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Ein verfuehrerischer Tanz

Ein verfuehrerischer Tanz

Titel: Ein verfuehrerischer Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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Hause, als sie ihn brachten?«
    »Nein.« Er fluchte leise. »Nein, sie ließen mich holen. Verdammt, wäre ich bei ihm gewesen, wäre es nicht passiert.«
    Zornig hieb er seine Faust auf ein Bücherregal. Amelia fuhr erschrocken zusammen, und Lord Ashworth öffnete verdutzt die Augen.
    »Kapieren Sie es denn nicht?«, fuhr Bellamy fort. »Es ist alles meine Schuld. Leider Gottes kann ich die Uhr nicht zurückdrehen, aber ich werde nicht lockerlassen, bis ich Leos Mörder vor Gericht gebracht habe und weiß, dass für Lily gut gesorgt wird.«
    »Unwahrscheinlich, dass Sie in der einen oder der anderen Sache heute Nacht noch irgendetwas erreichen werden«, bemerkte der Duke trocken.
    Bellamy baute sich vor dem Herzog auf.
    »Sie werden um ihre Hand anhalten, Morland. Und wenn ich Ihnen ein Messer an Ihre verdamm …«
    Amelia fuhr aus ihrem Stuhl hoch.
    »Bitte«, schnitt sie Bellamy das Wort ab. »Bitte, wenn Sie sich wirklich Sorgen machen wegen Lily …«
    »Das tue ich«, erwiderte er ungeduldig. »Als wäre sie meine eigene Schwester.«
    »Dann bitte ich Sie um eins: Lassen Sie ihr Zeit zu trauern. Lily hat auf tragische Weise ihren Bruder verloren. Sie braucht jetzt Trost und Verständnis, und keine Vergeltungsdrohungen oder Heiratsanträge.«
    »Na gut, wie Sie meinen«, sagte Bellamy zögernd. »Dann halte ich mich eben zurück. Aber er« – er zeigte auf Morland – »hält sich besser an Lily. Wenn er seine Anteile an Osiris weiter behalten will, bleibt ihm gar nichts anderes übrig.«
    Morland legte sein Buch beiseite.
    »Wie bitte? Ich bin ein Herzog. Ich hab immer eine Alternative. Im Übrigen reagiere ich empfindlich auf unverschämte Drohungen.«
    »Um Himmels willen, Sie missverstehen mich«, wiegelte Bellamy ab. »Ich wollte Sie lediglich an den Kodex des Stud Clubs erinnern. Hält sich ein Mitglied nicht an die Statuten, muss es seine Anteile an dem Hengst zurückgeben.«
    »Aber Leo ist doch tot«, konterte Amelia geistesgegenwärtig. »Geht das Pferd dann nicht an den Erben, genau wie der übrige Besitz?«
    Bellamy servierte den Duke mit einem kalten Lächeln ab, bevor er sich Amelia zuwandte.
    »Nein, Mylady. Leo hat bei der Gründung des Clubs nichts dem Zufall überlassen. Sein Notar hat ihn fabelhaft beraten. Osiris ist Teil eines treuhänderischen Vermögens, und die Deckrechte basieren auf zwei Bedingungen: Besitz einer Münze und Akzeptanz des Kodex. Sollte der Herzog den Statuten zuwiderhandeln, verliert er seine Rechte an dem Hengst.«
    »Das ist absurd«, sagte Morland.
    Nach Amelias Meinung war die ganze Geschichte absurd. Das dauernde Gerede von diesem Stud Club und irgendeinem Kodex ging ihr ziemlich auf die Nerven.
    Der Duke fuhr fort: »Dieser Kodex … in der Kutsche erwähnten Sie, dass die Mitglieder sich um die Hinterbliebenen kümmern müssen. Ich kann mich indes nicht entsinnen, dass da irgendetwas von Heirat stand.«
    »Sehen Sie eine andere Möglichkeit, um ihr zu helfen? Sie wird alles verlieren, das Haus, die Möbel, Grund und Boden. Und selbst wenn sie Geld erbt, kann sie nicht allein leben. Das ist völlig indiskutabel für eine adlige junge Dame, insbesondere wenn man Lilys Zustand bedenkt …« Er schüttelte den Kopf. »Nein, es gibt keine Alternative.«
    »Doch, die gibt es!«, ereiferte sich Amelia. Es war zum Verzweifeln. Sie wollte Lily vor diesem illustren Plan bewahren, der zum einen Mr. Bellamys schlechtem Gewissen entsprang und zum anderen Morlands unstillbarem Heißhunger auf Pferdefleisch. »Bis zur Testamentseröffnung dauert es bekanntlich eine Weile. Lily läuft also nicht Gefahr, morgen auf der Straße zu stehen. Und adlige junge Damen mit Vermögen können sehr wohl allein und unabhängig leben. Ich begreife ehrlich gesagt nicht, was Lilys Taubheit damit zu tun haben soll. Wenn sie das möchte, kann sie jederzeit jemanden engagieren, der ihr ein bisschen Gesellschaft leistet. Eine Witwe oder eine ledige unvermögende Dame von guter Herkunft beispielsweise, die mit ihr zusammenzieht und im Haushalt mithilft. Dergleichen ist inzwischen gängige Praxis.«
    »Eine bezahlte Gesellschafterin«, sinnierte der Herzog laut und richtete seinen Blick auf Amelia. »Das würde die Angelegenheit elegant aus der Welt schaffen. Sofern sich eine geeignete Kandidatin findet.«
    Er hob eine Augenbraue, während er Amelia weiter vielsagend musterte.
    Bei Amelia schrillten alle Alarmglocken.
    Oh nein, das konnte nicht wahr sein!
    Er wollte ihr doch wohl nicht weismachen,

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