte.
    »Sie haben gesagt, sie wollten sie zur Stadtwache bringen.«
    »Das ist südlich der Curzon Street«, warf Maggs hilfreich ein.
    Tony nickte. Er schob die Jungen vor sich her ins Zimmer. Geoffrey folgte ihm auf den Fersen. Während Tony sich auf den Sessel setzte, krabbelten die Jungen auf die Lehnen, und Geoffrey nahm neben Adriana Platz. Er fasste nach ihrer Hand und drückte sie beruhigend. Sie lächelte ihn an, zwar irgendwie wackelig, aber herzlich.
    »Und jetzt«, verlangte Tony, »erzählt mir genau, was geschehen ist.«
    Adriana und die Jungen begannen alle auf einmal zu reden; er hielt eine Hand hoch.
    »Adriana, Sie bitte zuerst - und ihr hört genau zu«,

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