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Ein verfuehrerischer Tanz

Ein verfuehrerischer Tanz

Titel: Ein verfuehrerischer Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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das Übelste verleumden und ich müsste Satisfaktion verlangen.«
    »Damit Sie mich über den Haufen schießen können und meine Münze auch noch bekommen, was?«
    Amelia schob sich zwischen die beiden Kontrahenten. »Weswegen sind Sie eigentlich so wild darauf, sich gegenseitig umzubringen? Mr. Bellamy, bei aller gebotenen Hochachtung und Sympathie – Ihre Vorwürfe entbehren jeder Grundlage. Wenn der Herzog bereits im Besitz der fraglichen Münze wäre, wieso sollte er Lily dann zwanzigtausend Pfund dafür bieten?«
    Zum Glück gebrauchte wenigstens eine im Zimmer ihren Verstand. Eigentlich war er ein Glückspilz, dass er sie zur Frau bekam.
    »Schuldgefühle. Blutgeld, um sein schlechtes Gewissen zu entlasten.« Kalt musterte Bellamy sein Gegenüber. »Mir ist eben etwas eingefallen, Morland. Sie waren neulich abends am Kartentisch dabei, als Leo und ich davon sprachen, dass wir zu diesem Boxkampf gehen wollen.«
    Gut möglich, überlegte Spencer, aber er hatte Harcliffe und Bellamy keine Beachtung geschenkt, weil er sich darauf konzentriert hatte, Faradays Münze zu gewinnen.
    »Na und? Es saßen noch zig andere Gentlemen mit am Tisch.«
    »Keiner hätte eine Veranlassung gehabt, Leo umzubringen. Um Osiris zu besitzen, ist Ihnen offensichtlich jedes Mittel recht. Weswegen sollten Sie da vor einem Mord zurückschrecken? Sie wussten genau, wo Leo an dem fraglichen Abend hinwollte. Und dass ich eigentlich vorhatte, ihn zu begleiten. Womöglich haben Sie sogar darauf spekuliert, uns beide in einem Aufwasch zu erledigen und unsere Münzen einzukassieren.«
    »Sie sind verrückt.«
    »Sie widern mich an«, zischte Bellamy. »Mir dreht sich der Magen um, wenn ich bloß daran denke, dass ich Sie mit Lily zusammenbringen wollte. Inzwischen leuchtet mir ein, weshalb Sie sich dagegen sträubten. Denn dann müssten Sie ihr Tag für Tag gegenübersitzen, von Schuldgefühlen zerfressen, weil Sie für den Tod ihres Bruders verantwortlich sind. Ihr schlechtes Gewissen würde Sie auf Schritt und Tritt verfolgen.«
    »Aufhören«, rief Lily. »Julian, jetzt reißen Sie sich zusammen. Was Sie da behaupten, ist völlig aus der Luft gegriffen. Es ist überhaupt nicht gesagt, dass die fehlende Münze und Leos Tod in Zusammenhang stehen. Und bloß weil Seine Hoheit sich gegen eine Heirat mit Lily entschieden hat …«
    Bellamy ignorierte ihre Einwände.
    »Sie hätten es auf Dauer nicht ausgehalten, stimmt’s? Stattdessen beruhigen Sie Ihr Gewissen lieber, indem Sie Lily Schecks schicken, was?«, er nickte schroff zu Amelia hinüber, »und die erste Frau heiraten, die Ihnen zufällig über den Weg läuft.«
    Es war vierzehn Jahre her, dass Spencer sich mit einem Mann geprügelt hatte, und seine Fingerknöchel knackten verräterisch. Wütend ballte er die Fäuste und versetzte Bellamy einen Kinnhaken, worauf der Mann mit einem dumpfen Schlag zu Boden ging. Der Scheck flatterte auf den Teppich, als Bellamy sich aufrappelte.
    Spencer holte zu einem erneuten Schlag aus, aber Beauvale ging dazwischen und packte ihn am Arm.
    »Sehen Sie?« Bellamy rieb sich die Kinnpartie. »Dieser Mann ist gefährlich. Er hat es auf mich abgesehen.«
    »Ich bringe Sie um«, stieß Spencer hervor und riss sich von Beauvale los.
    »Drei Mal dürfen Sie raten, wer der Nächste ist. Inzwischen weiß halb London, wie Sie in Eton mit Ashworth umgesprungen sind.«
    »Ach ja?« Spencer schnellte zu dem Offizier herum. »Und wie bin ich in Eton mit Ihnen umgesprungen?« Verdammt, das war eine Jugendsünde gewesen. Zudem hatte er stillschweigend die Schuld auf sich genommen. Hoffentlich hielt dieser Idiot Ashworth wenigstens auf seiner Hochzeit den Mund.
    Ashworth zuckte wegwerfend mit den Schultern.
    »Jedenfalls haben Sie es nicht geschafft, mich ins Jenseits zu befördern.«
    »Julian, bitte.« Lily ging zu Bellamy. Aus seiner aufgeplatzten Lippe quoll Blut, und sie tupfte es behutsam mit einem Taschentuch weg. »Es ist verständlich, dass Sie traurig und wütend sind und Leos Mörder suchen. Aber in diesem Fall irren Sie sich.«
    »Meinen Sie?«
    Ein unangenehmes Schweigen breitete sich im Salon aus, sämtliche Blicke waren auf Spencer gerichtet. Er fühlte ihre Skepsis.
    Amelia sprach als Erste.
    »Sie täuschen sich, Mr. Bellamy. Immerhin war ich dabei, als er von Leos Tod erfuhr. Ich versichere Ihnen, die tragische Nachricht kam für Seine Hoheit völlig unerwartet.«
    Bellamy strich mit dem Handrücken über seine blutende Lippe.
    »Verzeihen Sie, aber was

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