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Ein verhaengnisvoller Winter

Ein verhaengnisvoller Winter

Titel: Ein verhaengnisvoller Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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der Kaffeetafel Platz genommen hatten, ergriff Lisbeth wieder das Wort. „Wir sind aber nicht nur rüber gekommen um zu feiern, dass du aus dem Krankenhaus gekommen bist, Margot. Ich habe nämlich noch etwas Erfreuliches zu verkünden. Ich hab die Putzstelle in der Sparkasse bekommen. Und eine Putzstelle bei dem Sparkassenleiter zu Hause noch dazu.“ Stolz strahlte Lisbeth in die Runde.
    „Das ist ja klasse, Lisbeth“, freute sich Margot.
    „Ich sag ja, man muss nur auf Gott vertrauen, dann wird sich alles zum Guten wenden“, warf Anneliese fröhlich ein. „Auch für dich, Margot. Du wirst wieder gesund, dein Kind auch und du hast den alten Mann endlich vom Hals.
    „Mama!“ Ärgerlich schüttelte Lisbeth den Kopf. „Du bist geschmacklos.“
    „Du willst doch nicht leugnen, dass es sich hier ohne den Mann wesentlich angenehmer leben lässt“, wies Anneliese ihre Tochter zurecht. „Und der Josef war ja wohl alt genug, als dass man da jetzt in Tränen ausbrechen müsste. Der alte Tyrann! So“, wechselte sie dann das Thema, „und was gedenkst du jetzt in der Zukunft zu tun, Margot?“
    „Ich weiß noch nicht, Anneliese. Ich hatte im Krankenhaus genug Zeit zum Nachdenken, aber zu einem en dgültigen Entschluss bin ich immer noch nicht gelangt.
    „Ich würde an deiner Stelle das Vieh verkaufen. Aus der Pacht bekommst du doch auch schon Geld.“
    „Ja, aber das reicht nicht zum Leben. Ich könnte vielleicht in der Seidenweberei eine Stelle finden, aber wer passt das Kind dann auf? Die Josefine ist auch nicht ewig da.“ Sie warf  besagter Person einen Blick zu, welchen diese mit einem ausdrücklichen Nicken erwiderte.
    „ Oder ich verkauf einfach alles und zieh in eine kleine Wohnung.“
    „Als wenn du so einfach eine Wohnung bekommst“, schnaufte Anneliese.
    „Ja, ich weiß. Wie gesagt, ich bin noch zu keinem Entschluss gekommen.“
    Sie nahm eine Gabel voll von dem Sahnekuchen und schob sie in ihren Mund. Dann schloss sie genüsslich die Augen. „Was ist der Kuchen lecker“, schwärmte Margot und öffnete die Augen wieder. „Oh, nein“, stieß sie dann mit vollem Mund aus.
    „Was ist?“, rief Lisbeth alarmiert. „Hast du auf einen Kirschstein gebissen?“
    Margot schluckte den Kuchen runter. „Nein, nein“, beeilte sie sich zu versichern, „da kommt der Richard angefahren.“, erklärte sie. „Was will der denn schon mittags hier? Kommt der Toni auch schon?“
    „Mach keinen Quatsch!“ Lisbeth drehte sich entsetzt auf ihrem Stuhl um und sah aus dem Fenster. „Der Toni muss bis fünf arbeiten und danach geht er noch einen trinken.“ Dann sackte sie erleichtert in sich zusammen. „Nein, der Richard ist allein.“
    „Jetzt saßen wir hier so gemütlich !“, klagte Margot. „Vielleicht fährt er wieder, wenn drüben keiner aufmacht“, sagte sie mit wenig Hoffnung in der Stimme.
    „Ha“, stieß Anneliese aus. „Der kommt bestimmt nicht, um uns zu besuchen. Schon mal gar nicht, wenn der Toni nicht da ist.“ Sie nickte in Josefines Richtung. „Ihretwegen kommt er.“
    Margot blickte kurz Josefine an. Als sie anschließend ihre Nachbarin wieder verständnislos ansah, fuhr diese erklärend fort. „Der ist mittlerweile mehr hier als bei uns drüben. Alle paar Tage kommt der angefahren und hilft der Josefine.“
    „Das hast du mir ja gar nicht erzählt , dass der so oft kommt.“ Anklagend sah Margot Josefine an.
    „Dann hab ich es eben vergessen zu erwähnen. Was gibt es da auch zu erzählen? Er hilft hier eben ab und an aus.“
    „Und schwatzt hier gemütlich und isst Brote und so.“
    Josefine warf Lisbeth einen bösen Blick zu. „Was willst du denn damit sagen, Lisbeth?“
    „Gar nichts. Ich mein ja nur.“
    Dankbar vernahm Josefine den Türklopfer und erhob sich. „Bleib sitzen, Margot. Du kannst dich kaum bewegen.
    „Jetzt ist die gemütliche Frauenrunde vorüber“, klagte Anneliese.
    „Also, so schlimm ist der Richard doch gar nicht“, fühlte Josefine sich verpflichtet, ihn zu verteidigen.
    „Aber jetzt müssen wir aufpassen, was wir sagen. Der erzähl t nachher alles dem Toni weiter“, erklärte Lisbeth. „Josefine!“, rief sie dann plötzlich eindringlich, als diese schon beinahe im Flur war, „erwähne bloß nicht, dass ich die Putzstelle im Dorf hab.“
    „Wie, weiß dein Mann das nicht?“
    „Nein, das hab ich noch vor mir her geschoben. Ich weiß nicht, ob der so begeistert davon ist, dass ich da bei anderen Leuten putzen geh. Der ist so eifersüchtig

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