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Ein verhängnisvolles Angebot

Titel: Ein verhängnisvolles Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Rose
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Hässlich war er nicht.
    Warum biss Lauryn also nicht an? Es musste etwas geben, das sie haben wollte und das er zu seinem Vorteil benutzen konnte.
    Er brauchte nur noch herauszufinden, was es war.
    Der Mann musste verrückt sein.
    Lauryn legte Tasche, Autoschlüssel und Sonnenbrille auf den Küchentresen in ihrem kleinen Apartment und schlenderte ins Schlafzimmer, während sie die Haarnadeln aus ihrer Frisur klaubte.
    Eine Vernunftehe.
    Wo lebte er eigentlich? In einem sentimentalen Liebesroman? Lauryn las solche Bücher zwar, deshalb lebte sie jedoch nicht danach.
    Sie war nur aus einem Grund nach Florida gezogen: um sich mit Adam Garrison anzufreunden. Deswegen wollte sie ihn aber doch nicht gleich heiraten.
    Immerhin war er bekannt dafür, ein unverbesserlicher Frauenheld zu sein, der fast jeden Abend mit einer neuen schönen Freundin durch die Nachtklubszene flanierte. Da er selbst mit seinem etwas zu langen schwarzen Haar, dem Killerlächeln und den aufregend blauen Augen umwerfend gut aussah, wählte er ausnahmslos genauso hinreißende Begleiterinnen aus.
    Lauryn hatte auf die harte Tour gelernt, dass gutes Aussehen nur oberflächlich war und manchmal einen sehr hässlichen Charakter verbarg. Auf jeden Fall zog Schönheit die falsche Art von Aufmerksamkeit auf sich. Darum hatte Lauryn aufgehört, ihre weiblichen Rundungen zu betonen, und begonnen, sich farblos und unvorteilhaft anzuziehen.
    „Er sagt, er will Privatsphäre haben. Aber ich wette, er geht nie allein ins Bett“, sagte sie leise vor sich hin, während sie ihre Arbeitskleidung auszog und in eine Trainingshose und ein altes T-Shirt ihres Vaters schlüpfte.
    Als Buchhalterin konnte sie nicht anders, als sich zu überlegen, was sie alles mit einer Million Dollar erreichen könnte – angefangen beim Ausgleich ihres Kontos, das sie bei ihrem Umzug leer geräumt hatte, um den Job in Adams Klub anzunehmen. Lauryn hatte sich sofort beworben, nachdem klar war, wie der neue Eigentümer ihres Familienanwesens hieß: Adam Garrison.
    Ihn deswegen zu heiraten, kam überhaupt nicht infrage. Lauryn hatte schon eine katastrophale Ehe hinter sich, die sie aus falschen Gründen eingegangen war. Das würde sie kein zweites Mal tun.
    Nicht einmal für ein reines Geschäftsabkommen.
    Nicht einmal für ein sehr lukratives Geschäftsabkommen.
    Hör auf damit, rief sie sich zur Ordnung.
    Barfuß ging sie in die Küche, nahm die Reste von gestern aus dem Kühlschrank – eine Bestellung vom Chinesen – und stellte sie in die Mikrowelle. Der Duft nach Garnelen vermischte sich mit dem Aroma der Apfelsine, die Lauryn sich zum Abendessen schälte.
    Wenn sie mit ihm zusammenlebte, würde sie ihn gut kennenlernen. Gut genug, um ihn dazu zu überreden, ein paar Bodenbretter in seinem erst vor achtzehn Monaten gekauften Anwesens aufzureißen?
    Warum hatte er überhaupt ein Vermögen für ein Haus ausgegeben, in dem er gar nicht wohnen wollte? Neulich hatte sie sich dort umgesehen und geglaubt, auf der anderen Seite der Steinmauer und hinter dem gusseisernen Zaun Tennisplätze auszumachen, war sich allerdings nicht sicher. Die dichte Bougainvillea-Hecke versperrte die Sicht. Und Sunset Island gehörte nicht gerade zu den Gegenden, wo man über Zäune klettern konnte, ohne festgenommen zu werden.
    Von hier konnte man den Klub zwar nicht zu Fuß erreichen wie von Adams Wohnung, doch selbst bei dichtem Verkehr dauerte die Fahrt weniger als zwanzig Minuten.
    Während das Essen warm wurde, deckte Lauryn den Tisch. Ihre Mutter, nein, ihre Adoptivmutter hatte sich dabei immer sehr viel Mühe gegeben. Meistens waren sie in ein gutes Gespräch vertieft gewesen, während sie gemeinsam Besteck, Geschirr und Blumen auf dem Tisch arrangiert hatten. All das hatte sich geändert, als Lauryns Vater vor elf Monaten gestorben war und ihre „Mutter“ ihr die Briefe gezeigt hatte. Jahrzehntelang waren diese in einem Bankschließfach verwahrt worden. Die ehemalige Geliebte ihres Vaters hatte sie geschrieben. Zeilen, die Lauryns Leben auf den Kopf gestellt und sie dreitausend Meilen weit auf die Suche nach der Frau geschickt hatten, die ihr Kind genug geliebt hatte, um es zur Welt zu bringen, aber nicht genug, um es großzuziehen.
    Adrianna Laurence, ihre leibliche Mutter.
    Wie hatte ihr Vater sie so anlügen können? Lauryn stellte sich die Frage zum tausendsten Mal. Und wie hatte ihre Mutter es zulassen können?
    Das Summen der Mikrowelle riss Lauryn aus ihren Gedanken. Ohne sich dessen bewusst

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