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Ein verhängnisvolles Angebot

Titel: Ein verhängnisvolles Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Rose
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kann das nicht.“ Nicht mehr. Die Erinnerung an die Abscheu, die sie vor sich empfunden hatte, war in Lauryn noch zu lebendig. Mit ihrem schamlosen Verhalten hatte sie ihren Vater verletzen wollen, am Ende jedoch nur sich selbst geschadet.
    „Ich lasse mich ärztlich untersuchen, wenn es das ist, was Ihnen Sorge bereitet.“
    „Das hat nichts damit zu tun. Ich meine, wichtig wäre es natürlich schon, wenn man an die Scharen von Frauen denkt, die Sie angeblich schon verführt haben.“
    „Scharen?“
    „Sie sind nicht gerade für einen besonders ausgesuchten Geschmack bekannt.“
    „Jedenfalls waren es keine Scharen.“
    „Wie viele waren es denn?“
    „Das geht Sie nichts an.“
    „Ich denke doch, wenn Sie mich dazu überreden wollen, mit Ihnen ins Bett zu gehen.“
    Er zögerte und zuckte dann die Achseln. „Ich weiß es nicht.“
    „Haben Sie nicht gezählt, oder können Sie nicht so weit zählen?“
    Allmählich schien ihn die Geduld zu verlassen. „Und mit wie vielen Männern sind Sie zusammen gewesen?“
    Ihre Vergangenheit war nichts, worauf sie stolz sein konnte. Lauryn hatte einen Weg gesucht, sich über die eiserne Autorität ihres Vaters hinwegzusetzen. Das hatte sie mit Aufsässigkeit und Widerstand zu erreichen geglaubt. Doch jene Zeiten lagen weit zurück, und Lauryn hatte sich seitdem geändert. Inzwischen lebte sie fast so züchtig wie eine Nonne. „Wenn Sie mir keine Antwort zu geben brauchen, dann brauche ich es auch nicht.“
    „Und was soll ich tun, um mich zu … entspannen?“
    Sie spürte, wie ihre Wangen rot wurden. „Das hängt davon ab, ob sie Rechts- oder Linkshänder sind.“
    Ihm war anzusehen, dass ihm der Verlauf des Gesprächs ganz und gar nicht gefiel. Sekundenlang sah er finster aus dem Fenster, bevor er erklärte: „Gut. Ich akzeptiere Ihre Bedingungen. Haben Sie einen Pass?“
    Einen Moment lang war sie zu verblüfft, um etwas zu sagen. „Ja. Warum?“
    „Ich werde Brandon bitten, alles zu arrangieren. Er und Cassie können für uns bald eine ruhige Hochzeit auf den Bahamas vorbereiten. Ist Ihnen das recht? Oder brauchen Sie mehr Rummel?“
    Lauryn versuchte noch, den Namen von Cassie einzuordnen. Cassie Sinclair war John Garrisons uneheliches Kind, hatte es in den Zeitungen geheißen. Zwar war Lauryn ihr noch nie begegnet, fühlte sich jedoch auf gewisse Weise seelenverwandt mit ihr. Denn Cassie war genau wie sie eine Außenseiterin. Im Gegensatz zu Lauryn hatte Cassie allerdings zumindest gewusst, wer ihre Eltern waren. Sie besaß und leitete das „Garrison Grand-Bahamas“ – und war seit Kurzem mit Adams Anwalt Brandon Washington verlobt, wenn man den Gerüchten im Klub glauben konnte.
    „Nein, ich will keine große Hochzeit. Aber warum auf den Bahamas?“
    „Wenn wir hier heiraten, wird meine Familie darauf bestehen, eingeladen zu werden. Und wir könnten zu neunzig Prozent sicher sein, dass die Klatschreporter uns auf den Fersen sein werden wie eine Meute Bluthunde.“
    Adams Familie und der Presse aus dem Weg zu gehen war Lauryn mehr als recht. „Eine stille Hochzeit auf den Bahamas klingt gut. Ich bin noch nie dort gewesen.“
    „Wir können ein paar Tage nach der Hochzeit bleiben und es unsere Flitterwochen nennen.“
    Flitterwochen? „Ich werde meine Meinung nicht ändern, was den Sex angeht.“
    „Lauryn, es ist unbedingt erforderlich, dass wir als Paar auftreten, das verliebt ist und durchgebrannt ist. Wenn diese Ehe nicht echt aussieht, wird sie mir nichts nützen. Flitterwochen sind also ein absolutes Muss.“
    „Die Nominierung ist Ihnen so wichtig?“
    Er zögerte. „Was die Nominierung symbolisiert, ist das, was mir wichtig ist.“
    „Und das ist …?“
    „… zu persönlich.“ Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Wenn wir jetzt gehen, haben wir noch Zeit, im Klub vorbeizufahren und die Papiere zu holen.“
    „Sie hätten mich nicht nach Hause zu bringen brauchen“, sagte Lauryn, als Adam auf den Parkplatz vor ihrem Mietshaus einbog.
    „Ich lasse Sie um diese späte Zeit nicht mit dem Bus fahren, das haben wir schon zur Genüge besprochen, Lauryn.“
    „Ich nehme immer den Bus.“
    „Jetzt nicht mehr. Meine Verlobte würde niemals öffentliche Verkehrsmittel benutzen.“
    Verlobte. Schon dieses Wort versetzte Lauryn in Panik. Ihre letzte Ehe war ein fürchterlicher Fehler gewesen. Würde diese besser oder schlimmer sein? Immerhin war auch jetzt keine Liebe im Spiel. „Ihre Verlobte kann sich kein Trinkgeld für einen

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