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Ein verhängnisvolles Angebot

Titel: Ein verhängnisvolles Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Rose
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schlafen. Ich habe gern etwas Privatsphäre. Ein Arbeitszimmer in meinem Haus können wir zu einem Schlafzimmer für Sie umbauen. Um den Schein zu wahren, müssen wir allerdings so tun, als wäre es in jeder Hinsicht eine normale Ehe.“
    „Sie würden also Sex erwarten.“
    Es klang nicht so, als würde ihr der Gedanke gefallen, was Adams Stolz verletzte. Er war ein guter Liebhaber. Keine Frau hatte sich bis jetzt bei ihm beschwert. „Selbstverständlich. Wir werden zwei Jahre zusammen sein. Das wäre eine sehr lange Zeit der Enthaltsamkeit. Fremdgehen kann ich nicht, weil das dem Zweck unserer Verbindung entgegenstehen und ich mich unglaubwürdig machen würde.“
    Lauryn starrte ihn volle zehn Sekunden an, bevor sie reagierte. Abrupt entzog sie Adam ihre Hand, entriss ihm ihre Brille und wich zur Tür zurück. „Nein. Das kann ich nicht. Das tue ich nicht.“
    Sie wies ihn ab? Wann hatte eine Frau ihn je zurückgewiesen? Adam hatte sie meistens nicht einmal aufzufordern brauchen. Gewöhnlich hob er vielsagend eine Augenbraue, und die Auserwählte für jenen Abend kam auf ihn zugerauscht und tat, was er wünschte – was immer es auch war.
    Irgendwie musste er Lauryn umstimmen. Sie war die Richtige für den Job. Nicht zuletzt war sie klug genug, um sich der Sache gewachsen zu zeigen. Außerdem hatte er zu wenig Zeit, um nach einer anderen Kandidatin zu suchen. Schon in sechs Monaten wurde die Bewerberliste für den Vorstand des Wirtschaftsausschusses festgelegt. Was bedeutete, dass Adam sich schnell entscheiden und Beständigkeit beweisen musste.
    „Nennen Sie mir Ihren Preis, Lauryn.“
    „Ich habe keinen Preis. Und ich glaube, ich gehe jetzt besser.“
    „Ich rufe Sie morgen an.“
    „Nein, Mr. Garrison. Rufen Sie nicht an. Nicht wegen … dieser Angelegenheit.“
    Diese Angelegenheit, wie sie es nannte, lief ganz und gar nicht gut. „Abgesehen vom Geld, denken Sie doch an die Vorteile …“
    „Die es hat, meinen Körper zu verkaufen?“
    „… meine Frau zu sein. Sie wären eine Garrison von Miami. Unzählige Türen werden sich für Sie öffnen.“
    Wütend atmete sie aus. „Nichts könnte mir weniger wichtig sein, als in den schicksten Nachtklubs freien Eintritt zu erhalten. Ich bin nicht einmal mehr wach, wenn sie öffnen.“
    Mit leicht zur Seite geneigtem Kopf, als würde sie Adam zum ersten Mal richtig sehen und müsste ihn etwas gründlicher mustern, sah sie ihn an. Ihm fiel an ihrem Hals auf, wie schnell ihr Puls ging. Ihre Haut sah zart aus, weder sonnengebräunt noch mit Make-up verschmiert. Ob sie überall so blass war?
    „Ich nehme an, es liegt am Reichtum und am Einfluss Ihrer Familie, dass Sie glauben, Sie könnten jeden und alles kaufen. Wie zum Beispiel eine Frau oder den wichtigsten Posten im Ausschuss.“
    Nur mühsam unterdrückte er einen Fluch. „Lauryn …“
    Sie hob eine Hand. „Sie hören jetzt besser auf, bevor es sich zu regelrechtem Mobbing auswächst. Ihr Anwalt wird Sie sicher davor gewarnt haben.“
    Oh ja, Brandon hatte ihn sehr wohl darauf aufmerksam gemacht, gleichzeitig aber betont, dass Lauryn die einzig Richtige wäre.
    Jetzt war der Augenblick für einen strategisch klugen Rückzug gekommen. „Ich möchte Sie an die Geheimhaltungsklausel erinnern, die Sie bei Ihrer Einstellung unterschrieben haben. Alles, was mit meinen Geschäften zu tun hat, bleibt innerhalb dieser vier Wände. Und das schließt auch mein Vorhaben ein, Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses zu werden.“
    „Niemand würde mir glauben, dass Adam Garrison versucht hat, eine Ehefrau zu kaufen. Ich werde bestimmt nichts verraten, es sei denn, Sie zwingen mich dazu.“ Damit eilte sie hinaus und schloss die Tür hinter sich.
    Er fuhr sich mit der Hand durch das Haar, seufzte gereizt und ließ sich wieder auf seinen Stuhl sinken. Adam war daran gewöhnt, dass Frauen ihm nachliefen, nicht vor ihm flohen – als hätte er gerade verkündet, an Vogelgrippe erkrankt zu sein. Als einer der Erben der Garrison Incorporated war er schließlich eine sehr gute Partie. Die Klatschspalten und seine Steuererklärung bestätigten das. Und er hatte nicht nur das Familienvermögen vorzuweisen, sondern auch eigene Investitionen, deren Wert sich beständig steigerte. Wenn man noch dazuzählte, dass er vor Kurzem fünfzehn Prozent am Familienunternehmen geerbt hatte, wäre es eine reine Untertreibung zu sagen, dass er mit seinen Finanzen zufrieden sein konnte.
    Und er hatte schon mal in einen Spiegel geschaut.

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