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Ein verhaengnisvoller Winter

Ein verhaengnisvoller Winter

Titel: Ein verhaengnisvoller Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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können, da er vergessen hatte, einzukaufen. Jetzt war er ausgehungert und das verdammte Essen war immer noch nicht fertig.  Mürrisch schlürfte er seine dritte Tasse Kaffee.
    „Das Essen ist gleich fertig, Richard“, rief Lisbeth , eifrig in ihrem Topf rührend, vom Herd herüber. „So früh hab ich nicht mit dir gerechnet.“
    Er nickte mürrisch und starrte auf die anderen zwei Personen, die mit am Tisch saßen. Der gute Herbert sah ihn an, als würde er ihn am liebsten rauswerfen und Anneliese benahm si ch ihm gegenüber heute bemerkenswert freundlich. Vor allem, wenn man bedachte, was er ihr gestern unterstellt hatte. Jetzt bot sie ihm schon wieder Kaffee an.
    „Hier, Richard, trink doch noch eine Tasse Kaffee, bis das Essen fertig ist.“
    „Nein, danke, Anneliese“, lehnte er ab. Der Kaffee schmeckte ihm heute überhaupt nicht. „So, ich dachte, ich bin hier, weil ihr mir was erzählen wolltet und nicht, um Kaffee zu trinken“, antwortete er.
    „Ja, sieh mal Richard, es ist ja alles nicht so, wie du denkst. Du hast dir da was zusammengereimt und so, wie du es gestern erzählt hast, hört es sich ja wirklich verdächtig an“, gab Anneliese zu. „Aber das ändert nichts daran, dass wir wirklich nichts verbrochen haben“, versicherte sie.
    Wenn sie meinte, ihn damit umzustimmen, hatte sie sich geschnitten.
    „Lasst uns jetzt erst mal essen. Hier, Richard.“ Lisbeth stellte einen Teller Suppe vor ihm auf den Tisch und wiederwillig ließ er das Thema fallen und griff nach dem Löffel, den sie ihm hinhielt. Anschließend versorgte sie Herbert und Anneliese mit Suppe und setzte sich zuletzt ebenfalls dazu.
    „Wo sind denn die Kinder? “, fragte Richard, während er sich die Maggi-Flasche griff und seine Suppe nachwürzte. Die schmeckte heute auch nicht  besonders.
    „Die hab ich nach nebenan geschickt, damit wir hier in Ruhe reden können.“ Lisbeth probierte vorsichtig ihre Suppe. „Die waren gestern schon ganz aufgeregt, weil du so ein Theater gemacht hast.“
    „Ja, das müssen die ja nicht wieder erleben, so was“, warf Anneliese ein.
    „Davon hatten die früher weiß Gott genug“, brummte Herbert.
    Richard schluckte seine Suppe hinunter und sah wütend auf den älteren Mann, der jetzt auf seinen Teller blickte und in Seelenruhe weiter aß.
    „Was willst du denn damit sagen?“ Er dachte, er war hier, weil sie ihn umstimmen wollten, ni cht, um ihn noch wütender zu machen.
    „Als wenn du das nicht wüsstest. Von deinem Bruder rede ich. Da hättest du dich mal einmischen sollen und ni cht jetzt irgendwelchen Hirngespinsten hinterherjagen“, erwiderte Herbert ruhig.
    Richard ignorierte den letzten Teil von Herberts Ansprache und konzentrierte sich auf den Ersten. „Und was mein Bruder hier so gemacht hat, das weißt du so gut weil...?“, fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen. Doch dann blinzelte er ein paar Mal. Für einen Moment hatte er Mühe, sein Gegenüber deutlich zu erkennen.
    „Das weiß ich, weil deine Schwägerin oft genug ein geschundenes Gesicht hatte.“
    „Das weißt du, weil du hier öfters ein und ausgegangen bist als es sich für einen verheirateten Mann gehört hätte. Wo wir wieder beim Thema wären.“ Richard ergriff seinen Löffel und brauchte dafür zwei Anläufe. Er atmete tief durch. Er fühlte sich plötzlich gar nicht gut. Das kam davon, wenn man nichts Gescheites gefrühstückt hatte. Er musste unbedingt was essen. Langsam führte er den Löffel zum Mund und aß mit Mühe noch etwas Suppe. „Also, warum bin ich jetzt hier? Bis jetzt habt ihr-.“ Er unterbrach sich und runzelte die Stirn. Das kam nicht so raus wie es sollte. Lallte er etwa? „Ich meinte-.“ Wieder unterbrauch er sich. Was wollte er noch mal sagen? Er schluckte und schob seinen Teller etwas von sich. Verschwommen betrachtete er die vergossene Suppe.
    „Richard, geht es dir nicht gut?“
    Bei Lisbeths Frage sah er verwundert auf. Sie sah ihn forschend an.
    „Sicher“, nuschelte er. Als seine Schwägerin vor seinen Augen verschwamm, stand er langsam auf. „Ich muss an die frische Luft.“
    „He, vorsicht ig.“ Herbert erhob sich ebenfalls und griff Richard fest am Arm. Wütend riss dieser sich los. „Lass mich, du...“ Er stützte sich schwer am Tisch ab und schüttelte den Kopf. Das machte alles nur noch schlimmer. Er konnte kaum klar denken und das Sprechen fiel ihm auch schwer. Er lief zwei Schritte, merkte, dass er torkelte und lief mit Wucht vor den Türrahmen.
    „Ist der

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