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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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meine Obhut übergeben.« Er lächelte, und der Inspektor zitterte sichtlich.
    »Ich hoffe für Sie, dass Sie sie mit höchster Zuvorkommenheit behandelt haben.«
    Der Mann konnte kaum Luft holen. Er verbeugte sich, nickte.
    »Selbstverständlich, Mylord - sie hat etwas davon gesagt … Wir haben die Dame in das Zimmer des Amtsrichters gebracht.« Er eilte um seinen Schreibtisch herum, stolperte in seiner Hast beinahe, Tony dorthin zu bringen.
    »Ich zeige es Ihnen, dann hole ich Smiggins - er ist der Ermittler, Mylord. Er hat auf Befehl gehandelt.«
    »Nun denn.« Tony folgte dem sich immer wieder verbeugenden Inspektor.
    »Wie lautet Ihr Name?«
    »Elcott, Sir - Mylord, Verzeihung.« Elcott blieb vor einer Tür stehen und deutete darauf.
    »Die Dame wartet hier, Mylord.«
    »Danke. Bitte schicken Sie Smiggins unverzüglich her. Ich wünsche die Angelegenheit zu klären und Mrs. Carrington so schnell wie möglich von hier wieder wegzuschaffen. Das hier ist kein Ort für eine Dame.«
    Elcott hörte nicht mehr auf, sich entschuldigend zu verbeugen.
    »Sehr wohl, Mylord. Unverzüglich, Mylord.«
    Mit einem knappen Nicken entließ Tony ihn. Er öffnete die Tür und trat ein.
    Alicia stand in festlicher Kleidung am Fenster. Sie fuhr herum, als er hereinkam; die Sorge wich aus ihren Zügen, als sie ihn erkannte.
    »Dem Himmel sei Dank!«
    Sie warf sich ihm nicht direkt an den Hals, aber sie durchquerte den Raum mit raschen Schritten, streckte ihm die Hände entgegen. Er schloss die Tür hinter sich, ergriff sie und zog sie in seine Arme.
    Er hielt sie fest an sich gedrückt, eine Wange auf ihrem Haar.
    »Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte. Du musst dir wegen Adriana und der Jungs keine Sorgen machen - sie wissen, dass ich hier bin, und Geoffrey ist jetzt bei ihnen.«
    Ein großer Teil ihrer Anspannung löste sich auf; sie schaute zu ihm auf und lehnte sich dabei nach hinten, damit sie sein Gesicht sehen konnte.
    »Danke. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Und ich habe keine Ahnung, was hier vor sich geht. Aus irgendeinem Grund denken sie, ich hätte Ruskin erstochen.«
    »Ich weiß.« Tony hörte Schritte auf dem Gang näher kommen. Widerstrebend ließ er Alicia los und führte sie zum Stuhl hinter dem Schreibtisch.
    »Setz dich. Versuch, nichts zu sagen. Hör einfach zu, und sieh es dir an.«
    Ein zögerndes Klopfen erklang an der Tür.
    Tony setzte wieder seine unerbittliche Miene auf und stellte sich neben Alicias Stuhl.
    »Herein.«
    Die Tür öffnete sich einen Spalt breit, und ein stämmig gebauter Mann in dem unverwechselbaren roten Rock der Bow Street Runner schaute ins Zimmer. Er sah Tony, und seine Augen weiteten sich. Er räusperte sich.
    »Smiggins, Mylord. Sie haben nach mir geschickt?«
    »Allerdings, Smiggins. Kommen Sie bitte herein.«
    Smiggins sah aus, als täte er alles andere lieber als das, trotzdem schob er die Tür weiter auf und trat ein, dann schloss er die Tür hinter sich wieder sorgsam. Schließlich drehte er sich zu ihnen um; er fing Tonys Blick auf und versteifte sich.
    »Sir?«
    »Soweit ich es verstanden habe, hielten Sie es für angebracht, Mrs. Carrington heute Abend festzunehmen. Warum?«
    Smiggins schluckte sichtlich.
    »Ich hatte den Befehl, die Dame herzubringen, um sie zu befragen. Es heißt, sie habe einen Herrn namens Ruskin erstochen, Mylord.«
    »Verstehe. Ich nehme an, Elcott hat Sie davon unterrichtet, dass ich mit den Ermittlungen in Ruskins Mordfall von Whitehall aus betraut bin?«
    Zögernd nickte Smiggins.
    »Das war eine Überraschung, Mylord. Das hatte man uns nicht gesagt.«
    »Erstaunlich. Wer hat Ihnen den Befehl erteilt?«
    »Der Inspektor in der Bow Street, Mylord. Mr. Bagget.«
    Tony runzelte die Stirn.
    »Ich vermute, es ist ein Haftbefehl ausgestellt worden - wer war der Richter, der ihn unterzeichnet hat?«
    Smiggins trat von einem Fuß auf den anderen; alle Farbe wich aus seinem Gesicht.
    »Äh - ich … ich weiß nichts von einem Haftbefehl, Mylord.«
    Den durchbohrenden Blick fest auf den unseligen Ermittler vor ihm gerichtet, ließ Tony eine kleine Weile verstreichen, die das Unbehagen des anderen steigerte, ehe er sich leise erkundigte:
    »Wollen Sie mir sagen, Sie haben eine Dame aus ihrem eigenen Heim abgeführt, ohne einen Haftbefehl zu haben?«
    Smiggins war entschieden grün im Gesicht. Er stand stocksteif da und starrte stur geradeaus.
    »Die Nachricht erreichte uns ziemlich spät, Mylord. Sir Phineas Colba - der diensthabende Richter …

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